Die Entscheidung ist gefallen!
Es waren zwei quälerische Tage! Soll ich nach Patagonien gehen und halte diesmal womöglich nicht das rechte Maß oder soll ich die ganze Sache besser abblasen? Fest steht jedenfalls, dass ich nach diesem dummen Unfall eben nicht mehr top fit bin. Was soll ich also tun? Ich habe mich für den Aufbruch entschieden. Meine Gründe hier in aller Ausführlichkeit darzulegen, übersteigt das Format einer News. Es hat viel mit dem hohen Anspruch zu tun, den ich an das habe, was ich tue und ein bisschen auch mit Eitelkeit. Ich kann es einfach nicht ertragen, Dinge groß anzukündigen und dann wegen eines verrenkten Fußes gar nicht erst aufzubrechen. Man sagt, der Wille kann Berge versetzen. Ganz darauf verlassen werde ich mich bei meinem Willen allerdings nicht. Ich glaube schon, dass es Hoffnung gibt, in fünf Tagen, wenn wir am Jorge Montt-Gletscher in Patagonien unsere Überquerung beginnen, wieder halbwegs laufen zu können. Der Zustand hat sich von gestern zu heute deutlich verbessert, die Schwellung ist zurückgegangen. Es tut auch nicht mehr so weh. Es ist nichts gebrochen. Wenn wir unterwegs sind, werden die Füße in schweren Schuhen zusammen gepreßt, die fast jede Bewegung unmöglich machen. Das ist fast wie ein Gips. Und bis es soweit ist, werde ich meinen Fuß schonen, Georg hat schon versprochen, dass er mir dabei helfen wird.
Und das hat er heute auch schon, als ich meine Sachen nun endgültig zusammenpacken wollte. Georg ist selbstverständlich auch ein wichtiger Grund, warum es mir nicht möglich war, einfach das Handtuch zu werfen. Er hat wirklich enorm viel Kraft und Zeit in dieses Projekt investiert. Trotzdem hätte er eine Entscheidung gegen das Inlandeis problemlos akzeptiert. Überhaupt hat Georg auf diese Sache großartig reagiert und ganz emotionslos das Für und Wider abgewogen. Das hatte ich so gar nicht erwartet.
Nun habe ich mich also für den Aufbruch entschieden. Alles ist verpackt und steht bereit, schon morgen geht es los. Die nächste News werden wir also bereits aus Südamerika versenden. Bis dahin also, wenn Sie mögen.
Olaf, ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass der Fuß hält! Das mit den schweren Schuhen klingt in diesem Fall gar nicht schlecht! Alles Gute für euch beide!
Hallo Olaf, nun konnt ich mich gar nicht mehr verabschieden 🙁
Ich wünsche dir (euch) trotz anfänglicher Hindernisse eine erfolgreiche, spannende und vorallem sichere Reise und viele gigantomatische Eindrücke. Bist ja unser Fels in der Brandung.
Alles Gute und ganz liebe Grüße