Vorbereitungen auf Patagonien laufen auf Hochtouren
Schon Mitte Oktober 2009 werden wir unsere Inlandeisdurchquerung starten. Das heißt, mein in den letzten vier Jahren seit dem Everest gewohnter Rhythmus kommt durcheinander. Sonst hatte ich nach meiner alljährlichen Rückkehr aus dem Himalaya wenigstens ein Jahr Zeit, die nächste Unternehmung vorzubereiten. Doch diesmal sind es nur sechs Monate. Eigentlich sollte mir das Kopfzerbrechen bereiten, denn ich besitze weder die nötige Ausrüstung noch das andere Rüstzeug, welches notwendig ist, um eine solch anspruchsvolle Expedition in mir unbekanntem Metier mit der Aussicht auf Erfolg durchzuziehen. Trotzdem mache ich mir aber keine Sorgen, denn Georg Sichelschmidt, mein Partner für das patagonische Inlandeis, ist ein Profi mit guten Kontakten, jahrelanger Erfahrung und einem ansehnlichen Ausrüstungsdepot.
Bis zur Abreise treffen wir uns ab sofort einmal in der Woche in Georgs Büro, um Absprachen zu treffen und den Stand der Vorbereitungen zu diskutieren.
Auf dieser Reise und vor allem während der Vorbereitungen darauf, werde ich der Lernende sein und von Georgs know how profitieren. Und ich kann mir gut vorstellen, dass die Tour über das Inlandeis Patagoniens nicht die letzte gemeinsame Reise mit Georg ist, denn wir sind schon jetzt ein gutes Team.
Als erstes mußten wir uns aber über eine Reihe von Dingen klar werden. Zum Beispiel wie und von wo aus wir auf das Eis gelangen wollen und ob wir auf dem Weg von Tortel in Chile zum Eisrand Kajaks benutzen und diese dann auf dem Eis als Pulkas verwenden werden. Oder ob es aus Gewichtsgründen nicht viel besser ist, richtige Pulkas zu haben und uns deshalb an den Eisrand bringen zu lassen. Selbst ob wir Parawings, also Segel einsetzen werden, wurde noch mal zur Disposition gestellt. Ist es bei den starken Winden in Patagonien überhaupt möglich, mit den großen Parawings, die Georg besitzt, zu segeln? Diese Frage und auch die vielen anderen haben wir inzwischen beantwortet. Wir werden uns neue wesentliche kleinere Segel bauen lassen, die wir auch bei starkem Wind einsetzen können. Das hat unter anderem den Vorteil, dass wir sie mit den Logos unserer Sponsoren bedrucken können. Weiterhin haben wir uns für Pulkas entschieden. Die sind wesentlich leichter als umfunktionierte Kajaks und lassen sich viel besser händeln.
Leider besitzt Georg nur eine Pulka, so dass ich mir wohl oder übel noch eine von dieser Sorte besorgen muß.
Des weiteren wurden die Aufgaben für die kommenden Monate verteilt. Ich bin für das Marketing verantwortlich, also unseren Internetauftritt, die Grußpostkarte, die es wieder geben wird, und natürlich auch für die Geldbeschaffung. Schon jetzt steht fest, dass meine treuen Unterstützer auch bei dieser Expedition wieder mit von der Partie sein werden. Georg kümmert sich um die Ausrüstung, die An- und Abreise und das Kartenmaterial. Natürlich ist er auch für die Verpflegung verantwortlich. Da hat er sicher die meisten Erfahrungen.
Die Monate bis zur Abreise werden wie im Flug vergehen, zu mal auch die Vorbereitungen auf die Besteigung des Fitz Roy weitergehen und ich deshalb viel Zeit in den Alpen verbringen werde. Die Neuigkeiten dazu gibt es dann in der nächsten News.