29.03.2005: Die Tonnen sind zumindest aufgetaucht.

Heute vor einer Woche sind wir in Kathmandu eingetroffen. Und diese Woche war auch nötig, um all die Papiere zusammen zu bekommen, die eine Everest-Expedition vor der Abreise in das Basislager braucht. Wir hätten also unseren Abflugtermin am Sonnabend vergangener Woche wohl so oder so nicht einhalten können. Doch gestern oder spätestens heute am Dienstag wären wir aus Kathmandu verschwunden. Aber ohne unser fehlendes Gepäck ging das natürlich nicht, weil wir nur hier in Kathmandu die fehlenden Sachen ersetzen könnten, falls irgendwann die Notwendigkeit dazu bestünde.

Unsere Hoffnungen ruhten nun auf unserer Speditionsfirma Menlo Worldwide, die den Auftrag übernommen hat, unser Aircargo hierher zu transportieren. Da ab heute wieder gearbeitet wird, erwarteten wir zuverlässige Informationen vorallem darüber, ob und wann wir an unser vermisstes Gepäck kommen werden. Davon hing es ab, für welchen Tag wir den Aufbruchstermin in die Berge festlegen würden. Vor wenigen Minuten, es ist hier 19.30 Uhr und in Deutschland 15.45 Uhr, bekamen wir den Anruf, das unser vermisstes Cargo wieder aufgetaucht ist. Es steht noch in Amsterdam. Auch der Transport nach Kathmandu ist wohl organisiert, so daß wir voraussichtlich am Donnerstag Abend mit unseren restlichen Tonnen rechnen dürfen.


Nima Sherpa li. und Chenga Sherpa re. sind die tragenden Säule dieser Expedition zumindest hier in Kathmandu.

Das größte Problem und die meiste Arbeit bei dem ganzen Theater mit dem vermißten Gepäck hatte unsere hier ansässige Agentur Multiadventure. Fast zwei Tage lang haben Nima und sein Partner Chenga versucht, Gepäck zu finden, welches gar nicht da war. Wir hatten ja die falsche Information bekommen, daß alles ordnungsgemäß aus Deutschland bzw. Amsterdam abgeschickt worden sei. Sie haben viel Zeit und Nerven gelassen, weil wir alle felsenfest überzeugt waren, daß der Fehler hier in Kathmandu lag. Aber das war ein Trugschluß. Der Fehler lag bei der Martin Air. Und der Zeitverlust, also die Tatsache, daß es so lange gedauert hat, ehe das Zeug gefunden wurde, lag wohl an Ostern. Jedenfalls muß man es wirklich erlebt haben, wieviel dazu gehört, was alles beachtet werden muß, was nicht vergessen werden darf, wieviele Stempel und Unterschriften auf Dutzenden von Papieren vorhanden sein müssen, was alles besorgt werden muß und vor allem was alles schief gehen kann und dann wieder ins Lot zu bringen ist, bei der Organisation einer Expedition in Nepal. All das hab ich nun schon ein halbes Dutzend Mal mit meinen Freunden Nima und Chenga durchgestanden. Ich bin sehr froh, hier ein so tüchtiges Team zu haben. (www.multiadventure.com)

Morgen jedenfalls werden wir versuchen, unsere 15 schon vorhandenen Gepäckstücke aus dem Zoll zu bekommen, um vielleicht am Donnerstag schon die erste Ladung nach Lukla zu schicken. Ob wir dann am Donnerstag oder doch erst am Sonnabend in die Berge aufbrechen, lassen wir Nima entscheiden, denn der muß dann die Zollformalitäten alleine hinbekommen, falls wir schon am Donnerstag früh von hier verschwinden sollten. Aber wir werden das morgen mit den Leuten vom Zoll besprechen. Thomas und ich jedenfalls können es inzwischen nun gar nicht mehr erwarten, endlich in die Berge zu kommen.