Startschuss
Genaugenommen sind es sogar zwei. Als erstes ging meine Nepalgruppe für kommendes Jahr am Sonnabend in Borna an den Start. Denn wie jedes Jahr ist nach Nepal vor Nepal. Das traditionelle 1. Kennenlerntreffen war gleich aus zwei Gründen etwas besonderes. Erstens, weil diesmal nicht ich sondern zwei meiner zukünftigen Gästen mich und alle anderen zu sich nach Hause eingeladen hatten. Das war natürlich ein Luxus, zumal wir fürstlich bewirtet wurden. Ganz herzlichen Dank noch einmal an dieser Stelle für die Gastfreundschaft und die Mühe, die Ihr Euch an diesem Abend gegeben habt.
Der zweite Grund war die Tatsache, dass nur ein einziger Gast auf Grund der schlimmen Ereignisse in Nepal seine Reise abgesagt hat. Selbstverständlich ist eine solche Entscheidung nachvollziehbar aber eben nach meiner Ansicht weder nötig und schon gar nicht im Sinne der betroffenen Nepalesen. Der Tourismus ist für das arme Land der mit Abstand wichtigste Wirtschaftszweig. Und deshalb muss und wird er so rasch wie möglich wieder in Gang kommen.
Bei einer solchen ersten Zusammenkunft steht natürlich das gegenseitige Beschnuppern an erster Stelle. Was sind das für Leute, mit denen ich im nächsten Jahr vier Wochen lang jeden Tag zusammen sein und mir meinen Traum vom Himalaya verwirklichen werde? Und in zweiter Linie erarbeiten wir uns gemeinsam unsere Tour, machen Termine für unser gemeinsames Wochenende in der Sächsischen Schweiz, besprechen Ausrüstungsfragen, reden über Versicherungen, Geld und tausend andere Dinge. Und vor allem bekommen wir schon auf diesem ersten Treffen ein Gefühl dafür, ob die Chemie im neuen Team stimmt. Und diesbezüglich war dieser Abend ganz besonders ergiebig, wie ich fand.
Der zweite Startschuss fiel am Sonntag. Denn es ist wieder einmal soweit. Die Vorbereitung der neuen Expedition geht sozusagen in die heiße Phase. Denn machen wir uns nichts vor. Es sind bis zur Abreise keine sieben Monate mehr. Das ist sozusagen übermorgen.
Einer der entscheidenden Aspekte unserer Tour zum Monte Sarmiento ist die Anreise. Mein Partner und ich wollen alles daran setzen, mit dem Kajak zu unserem Berg zu gelangen. Dafür müssen wir auf dem Hin- und Rückweg jeweils etwa 80 Kilometer auf der Magellan-Straße zurücklegen. Wie schwierig und unwägbar dieses Projekt werden könnte, ist uns klar. Und genau deshalb brauchen wir unbedingt Profis an unserer Seite. Ohne Beratung und Hilfe, bei der Ausrüstungsbeschaffung und vor allem bei dem Erwerb der nötigen Fähigkeiten, können wir dort unten in Feuerland nicht bestehen. Und deshalb sind wir besonders froh und dankbar, die Firma Herold-Boote als Partner gewonnen zu haben. Kein anderer hier in der Region verfügt über mehr als 125 Jahre Erfahrung, hat ein solches Netzwerk, kennt also viele Leute und pflegt vor allem so gute Kontakte zum Bootsbauer Prijon.
Schon bei dem ersten Treffen gestern wurde sehr deutlich, wie viel wir noch zu lernen haben und was alles auf dem Wasser möglich ist. Und natürlich sind wir auch gleich zur ersten Trainingsfahrt aufgebrochen, der noch sehr viele folgen müssen.
Auch von meiner Seite nochmals ganz herzlichen Dank an die Gastgeber!!