Kennenlernwochenende der „Extreme“

Ein blendend aufgelegtes Team, die erstaunliche Kondition aller Teilnehmer und tolle Leistungen beim Klettern waren die extrem guten Voraussetzungen für ein schönes Wochenende in der Sächsischen Schweiz. Tatsächlich extrem war aber vor allem die Hitze an den beiden Tagen. Der wichtigste Zweck dieses Wochenendes soll ja die Möglichkeit sein, dass sich die Teilnehmer kennenlernen und gegenseitig erproben können und zwar außerhalb ihrer gewohnten Umgebung und außerhalb der Komfortzone. Wir schlafen in einer typischen Sächsischen Boofe, also einem Übernachtungsplatz unter einem überhängenden Felsen. Dort wird gekocht, meist zu viel getrunken und eine Menge gelacht. Und gelebt wird dort mit allem drum und dran, für manch einen Ungeübten eine völlig neue, sehr eindrückliche Erfahrung. Aber wenn mal einer dabei ist, für den das alles neu sein sollte, was nur noch selten passiert, dann wird das Nesthäkchen nach diesem Wochenende auch schon ein erfahrener Outdoorer sein.

Ein zweites nicht weniger wichtiges Ziel dieser Tage im „schönsten Klettergebiet Europas“ ist die Feststellung des Status quo der eigenen Leistungsfähigkeit besonders hinsichtlich der Kondition. Deshalb geht es am ersten Tag auf eine ausgedehnte Wanderung über die Stiegen der Affen- und Schrammsteine.

Wenn wir alle Höhenmeter an diesem Tag zusammenrechnen, kommen wir fast auf 1000 sowohl im Aufstieg als auch im Abstieg und das bei etwa 25 Kilometern Laufstrecke. Das besondere sind aber vor allem die Stiegen, die meist im Aufstieg bewältigt werden müssen. Aber für die meisten meiner Gäste war das diesmal nichts neues. Sage und schreibe sieben von denjenigen, die im nächsten Jahr im März mit mir auf die Tour von Jiri nach Namche und dann über die drei großen Pässe des Khumbu gehen wollen, sind nicht zum ersten mal dabei. Das ist auch „extrem“!

Ich freue mich sehr darüber, dass immer mehr meiner Ehemaligen ein zweites oder sogar schon drittes Mal mit mir in Nepal unterwegs sein wollen. Das zeigt mir, dass mein Konzept der gründlichen Akklimatisation, der genauen Ortskenntnis und der guten Infrastruktur, die ich mir dort inzwischen aufgebaut habe, Früchte trägt. Auch schätzen immer mehr meiner Gäste die gute Vorbereitung auf diese gemeinsamen Nepalreisen und zwar besonders die, die eben schon mal mit mir unterwegs waren. Aber nicht zu letzt ist die Tatsache, dass viele meiner Gäste wieder nach Nepal zurückkehren, vor allem darauf zurück zu führen, wie großartig das Land und wie liebenswert die Nepalesen sind. Die „Suchtgefahr“ ist nicht zu unterschätzen!

Am zweiten Tag ging es nun so richtig in die Senkrechte. Bei der Auswahl der Kletterfelsen wurde ich kurzerhand überstimmt, so dass wir statt an den Kleinstein im Kirnitzschtal zu fahren, an der Tante in den Schrammsteinen blieben. Dummerweise hatte Ketzer, der Hund von Ronny, einige Probleme auf dem Anmarsch, so dass wir leider nicht die Tante sondern nur den Onkel besteigen konnten. Aber das stellte sich am Ende sogar als Glück heraus. Die Tante kann manchmal ganz schön abweisend sein, der Onkel gibt sich da schon moderater. Ich stieg für meine Gäste zwei Routen vor und dann ging es los.

Es wurde hart geklettert, wie hier Peter im Süßriss am Onkel, immerhin schon eine 7a. Allerdings forderte dieser Einsatz auch ein Opfer. Zum Glück nur seine Hose.

Die letzten Tage haben mir mal wieder vor Augen geführt, wie viel Spaß es macht, mit meinen Gästen, die immer öfter zu Freunden geworden sind, unterwegs zu sein. Schon die Alpentour mit der Februargruppe vor ein paar Tagen, jetzt das Kennenlernwochenende in der Sächsischen Schweiz. Alle sind gesund und voller neuer Eindrücke wieder nach Hause zurückgekehrt. Was hab ich doch für einen tollen Job! Und lange ist es gar nicht mehr hin, dann geht es wieder nach Nepal. Es wird meine 17. Reise in dieses Land werden, und ich freue mich trotzdem schon sehr darauf.

fruehstueck1

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