Kruzenshtern

Adam Johann Ritter von Kruzenshtern ist einer der bedeutendsten Seefahrer Russlands und bis heute sehr populär. Er unternahm von 1803 bis 1806 mit zwei Schiffen die erste russische Weltumseglung und begründete damit den russischen Anspruch, eine Seegroßmacht zu sein. Deshalb trägt auch ein ganz besonderes Schiff seinen Namen. Die Viermastbark „Kruzenshtern“ ist einer der größten und schönsten Windjammer der Welt: 114 Meter lang, 14,5 Meter breit, 3655 Quadratmeter Segelfläche. Im Minimum sind 76 Mann nötig, um das Schiff zu bewegen. Die beiden Großmasten bringen es auf 55 Meter Höhe. Doch das besondere an diesem großartigen Segelschiff ist seine Schnelligkeit, für die es unter Kennern weltberühmt ist. Unter vollen Segeln und bei gutem Wind kommt sie auf 17,5 Knoten, dass sind knapp 30 Stundenkilometer. 1992 hat die „Kruzenshtern“ die Großregatta „Kolumbus 92“ anläßlich des 500. Jahrestages der Entdeckung Amerikas gewonnen und im Jahr 2000 im transatlantischen Segelrennen „Millennium“ ebenfalls alle Konkurrenten auf die Plätze verwiesen.


1926 wurde das Schiff unter dem Namen „Padua“ in Bremerhaven für die Reederei F. Laeisz gebaut. Damals war sie ein reines Segelschiff und lief ohne Motor vom Stapel. Heute besitzt sie zwei jeweils 1000 PS starke Dieselmotoren. Sie hatte zwei Aufgaben. Einmal war sie ein Frachtsegler, welcher vor allem Salpeter nach Chile und Australien transportieren sollte. Zum anderen diente sie schon von Anfang an als Segelschulschiff.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Schiff als Reparation an die Sowjetunion übergeben und bekam den neuen Namen. Heute gehört sie der 1966 gegründeten Staatlichen Baltischen Fischereiakademie, die das Schiff ausschließlich als Schulschiff betreibt. Gegenwärtig sind 160 Kadetten an Bord. Und zur Zeit natürlich auch noch wir, die 41 Sachsensailer.

Bereits zum zehnten Mal hat der harte Kern der Sachsensail-Organisatoren diese außergewöhnliche Plattform für Sächsische Unternehmer geschaffen, sich kennenzulernen, Geschäfte zu machen und Synergien zu finden. Nebenbei lernen sie hier, wie Knoten geknüpft, Segel gesetzt und in die Masten geklettert wird. Und abends gibt es dann auch noch Vorträge zu hören. Und hier komme ich nun ins Spiel. Schon zum zweiten Mal bin ich bei diesem tollen Event dabei, um den Wirtschaftskapitänen nahezubringen, was Hochgebirgsexpeditionen mit Unternehmensführung und gehobenem Managment zu tun haben, und welche Herausforderungen an Achttausendern auf einen warten. Gestern abend war mein Auftritt, und ich glaube, dass ich gute Chancen habe, auch noch ein drittes Mal hier dabei zu sein.

Morgen wird das riesige Schiff auf der Hanse Sail in Rostock erwartet und dort eine der Hauptattraktionen sein. Doch bis dahin werde ich jede Minute auf diesem Segler genießen, denn das Wetter ist gerade perfekt. Strahlender Sonnenschein und eine steife Brise. Mit einer Geschwindigkeit von acht Knoten kreuzt die Kruzenshtern mitten auf der Ostsee, und es ist eine spannende Sache, ihr dabei zuzusehen.

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Eine Antwort

  1. Veronica sagt:

    Hallo Olaf,
    ich habe heute in der LVZ gelesen, dass du in den Mast geklettert bist! Wow!! Das ist sicherlich wieder ganz was anderes als einen Berg hochzuklettern!
    Weiterhin viel Spaß und sage bitte viele Grüße an Herrn Zetzsche!
    Viele Grüße auch an dich natürlich!
    Veronica

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