Über den Pass!

Bei nahezu perfekten Bedingungen sind wir heute über den 5417 Meter hohen Renjo-Pass gestiegen. Wir hatten den ultimativen Bergblick auf den Everest und die vielen anderen weltberühmten Gipfel. Ich hatte das schon wieder vergessen, denn das letzte Mal stand ich vor fünf Jahren hier oben. Der Renjo ist schon ein besonderer Ort. Als ich heute die Passhöhe erreicht hatte, mit meinen glücklichen Gästen um mich herum, konnte ich mich nicht an einen ähnlich beeindruckendes Panorama erinnern. Und dazu kommt natürlich immer das wohltuende Gefühl, meinen Gästen unvergessliche Eindrücke verschafft zu haben, jedenfalls bilde ich mir das immer ein.

Passglück

Kerstin und Franziska fällt ein Stein vom Herzen. Es ist geschafft. Endlich geht es nicht mehr weiter bergauf.

Alle miteinander haben wir diese erste Prüfung bestens gemeistert. Doch meine besondere Hochachtung gilt dem 68jährigen Jochen. Und wenn ich mich gerade jetzt, während ich das aufschreibe, in der Lodge umschaue, dann sehe ich in lauter müde aber zufriedene Gesichter. Allen geht es gut. Gott sei Dank auch den Trägern. Ich hatte ja ein paar Bedenken, ob die Lasten nicht zu schwer oder der Weg zu weit sei. Purba musste ich zwar die letzten 150 Höhenmeter zur Passhöhe die Last abnehmen, weil er sehr erschöpft war, doch als es dann bergab ging, war alles wieder gut. Jetzt hüpfen sie herum, als wenn das heute gar nichts gewesen sei. Ich möchte wirklich mal wissen, wo diese Jungs ihre Energie hernehmen.

Doch ausruhen Fehlanzeige, denn jetzt kommt es Schlag auf Schlag. Morgen laufen wir nach Dragnag, welches auf der gleichen Höhe wie Gokyo (4750 Meter) liegt, wo wir heute übernachten. Und dann geht es übermorgen von Dragnag aus schon wieder über den nächsten Pass, den 5420 Meter hohen Cho La. Weitere zwei Tage später ist dann der höchste Pass dran, der 5535 Meter hoch gelegene Kongma La.

Jochen

Jochen auf den letzten Metern zur Passhöhe. Er ist schon das zweite Mal mit mir in Nepal. Bei seinem Versuch 2008 am Island Peak ist er nur wenige Meter unterhalb des Gipfels im Sturm gescheitert.

Übrigens haben wir hier in Gokyo vernommen, dass unser nächster Pass, der Cho La, zur Zeit gar nicht offen sei, dass heisst, seit geraumer Zeit nicht überquert worden ist. Doch ich gebe grundsätzlich nichts darauf, was die Leute hier sagen. Denn in den allermeisten Fällen weiss niemand wirklich etwas genaues. Darum habe ich mir angewöhnt, nur zu glauben, was ich selber sehe. Deshalb werde ich morgen abend, gemeinsam mit Christoph losziehen und den Weg in Richtung Cho La selbst in Augenschein nehmen. Und wenn es nötig sein sollte, dann werden wir eben den Weg über den Pass spuren und neu eröffnen. Es bleibt also spannend!

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7 Antworten

  1. Vera sagt:

    Gratulation !!!
    Und viel Kraft bei den nächsten anstehenden Herausforderungen!
    Der Blick entschädigt doch für alle Mühe!!
    (besonderer Gruß an Ronny) von VW

  2. Sybille sagt:

    Frühlingsgrüße aus der Heimat!
    Kraft, Ausdauer und gute Wetterbedingungen weiterhin – nehmt diese Bergwelt in euch auf und
    seid alle umarmt – Sybille

  3. Veronica sagt:

    Hallo Olaf,
    ihr habt so ein Glück, bei dem tollen Wetter da oben zu sein!! Hier ist das Wetter heute zwar auch sehr schön (sonnig, fast 15 Grad), aber wir sind hier in Leipzig ja auch nur auf ca. 170 m. Höhe (glaube ich) ;>))
    Herzliche Grüße!
    Veronica

  4. Regina sagt:

    Die fantastische Bergwelt entschädigt euch für all eure Mühen. Weiterhin alles Gute und an Jochen besonders liebe Grüße. Die Enkelinnen sind stolz auf ihn.

  5. Madeleine sagt:

    Den Gesichter zu entnehmen sehen deine Gäste nicht erschöpft aus sondern vielmehr sehr glücklich mit deiner Hilfe ein erstes Ziel mit eigenen Kräften erreicht zu haben. Den Himmel den ich im Hintergrund sehe, sieht ganz genauso aus wie der unsere, wenn ich gerade aus dem Fenster blick. Mögen die guten Geister euch weiter begleiten und euch mit wunderschönen Momenten und Ausblicken berreichern, denn diese kann euch keiner mehr wegnehmen.
    In Gedanken..Herzliche Grüße Madeleine

  6. Jana sagt:

    Lieber Olaf, liebe Trekkinggruppe,
    wie man auf dem Bild sehen kann, habt ihr Gebetsfahnen aufgehangen. Ich wünsch euch, dass jeder Windhauch die Fahnen zum wedeln bringt und somit ein Gebet für euch zum Himmel schickt!
    Euch allen noch eine wunderbare Zeit in den Bergen!
    Liebe Grüße vor allem an die Hildes und die Riecks!!!
    Jana

  7. Heike und Jens sagt:

    Lieber Wolfgang, Liebe Franzi,
    verfolgen gedanklich Eure Strapazen. Wünschen Gesundheit und gutes Wetter. Kommt gesund zurück. Viele Grüsse aus Veringen

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