Route

Die Route, der die Leipziger Everest-Expedition 2005 folgen wird, entspricht dem Weg der schweizerisch-britischen Erstbegeher der nepalesischen Seite des Everest. Diese Aufstiegsmöglichkeit wurde in den Jahren 1951 bis 1953 erschlossen, woran vor allem die eidgenössischen Bergsteiger vor Ort besonderen Anteil hatten. Diese Route liegt auf der Südwestseite des Berges und ist inzwischen zum wichtigsten Anstieg am Mount Everest geworden.

  1. Vom Basislager (BC, 5350 m) aus muß der Khumbu-Eisfall überwunden werden. Gewaltige Eismassen fließen hier über eine Steilstufe aus dem Westkar hinab ins Tal. Dieser sich dauernd bewegende Eisfall ist nach wie vor eine höchst kritische Stelle beim Aufstieg. Über etwa 600 Höhenmeter erstreckt sich dieses wilde Labyrinth aus gefährlichen Gletscherspalten und instabilen Eistürmen.

  2. Das Westkar oder Tal des Schweigens ist eingefaßt zwischen den Flanken des Lhotse und Nuptse einerseits und der Westschulter des Everest und seiner Südwestwand andererseits. Das Tal ist etwa vier Kilometer lang und sehr spaltengefährlich. Ungefähr 700 Höhenmeter müssen von seinem Anfang oberhalb des Khumbu-Eisfalles bis zum Ende am Fuße der Lhotse-Flanke überwunden werden.

  3. Der nächste Abschnitt auf dem Weg zum höchsten Punkt ist die Lhotse-Flanke. Fast 1000 Höhenmeter geht es in mäßig steilem Firn und Eis hinauf in den Südsattel.

  4. Ein markanter Felspfeiler der die Lhotse-Flanke quasi nach Norden hin zum Everest abschließt. Die Schweizer tauften ihn Genfer Sporn. Er wird von rechts, von einem der Lhotse-Flanke zugewandten Betrachter aus gesehen, umgangen und im oberen Bereich in nordöstlicher Richtung also nach links zum Südsattel hin gequert.

  5. Der Südsattel, die Scharte zwischen Everest und Lhotse, ist einer der klassischen Lagerplätze am Everest. Viele Expeditionen errichten hier ihr Gipfellager. Auch die Leipziger Expedition wird ihr höchstes Lager hier oben in knapp 8000 m anlegen und von hier aus den Gipfel versuchen.

  6. Der 8748 m hohe Südgipfel. Von hier aus sind es nur noch ca. 350 m Luftlinie zum Hauptgipfel. Er ist zum Greifen nah. Doch wenig oberhalb des Südgipfels liegt noch einmal ein ernstes Hindernis, ein 18 m hoher fast senkrechter Steilaufschwung, der sogenannte Hillarystep. Erst wenn er überwunden ist, ist der Weg zum Gipfel frei.