13.05.2005 Olaf wieder in Leipzig

Berge von Post, elektronische und die aus Papier, eine Flut von Anrufen auf dem Anrufentgegennehmer, beantwortet hat der leider noch nie einen Anruf und ein gähnend leeres Konto sind die unvermeidlichen Wermutstropfen einer jeden Heimkehr nach einer langen Reise. Jedesmal, wenn ich es kaum erwarten kann, die vielen großarigen Sachen zu tun, die man zu Hause in Leipzig so tun kann, muß ich mich erstmal ein paar Tage diesem Problem widmen. Manche Dinge kann man eben nicht ändern.

Der letzte Abend in Kathmandu gehörte, wie es nun schon viele Jahre lang Tradition ist, Nima und Chenga. Sie sollten sich aussuchen, wohin sie von mir eingeladen werden wollten. Sie aber machten keine Experimente, und wir gingen in die "Sherpa-Küche", eines ihrer Lieblingsrestaurants.

Dort gibt es nicht nur typisches nepalesisches Essen sondern auch ein klassisches einheimisches Kulturprogramm mit Tänzen und allerlei Klamauk. Wir haben uns prächtig amüsiert und sogar Nima, als relativ konsequenter Antialkoholiker hat an diesem Abend alle Fünfe gerade sein lassen. Und als ich dann bezahlen wollte, hatten die beiden das schon erledigt. Dieser Abend war der Abschluß einer sehr wohltuenden Zusammenarbeit in den letzten fast drei Monaten.

Multiadventure ist eine kleine Agentur und diese Expedition war eine große Herausforderung auch für Chenga und Nima. Aber die beiden haben großartige und vor allem auch viel Arbeit geleistet. Am meisten bedanken muß ich mich für die tolle Organisation des Gepäcktransports in das Basislager. Im Vorfeld ging diesbezüglich schief, was schiefgehen konnte. Sämtliche von Multiadventure abgesprochenen Termine wurden durch die Nachlässigkeit anderer über den Haufen geworfen. Die Cargokapazität in den kleinen Fliegern mußte neu gebucht, neue Yaks geordet und neue Träger bestellt werden. All das und noch so viel mehr haben die beiden und ihr kleines Team mit Bravour gemeistert. Ganz herzlichen Dank dafür!

Pünktlich heute morgen um neun Uhr hob unser Flieger in Kathmandu ab. Vier Stunden später landeten wir in Abu Dhabi. Hier hatten wir neun Stunden Aufenthalt, die aber wegen des einmalig guten Services unserer Fluglinie Gulf Air sehr kurzweilig wurden.


Die Skyline von Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate)

Man brachte uns in ein gutes Hotel, verköstigte uns erstklassig, und dann sind wir zu einer ausgiebigen Stadtbesichtigung aufgebrochen. Leider war es bei 45° Celsius im Schatten zumindest für mich ein bißchen zu warm.

Hier in Leipzig ist die Temperatur wieder gerade richtig. Wegen mir kann der Sommer schon noch ein bißchen auf sich warten lassen, wenigstens bis die Postberge und die Flut der Anrufe auf dem Anrufentgegennehmer abgearbeitet sind. Und es muß natürlich noch eine Abschlußnews, also eine ganz persönliche Wertung der ganzen Expedition geben. Aber heutzutage kann man die ja auch draußen am Strand schreiben.