Termin im Institut für Angewandte Trainingswissenschaften, 02.06.2003

Im renomierten Institut für Angewandte Trainingswissenschaften, dort wo Weltmeister und Olympiasieger wie Nils Schuhmann oder Jens Lehmann getestet werden, läßt auch Olaf Rieck schon seit vielen Jahren seinen Trainingsfortschritt überprüfen und sich Trainingspläne ausarbeiten.

  
Die Bedingungen im neuen Ergometriezentrum in der Marschnerstraße sind optimal.

Bevor es auf das Ergometer geht, müssen aber erst einmal eine ganze Reihe von Voruntersuchungen absolviert werden. Vom Blutbild über ein EKG bis zur Ultraschalluntersuchung des Herzens reicht der Gesundheitscheck, ehe die Quälerei auf dem Ergometer beginnen darf. Denn hier muß wirklich alles gegeben werden, weil es darauf ankommt, solange es geht, auf dem Ergometer durchzuhalten. Ziel ist es, möglichst nah an die absolute Leistungsgrenze heranzukommen. Nur dann sind die abgegriffenen Werte auch vergleichbar. Beim Test werden ständig die Herzfrequenz, die Sauerstoffaufnahme (VO2 in ml/kg Körpermasse/min) und die Laktatwerte im Blut (mmol/l) gemessen. Dabei erhöht sich alle fünf Minuten die Wattzahl, die auf dem Rad getreten werden muß. Um die erbrachte Leistung vergleichbar zu machen, wird sie bei der Auswertung in absoluten und relativen Werten angegeben also auch in Watt pro kg Körpermasse. Gerade dieser Wert, also wie viel Watt pro Kilogramm Körpermasse auf dem Ergometer kurz vor dem Abbruch des Testes geleistet wird, ist ein absolut unbestechlicher Gradmesser für den Trainingsfleiß des Sportlers.

Kurz bevor es soweit ist, liegt der Puls von Olaf bei über 200, und es ist ihm anzusehen, daß es jetzt nicht mehr lange dauern wird, bis er halbtot von Rad fallen wird.

Die Auswertung dieser Ergometrie-Untersuchungen übernimmt Prof. Dr. Georg Neumann. Er ist der Leiter des Bereichs Sportmedizin des Instituts und seit Jahrzehnten einer der angesehensten Wissenschaftler auf diesem Gebiet in Deutschland.


Olafs Parameter vor der Expedition zum Gasherbrum II (8035 m) im Jahr 2001

Bei weiteren Tests in regelmäßigen Abständen in der Zeit bis zum Frühjahr 2005 können wir unseren Trainingsfortschritt ganz objektiv überprüfen. Diese Möglichkeit solche Untersuchungen durchzuführen, erlaubt es uns nicht nur, unser Konditionstraining auf professionelle Füße zu stellen. Diese Untersuchungen sind auch eine wichtige Entscheidungshilfe vor Ort am Berg, denn der Alpinist vermag seine Leistungsfähigkeit viel besser einzuschätzen, wie die Erfahrungen vom Cho Oyu, vom Gasherbrum und vom Num Ri zeigen.