Angst
Gestern scheiterte der Versuch einer fünfköpfigen Gruppe, dass Lager 3 am Hidden Peak zu erreichen und bis dort hinauf Fixseile zu verlegen. Alle fünf wurden von einer Lawine im unteren Teil der Japaner-Rinne getroffen. Es gab keine Verletzten. Dennoch haben sich alle fünf nach diesem Erlebnis zum Abbruch der Expedition entschlossen.
Mit einem Schlag hat sich die Anzahl derer, die am Hidden Peak unterwegs sind, fast halbiert. Der Rest hat heute beraten, was zu tun ist. Abermals soll sich zusammengeschlossen werden, um ein weiteres Mal zu versuchen, mit vereinten Kräften das Lager 3 zu erreichen.
Man hat uns zu überreden versucht, schon heute bis Camp 2 aufzusteigen. Offensichtlich haben wir hier seit der Spaltengeschichte einen besonderen Ruf. Es wird, so wie ich das einschätze, jemand gesucht, der die Fixseile in den steilen Abschnitten der Japaner Rinne verlegt. Das dauert seine Zeit. Und während dieses längeren Aufenthaltes in dem Couloir, ist man dann eben all dem ausgesetzt, was dort so den Berg hinunter kommt.
Wir aber haben uns entschieden, drei Tage in unseren Basislager unsere Batterien wieder aufzuladen. Christoph hat ausserdem riesige Blasen an den Fersen, die ausheilen müssen. Unser Wiederaufstieg ist für die kommende Nacht geplant. Wenn es so läuft, wie geplant, dann werden wir die Nacht vom Donnestag zum Freitag im Lager 1 verbringen. Am Freitag steigen wir mit Schlafsäcken und Isomatten zum Camp 2 auf. Am Nachmittag werden wir die Lage in der Rinne anschauen und uns beim Seileverlegen beteiligen. Die Nacht vom Freitag auf den Sonnabend schlafen wir in Camp 2. Am Sonnabend wollen wir versuchen, Camp 3 zu erreichen, ein Zelt aufzustellen und wieder ins Camp 2 abzusteigen. Am Sonntag werden wir von Camp 2 direkt ins Basislager absteigen.
Wenn es am Sonnabend gut läuft, dann besteht durchaus auch die Möglichkeit, das wir in Camp 3 bleiben und am Sonntag zu einem Gipfelversuch aufbrechen.
Es sieht also so aus, dass ich wieder ein ganze Menge Zeit vor dem Rechner verbringen werde, wenn wir Sonntag, Montag oder erst am Dienstag wieder hier im Basecamp eintreffen.
Hallo lieber Olaf und Christoph, ich wünsche Euch alles Glück dieser Welt bei Eurem weiterem Aufstieg.
Seid vorsichtig und bleibt wachsam, Ihr werdet es schafften!
Hallo Olaf und Christoph, hier nur ganz kurz meine Info über die wohlbehaltene, mit unauslöschlichen Eindrücken dieses faszinierenden Treckings verbundenen Ankunft in der Heimat. Christoph, geh bitte sorgfältig mit deinen Gichtknüppeln um, du brauchst die noch für den Run & Bike! Euch beiden alle guten Wünsche und das notwendige Quentchen Glück für den Gipfel.
Liebe Grüße von Hartmut