Passhüpfen

Der Name ist Programm. Heute (11.03.) haben wir mit dem 3450 m hohen Singsare La und dem 3100 m hohen Traksindu La Pass Nummer 3 und 4 überquert. Dementsprechend lang und anstrengend gestaltete sich unser Tag.

Gestern war mit dem 3600 m Höhe zählenden Lamjura der höchste Übergang auf unserem Weg in die Everest-Region an der Reihe. Und vorgestern hatte Anja Geburtstag. Nicht nur die vielen Kommentatoren haben dieses Ereignis gebührend gewürdigt sondern wir selbstverständlich auch. Aber die richtige Feier wurde verschoben. Sie wird es erst in Namche Basar, also in drei oder vier Tagen geben. Dort lässt sich einfach die bessere Fete organisieren mit Kuchen und alkoholischen Getränken. Und Geschenke kann man dort auch leichter besorgen.

Was für ein symbolträchtiges Foto. Ich wollte, diese Idee wäre von mir 🙂

Am heutigen Tag stand auch der Besuch der Thubten Chholin Monastery auf unserem Programm. Dieses größte Sherpa-Kloster befindet sich anderthalb Gehstunden nördlich von Junbesi und beherbergt fast 500 Nonnen und Mönche.

Gegründet wurde das Kloster von Trulshik Rimpoche. Er stammte aus dem berühmten Kloster Rongbuk aus Tibet. Diese unmittelbar an der Nordseite des Everest gelegene Monastery wurde während der Kulturrevolution von den Chinesen zerstört.

Später war Thushi Rimpoche der oberste Lama von Thubten Chholin, welcher von der religiösen Hierarchie sogar über dem Dalai Lama stand. Vor drei Jahren ist er gestorben, und nun beginnt die Suche nach seiner 33. Reinkarnation.

Ein gutes Stück unseres Weges hinauf zum Everest führt durch unberührte Bergurwälder, die zum größten Teil aus riesigen Zedern bestehen.

Nachdem wir nun zwei Tage zwischen 2500 und 3600 m unterwegs gewesen sind, geht es morgen zum letzten Mal so richtig abwärts. Heute übernachten wir noch einmal nahe des Traksindupasses in knapp 3000 m Höhe und steigen anschließend mehr als anderthalb Kilometer ab. Wir werden im Laufe des Tages mit 1400 m den tiefsten Punkt des gesamten Trekkings erreichen.

Thushi Rimpoche ist für die Sherpas ein Heiliger. Sie verehren ihn in ähnlicher Weise wie den Dalai Lama selbst. Die Nonnen und Mönche von Thubten Chholin bewahren seinen Körper in diesem Schrein auf, bis sein Nachfolger gefunden ist.

Danach allerdings folgen wir dem Lauf des Dudh Khosi (Milchfluss), der vom Everest kommt. Es geht somit von morgen an ganz kontinuierlich bergauf, bis wir mit dem Renjo in reichlich einer Woche unseren ersten Fünftausender-Pass in Angriff nehmen werden.

Bis zum Renjo ist unser Programm also ziemlich klar, falls nichts unvorhergesehenes dazwischen kommt. Wie lange wir uns für die beiden anderen Khumbupässe Zeit nehmen werden, hängt von den Verhältnissen und von uns ab. Das steht also alles noch in den Sternen.

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5 Antworten

  1. Mayk sagt:

    Sensationelles Foto vom Sackhüpfen. Mit diesem Humor erreicht Ihr Eure Ziele locker barfuß. Grüße aus Erfurt!

  2. Veit König sagt:

    Hallo Olaf,
    einer nimmt die entgegengesetzte Richtung als die anderen 4. Oder sieht das auf dem Photo nur so aus? Pass(t) gut auf Euch auf.
    Gruß
    Veit

    • Olaf Rieck sagt:

      Hallo Veit,
      schön, dass Du hier bist. Ich soll Dir von Dirk bestellen, dass dies das Tuch seiner Frau ist, was da vor seinem Gesicht herum flattert. Er bewegt sich schon in die gleiche Richtung wie wir anderen. Nur eben ein bisschen langsamer!
      Herzlicher Gruss vom Fuss des Mount Everest Olaf

  3. Katrin sagt:

    Servus Olaf,
    super Bild das mit dem Sackhüpfen.
    Traksindu La, Lamjura La,Junbesi ….da sind wir vor noch nicht all zu langer Zeit auch unterwegs gewesen als wir auf dem Weg zum Mera Peak waren.
    Mit großem Interesse verfolge ich deine Berichte hier und wünsche euch allen für euer weiteres Vorhaben Alles Gute und vor allem Gesundheit und stabiles Wetter! LG vom Tegernsee Katrin

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