29.04.2005: Ruhetage sind relativ

Wäsche waschen, E-Mails empfangen und schreiben, Körperpflege und vor allen Dingen war endlich einmal das Umpacken oder besser gesagt das Neupacken unserer vielen Tonnen notwendig geworden. Gott sei Dank hatte Jana dies schon erledigt, während Thomas und ich unseren ersten Aufstieg ins Lager 1 und 2 hinter uns brachten. Diese Umpackerei wird notwendig, weil in den ersten Tagen im Basislager in den Tonnen alles durcheinandergebracht wird und man spätestens nach einer Woche vollständig den Überblick verloren hat, wo was zu finden ist. Die Packlisten stimmen nicht mehr, das totale Chaos ist nicht mehr fern. Alles muß nun neu gepackt werden und natürlich müssen auch neue Listen geschrieben werden. All das war für Jana eine harte Arbeit von zwei Tagen.

Der nächste Job, der allerdings nicht nur ein oder zwei Mal während des Basislageraufenthaltes erledigt werden muß, ist der Aus- und Umbau unserer Zeltplattformen. Wir lagern auf dem Khumbugletscher. Rings um uns taut das Eis weg. Wasser fließt unter den Zelten durch und muß umgeleitet werden. Steinwälle sollen vor dem raschen Abschmelzen der Zeltplätze schützen. Tägliches Steinschleppen und Gräbenhacken ist angesagt.

Morgen, am Sonnabend, haben wir noch dieses Vergnügen, übermorgen, am Sonntag, geht es für Thomas und mich dann wieder hinauf. Jana wird schon am Sonnabend, ins Lager 1 aufsteigen und dort übernachten. Thomas und ich wollen am Sonntag vom Basislager direkt ins Lager 2 und werden Jana am frühen morgen vom Lager 1 abholen und mit ihr gemeinsam weiter zum Lager 2 aufsteigen. Am Montag wollen Thomas, Lakpa, Nuri und ich versuchen, Lager 3 in der Lhotseflanke zu errichten. Ob wir dann schon dort oben schlafen oder wieder ins Lager 2 zurückkehren, steht noch nicht fest. Zur Zeit haben wir täglich Schneefälle, was die Lawinengefahr vor allem in der Lhotseflanke ansteigen läßt. Mal sehen, wie es da oben aussieht. Am Montag oder spätestens am Dienstag wollen wir dann alle gemeinsam wieder im Basislager sein. Ob wir das alles so machen werden oder völlig anders, entscheidet der Berg. Das ist das spannende an der ganzen Sache. Die News-Leser erfahren es bestimmt.