Wie soll ich es sagen?

Gestern vor einem Vortrag in Halle gab es Probleme mit der Beleuchtung. Beim Versuch zu helfen, bin ich eine Treppe heruntergefallen, die ich im Dunkeln nicht sehen konnte. Dabei bin ich schwer mit den Fuß umgeknickt. Es hat so weh getan, dass ich während des Vortrages, den ich natürlich trotzdem durchziehen wollte, ohnmächtig geworden bin. Es muss schon seltsam für meine Zuhörer gewesen sein, wie ich da hinter meinem Pult verschwand. Als ich wieder zu mir kam, bat ich meine doch besorgten Gäste um Nachsicht und machte immer noch weiter. Ohne Vortrag gibt es schließlich auch kein Honorar. Die Folge war allerdings, dass mein Fuß ganz enorm anschwoll. Nachdem ich endlich fertig war und mir viele fleissige Helfer beim Abbauen geholfen hatten, bin ich in die Notaufnahme gefahren. Ein befreundeter Arzt, der schon einiges mit mir mitgemacht hat, kam mitten in der Nacht, um mir beizustehen und die Röntgenbilder anzuschauen. Es ist nichts gebrochen! Dennoch kann ich nicht auftreten. Das macht mich außerordentlich nervös, denn als ich mir am gleichen Fuß im vorletzten Jahr das Außenband gerissen habe, konnte ich schon noch auftreten und brauchte keine Krücken so wie jetzt gerade. 

fuss

Übermorgen soll es nun losgehen. Eine kurzfristige Verschiebung der Patagonien-Expedition um sieben oder zehn Tage nach hinten kommt nicht in Frage. Georg tritt Ende November in Norwegen einen neuen Job und auch ein neues Leben an, was er durch nichts gefährden möchte. So hat er es mir soeben mitgeteilt, und ich verstehe das natürlich. Dann müssen wir eben doch übermorgen aufbrechen, denn ich persönlich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, einfach hier zu bleiben. Seit nunmehr über zwei Jahrzehnten bin ich außer 2007 jedes Jahr auf mindestens eine Expedition und eine von mir geführte Tour in den Himalaya aufgebrochen. Noch nie musste ich eine Reise absagen. Und eigentlich soll das auch so bleiben. Ich habe Sponsoren, die uns vertrauen, so viele Grußpostkartenkäufer und den besten Partner, den ich mir vorstellen kann.  Wir haben neue Segel, Pulkas, Kommunikationstechnik besorgt. Flugtickets, unser Permit, alles ist bereit. Ich will einfach nicht akzeptieren, dass dieser dumme Unfall das alles über den Haufen werfen soll. Nachher kommt Georg, dann werden wir hören, was er zu sagen hat und was er sich vorstellen kann.

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9 Antworten

  1. Veronica sagt:

    Also nein, bei euch gibt’s einen Schock nach dem anderen! Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass dein „Elefantenfuß“ bald wieder normal ausschaut und dass wirklich nichts Schlimmes passiert ist!!!

  2. Janina sagt:

    Für mich war es gestern Abend sehr schockierend, zu sehen wie Olaf „…da hinter dem Pult verschwand.“ Ich bin noch immer fassungslos und denke schon den ganzen Tag darüber nach. Wie wird es jetzt weitergehen? Der Flug geht in 2 Tagen. Ich kann nur hoffen, dass die liebevolle Pflege hilft und es am Donnerstag irgendwie los gehen kann.

  3. Günther sagt:

    Hallo Olaf,
    ich hoffe und wünsche sehr,das Du mit diesen Fuß, den weiten und wahrlich beschwerlichen Weg über das patagonische Eis gehen kannst.
    Aus persönlichen Erleben weis ich-Du bist ein Kämpfer.Du schaffst es!
    Deine Nichte werde ich natürlich unterstützen.

    Herzliche Grüße
    Günther

  4. Armin sagt:

    Mensch, Olaf!
    Das ist ja nicht erfreulich, was ich hier lesen muss. Da hätten wir wohl doch die eine oder andere Survivaltechnik im Vorfeld üben sollen.
    Ich wünsch Dir, dass Du rechtzeitig wieder auf den Beinen bist!
    Erinnerst Du Dich an die Beinwellsalbe (Mist, ich hätte sie doch da lassen sollen :(( ) Die kriegst Du aber auch in der Apotheke, ist zwar nicht so gut wie meine, aber immerhin….
    Ich drücke Dir die Daumen!
    Herzliche Grüße
    Armin

  5. Lydia sagt:

    „Mehr Licht“ war ein Omen….Alles Gute!

  6. Rudolf sagt:

    Hallo Olaf,

    dein letzter Artikel trägt den Titel „Mehr Licht“. Und jetzt stolperst du im Dunkeln. Ist das nicht eine ungewöhnliche Verquickung?! Das Lebens spielt dir echt übel mit. Aber du strotzt allen Hindernissen. Ich wünsche dir gute Besserung eine tolle Zeit in Patagonien.

    Liebe Grüße

    Rudi

  7. die moppels sagt:

    Lieber Olaf,
    wir trauten unseren Augen nicht, als wir von deinem Sturzpech lasen.
    Aber – wir haben dich als großen Kämpfer kennen gelernt, für den es keine unüberwindbaren Hindernisse gibt und wissen daher, dass du deinen Traum von der Patagonien-Expedition in die Realität umsetzen wirst.
    Eine schnelle Genesung und toi, toi, toi in Patagonien wünschen dir von ganzem Herzen
    die Moppels

  8. Leo & Peter sagt:

    Hey Olaf.. nach so viel Pech einen Spruch mit auf den weiten, abenteuerlichen Weg:
    „Der Starke hat ein Ziel und dazu tausend Wege,
    der Schwache hat 1000 Ziele und dazu einen Weg!“
    Also toi,toit,toi – baldige Genesung, viele schöne Eindrücke in Patagonien, gutes Gelingen der Expedition – kommt gesund und heil wieder zurück von der Tour – alle guten Wünsche von Leo und den 3 Hildes!

  9. Frank und Hanni sagt:

    Hallo Olaf, haben von Deinem Pech durch Lydia erfahren – war wieder mal der richtige Zeitpunkt. Aber Du hast ja schon Erfahrung mit solchen Komplikationen. Wir wünschen Dir natürlich schnelle Besserung und Schmerzfreiheit und natürlich Erfolg bei Deinem Abenteuer.
    Liebe Grüße und komm gesund wieder.
    Hanni und Frank

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