Ein trauriger Tag für unsere Stadt! 18.05.2004

Für die meisten war es sicher eine traurige Überraschung, dass es Leipzig nicht geschafft hat, unter die offiziellen Kandidatenstädte des IOC für die Olympiade 2012 zu kommen. Natürlich waren auch die Teilnehmer der Everest-Expedition 2005 felsenfest davon überzeugt, dass Leipzig im Rennen bleiben würde. Umso größer die Enttäuschung, weil es nun doch anders gekommen ist. An den Leipzigern jedenfalls hat es nicht gelegen. Sie standen in beeindruckender Geschlossenheit und großem Enthusiasmus hinter dieser Olympiabewerbung. Sicher war es für viele auch eine tolle Erfahrung, an der Realisierung dieses schönen Traumes mitzuarbeiten, selbst wenn der jetzt leider nicht in Erfüllung geht.

Wir alle müssen nun mit unserem Herzschmerz fertig werden, und ein paar Überlegungen können dabei sicher helfen. Leipzig musste gegen das stärkste Bewerberfeld kämpfen, dass es je bei einer Bewerbung um olympische Spiele gab. Seit dem 12. April vorigen Jahres wurde Leipzig auf der ganzen Welt in einem Atemzug mit einigen der wichtigsten Metropolen unseres Globus genannt. Eine bessere Werbung ist nicht vorstellbar. Auch innerhalb Deutschlands kennt Leipzig inzwischen jedes Kind, was vor dem Sieg unserer Stadt im innerdeutschen Wettbewerb keineswegs so war. Außerdem sind nicht weniger als 300 Millionen Euro laut Innenminister Otto Schilly in die Regionen Rostock und Leipzig geflossen, um der Bewerbung international Nachdruck zu verleihen. Nicht gerade ein Pappenstiel. Und es hat sich ja tatsächlich gerade im letzten Jahr eine Menge in unserer Stadt getan. Aber die wichtigste Erkenntnis aus der Leipziger Olympiabewerbung ist die, dass man es hier mit einer guten Idee auch heute noch hinbekommt, die Leute hinter dem Ofen hervorzulocken und für eine großartige Sache zu begeistern. Die Leipziger vereint in dem Glauben an eine gute Sache sind tatsächlich eine große Familie.

Die Leipziger Everest-Expedition 2005 kann also nicht mehr die Olympiafahne mit auf den höchsten Gipfel der Welt tragen. Doch wir haben die Herausforderung angenommen und lassen uns auch durch Rückschläge nicht von unserem einmal eingeschlagenen Weg abbringen. So bleibt der Gipfel des Mount Everest mehr denn je unser Ziel, und wir werden umso verbissener kämpfen, um die Fahnen Leipzigs und Sachsens dort oben zu hissen.