On the road
800 Kilometer Karakorum-Highway liegen hinter uns. Wir waren fast 24 Stunden unterwegs (reine Fahrzeit). Diese Busfahrt von Islamabad nach Skardu könnte einem schon auf den Magen schlagen, wäre man nicht durch die Einmaligkeit der Landschaft und die abenteuerliche Straße abgelenkt.
Nachdem wir in Islamabad glücklich zu einem neuen Akku und den Briefmarken für unsere Grußpostkarten gekommen sind, blieb das Problem mit dem Liaison Officer weiter ungelöst. Ich sah uns schon noch einen weiteren Tag im glühend heißen Islamabad herum sitzen. Doch dann hiess es plötzlich, dass wir einen neuen LO, so wird er hier genannt, zugeteilt bekommen. Der alte blieb wie vom Erdboden verschwunden. Es sollte am späten Abend auch noch das unausweichliche Briefing beim Pakistanischen Alpin Club geben. Und das fand dann tatsächlich statt, was mich, ehrlich gesagt, einigermaßen erstaunt hat.
Schon um 4 Uhr am nächsten Morgen klingelte der Wecker. Ein Stunde später stand der Bus fix und fertig beladen vor dem Hotel und dann ging es los. Und man muss es erlebt haben. Der Karakorum Highway ist vielleicht die aufregendste Straße der Welt. Immer am tosenden Indus entlang, tausende Kurven, nervenzerfetzende Überholmanöver. Die Busfahrer hier kennen kein Erbarmen. Doch das eindrucksvollste ist sicher die Landschaft. Dummerweise sind wir nur ganz selten angehalten, um mal kurz auf die Toilette zu gehen. Man wollte offensichtlich auf Nummer sicher gehen. Die Straße führt nicht nur durch Abottabad, der Ort, wo die Angelegenheit Bin Laden zu Ende gebracht wurde. Wir fuhren auch durch die Swat-Region, die als ziemlich unsicher gilt. Vom Bus aus machte sie diesen Eindruck allerdings nicht. Trotzdem hatten wir weite Teile der Tour einen mit einer geladenen Kalaschnikow bewaffneten Soldaten mit an Bord.
Am späten Nachmittag sind wir heute (Dienstag, 27.6.)in Skardu eingetroffen. Das ist der letzte Vorposten der Zivilisation, bevor es nun wirklich in die Berge geht. Hier wird das Gepäck zu Trägerlasten zusammengestellt. Das haben wir nach unserer Ankunft auch noch getan. Wir haben nun insgesamt neun 25-Kilo-Lasten.
Wir haben uns gesputet, um ja heute noch damit fertig zu werden, um nicht morgen den Verkehr womöglich aufzuhalten. Doch so wie es aussieht, macht abermals der LO Schwierigkeiten. Da er ja Knall auf Fall diesen Job übernehmen musste, hat er keinerlei Ausrüstung. Die muss erst hier in Skardu besorgt werden. Ausserdem sind wohl noch andere Dinge zu tun, die seine Aufmerksamkeit erfordern. Wir werden wohl erst gegen 11 Uhr hier wegkommen oder gar nicht. Dann allerdings wird es ausnahmsweise mal mit mir ein Problem geben. Denn geht es morgen hier nicht los, sind wir zwei Tage im Rückstand. Meine Trekkinggruppe dann einholen zu wollen, ist fast aussichtslos.
Die nächste Etappe ist eine Jeepfahrt über etwa 160 Kilometer nach Askole, der letzten bewohnten Siedlung vor dem Trek in Richtung Baltorogletscher. Ich kann mich an meine ersten beiden Touren auf dieser Piste erinnern, die auch einen ganzen Tag gedauert hat. Viele Male habe ich voller Angst den Fahrer angefleht, er möge mich bitte aussteigen lassen. Was er dann auch getan hat. Doch dass ist nun schon elf Jahre her. Vielleicht ist es ja heute nicht mehr ganz so schlimm.
Das nächste Mal melde ich mich dann schon von unserem Trek in Richtung Basislager.
Ja, mir wären wahrscheinlich die ganzen Kurven auf den Magen geschlagen. Aber dafür wird man dann ja mit tollen Eindrücken belohnt! 😉
Hoffentlich könnt ihr die Trekkinggruppe noch einholen!
Ganz liebe Grüße, Janina
Lass doch den LO in Skardu,wer nicht rechtzeitig fertig ist, hat Pech. Dein alter Akku muss auch mit einem neuen Zuhause zurechtkommen.Ich denke, Deine Trekkinggruppe braucht Dich. Hoffentlich erreicht Ihr Sie noch, gebt Gas!
…. ja, ja, am KKH geht es wohl etwas anders zu als im beschaulichen Leipzig ;o) Drücke die Daumen, dass ihr die Trekkinggruppe einholt!
wünsche allen Teilnehmern viel Glück und
eine erfolgreiche Tour-besonders dem
Neuling Ingo.