Zu hoher Preis
Im ersten Teil zum Nirekha Peak hatte ich es schon erwähnt: Von der Kälte wird leider noch zu berichten sein. Und da ich gern über die schönen Dinge hier schreibe, darf ich die schlechten auch nicht weglassen.
Am späten Vormittag des 4. März, also dem Tag nach dem Gipfelgang, kam Urs zu mir an mein Zelt, um mir seine Füße zu zeigen. Ich war da schon fast fertig, die Ereignisse für den Blog aufzubereiten. Ich wollte es zu erst nicht wahrhaben. Aber das, was ich da sah, waren Erfrierungen! Besonders den rechten großen Zeh hatte es getroffen, weniger stark den linken und zwei weitere.
Der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss, drehte sich aber um die kalten Füße von Katrin. Als es darum ging, die Füße seiner Freundin wieder warm zu bekommen, hat er sich seine erfroren. Denn den ganzen Tag am Berg schien die Sonne, und es herrschte fast völlige Windstille. Es war regelrecht heiß! Am Berg selbst ist ihm das also sicher nicht passiert.
Obwohl ich ihn natürlich auch nach seinen Füßen gefragt habe, hat er diesbezüglich keinen Mucks gesagt. Er hätte nicht bemerkt, sagte er mir, dass auch seine Füße gefährlich kalt waren.
Nun haben wir ein richtiges Problem. Urs darf keinen Schritt mehr gehen. Deshalb habe ich heute alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ein Pferd hier hoch nach Dragnag zu bekommen. Und so wie es aussieht, könnte das auch klappen. Mein Satellitentelefon war sehr hilfreich in dieser schwierigen Situation.
Wir werden Urs per Pferd ins Hospital nach Kunde bringen. Wie schwer die Erfrierungen sind, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau zu sagen. Vielleicht ist die ganze Sache auch gar nicht so dramatisch. Gott sei Dank hat Urs keinerlei Schmerzen und ist von uns dreien, wie könnte es anders sein, der zuversichtlichste.
Meine besten Wünsche für Urs, aber auch an Kathrin und Olaf – nicht die Zuversicht verlieren!!
Hallo Urs, behalte deine Zuversicht! Ich drücke die die Daumen, dass man dir im Hospital helfen kann.
Liebe Grüße an alle
Hilke
Hallo, Katrin, Urs und Olaf,
bis vor wenigen Tagen habe ich nur über Mama Hilke die neuesten Dinge erfahren, aber seit Tagen verfolge ich mit Spannung das Geschehen.
Wollte allerdings keinen Kommentar schreiben, nun muß ich es tun.
Als erstes hoffe ich für Urs das er gerade noch die Kurve gekriegt hat und es sich alles zum Guten wandelt. Bin sehr stolz auf Katrin, da sie sehr vernünftig war, obwohl ihr diese Entscheidung sehr schwer gefallen ist, Hut ab. Wünsche Euch allen noch wunderschöne Tage und eine gute Rückkehr. Gisela
Alles Gute!
„Zu hoher Preis“ ist eine gute Überschrift – Kathrin hat offensichtlich alles richtig gemacht Urs auch? Alles Gute!!!
Hallo ihr drei.
der Preis ist sehr hoch, kommt bitte wieder gesund zurück. Verfolge eure Tour und wünsche euch alles Gute.
Hallo ihr 3,
obwohl´s bei uns warm ist, bibbern wir mit euch.
Paßt auf euch auf und Urs wünschen wir Alles Gute.
Liebe Grüße aus SINGEN
Hallo nach Nepal,
der Preis war/ist sicherlich hoch, aber „bezahlt“ man in seinem Leben nicht für viel nichtigere Dinge einen höheren Preis ohne es zu wollen?
Wenn diese Besteigung DAS Erlebnis des Lebens war, dann wird der Gewinn unermesslich höher sein als der Verlust.
Ich drücke – unbekannt – die Daumen, dass, wenn überhaupt, bis auf ein wenig Kribbeln und Taubheitsgefühl nichts weiter zurück bleibt. Und das gepaart mit der Erinnerung an einen einzigartigen Tag und einer großartigen Leistung! Wenn das so ist, dann war alles richtig!
Respekt für die Leistung von euch allen beiden bzw. dreien! Gut gemacht!
Jana