Das erste Mal

Es ist das größte Klettergebiet Italiens und sicher eines der größten und vor allem bekanntesten in ganz Europa. Ich hatte soviel über Arco gehört. Aber interessanterweise hat das nicht zu dem Wunsch geführt, hierher kommen zu wollen.

Nicht Arco selbst sondern Torbole war unser Ausgangspunkt für die Erkundung des Sarcatals, in welchem hier die großartigen Kletterspots zu finden sind.

Nicht Arco selbst sondern Torbole war unser Ausgangspunkt für die Erkundung des Sarcatals, in welchem hier die großartigen Kletterspots zu finden sind.

Überlaufen, übersichert, abgespeckt. Das ist so die Zusammenfassung dessen, was sich bei mir als Vorurteil aus Gelesenem und Gehörtem herauskristallisiert hatte. Doch nun entschied ich mich ganz spontan, doch einmal selbst zu schauen, denn schön sollte es hier am Gardasee auf alle Fälle sein, vor allem, was das Wetter anbelangt. Und schon mal vorweg. Das mit dem Wetter hat nicht gestimmt. Und alles andere eigentlich auch nicht. Mit einer Ausnahme.

Am Abend ist es bei Pizza und leckerem Wein der perfekte Ort, um einen anstrengenden Klettertag ausklingen zu lassen, falls man wegen Regens nicht schon den ganzen Tag hier zugebracht hat.

Am Abend ist Torbole bei Pizza und leckerem Wein der perfekte Ort, um einen anstrengenden Klettertag ausklingen zu lassen, falls man wegen Regens nicht schon den ganzen Tag hier zugebracht hat.

Überlaufen sind die angesagten Klettergärten tatsächlich. Vor allem die, welche möglichst nah an einem Parkplatz zu finden sind und nicht weit von Arco entfernt liegen. Und hier sind auch die Routen abgespeckt. Und übersichert sind diese Klettergärten zum Teil in einer Weise, die schon als absurd zu bezeichnen ist. Manchmal konnte ich von einer Stelle aus drei! Expressschlingen klinken.

Geklettert sind wir auch. Allerdings meist nur halbe Tage und haben dann in der Regel fluchtartig die Felsen wegen Starkregens verlassen müssen.

Geklettert sind wir auch. Allerdings meist nur halbe Tage. Und dann haben wir in der Regel fluchtartig die Felsen wegen Starkregens verlassen müssen.

Aber, und das ist das Entscheidende, man hat hier in Arco die Wahl. Hier findet man soviel mehr. Riesige, über 1000 Meter hohe Wände in allen Schwierigkeitsgraden, so ernst, dass es einen schaudert. Hier gibt es in den großen klassischen Routen buchstäblich jede Anforderung was die alpine Erfahrung anbelangt: Routenfindung, mobile Absicherung, Geschwindigkeit, Wetter.

Unser "Heimatdorf" vom Klettergarten Belvedere aus gesehen.

Unser „Heimatdorf“ vom Klettergarten Belvedere aus gesehen. Schön ist es hier. Das nächste Bild ist vom gleichen Standpunkt aus aufgenommen, nur im 40-Grad-Winkel weiter unten.

Blöd nur, dass wir hier zu viel Zeit hatten, um die Kletterführer zu studieren und uns Klettergebiete anzuschauen. Geklettert sind wir leider nur wenig, denn wir hatten Pech mit dem Wetter. Zwei weitere Dinge drohen in diesem Fall. Nämlich Ebbe im Portemonnaie, weil die Dichte an Klettershops wirklich jeder Beschreibung spottet. Sowas habe ich noch nie gesehen, nicht einmal in Chamonix, Namche Bazar oder El Chaltén. Und zweitens gibt es hier dermaßen leckeres Eis und ebensolche Pizza, dass ich ständig hin- und hergerissen war zwischen Kampf und Niederlage. Siege gab es nur selten.

Belagerungszustand im Klettergarten und das mitten in der Woche. Was ist hier erst am Wochenende los?

Belagerungszustand im Klettergarten und das mitten in der Woche. Was ist hier erst am Wochenende los?

Es droht in Arco bei schlechtem Wetter die große Gefahr, als dicker Kletterer wieder heimzukehren. Das als Warnung. Ansonsten ist es hier einfach nur sehr schön. Man kann wandern oder Klettersteige gehen oder einfach nur am Ufer des Gardasees sitzen und die Aussicht genießen. Arco ist es deshalb auf alle Fälle wert, dass wir bald mal wiederkommen.

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2 Antworten

  1. Veronica sagt:

    Die Gegend schaut wirklich wunderschön aus! So schade, dass das Wetter nicht so richtig mitspielt ….

  2. Guido sagt:

    Hallo Olaf, da hätten wir aber nicht schlecht gestaunt, wenn wir uns in Arco oder Torbole getroffen hätten. Wir waren vor zwei Wochen dort, u.a. auch am Belvedere klettern (und es war voll). Viele Grüße aus Düsseldorf. Guido (Hospedaje Magallanes)

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