Sandra schreibt: Surreal

Ich erinnere mich noch ganz genau an den Tag, an dem ich im Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig saß und gespannt dem Vortrag von Olaf „Nepal – Königreich der Götter“ gelauscht habe. Es war der 06. Dezember 2015, Olaf kannte ich bis dato nur durch seine Beiträge auf Facebook und genau auf diesem Weg bin ich auch auf seinen Vortrag gestoßen. Ich dachte mir, Leipzig ist nicht all zu weit von Magdeburg entfernt, das könnte ich mir ruhig einmal anhören…

Sandra und ich auf dem Gipfel des fast 5400 m hohen Gokyo Ri. Im Hintergrund Everest, Lhotse und Makalu.

Nun, knapp 15 Monate später sitze ich hier in einer unbeheizten Lodge in Namche Bazar, mitten im Himalaya in Nepal, tief vergraben in meinem Schlafsack und verfasse diesen Beitrag. Surreal!

Drei lange Wochen sind vorüber und doch verging diese Zeit wie im Flug. Vom ersten Tag an, an dem wir in Kathmandu gelandet sind, prasselten die Eindrücke nur so auf mich ein. Kathmandu – eine Stadt arm, unorganisiert, chaotisch, die Luft derart staubig, dass man ständig das Gefühl verspürt, seine Nase reinigen zu müssen und doch irgendwie spannend, das Leben in dieser anderen Welt hautnah erleben zu dürfen.

Der abenteuerliche Inlandsflug von Kathmandu nach Lukla, bei dem mir fast der Atem weg blieb, sowohl vor Angst, als auch vor Schönheit des uns eröffneten Blickes auf die wohl beeindruckendste Bergkette der Welt. Und dann – endlich – der Trek in die Berge…

Auf dem Weg von Machermo nach Gokyo im Ngozumbatal.

Dimensionen haben sich mir eröffnet, die ich gar nicht in Worte fassen kann. Der erste Blick auf den Everest war für mich persönlich ein ganz besonderes Erlebnis. Ein lang ersehnter Traum ging plötzlich in Erfüllung. Ein unbeschreiblich schönes Gefühl…

Sandra (li) und Maike (re) vor ihrem Zelt im Nirekha-Basislager, 5200 m.

Und zu guter Letzt die 6 Tage im Base Camp des Nirekha Peak. Diese Erfahrung möchte ich auf keinen Fall missen, auch wenn ich es nicht bis auf den Gipfel geschafft habe. Das Leben im Base Camp bei Temperaturen bis max. -25 Grad, eigene Yaks die unsere Ausrüstung tragen, tägliches Eis „schlagen“, um zu Kochen, Fertignahrung, Teamwork, von der Außenwelt abgeschlossen und auf sich selbst reduziert zu sein.

Eine riesengroße Herausforderung, die mir gezeigt hat, zu was ich tatsächlich in der Lage sein kann. Und nicht zu vergessen die Besteigung des 5.700 m hohen Cho- La-Col mit Olaf und Maike, ein wunderschönes Erlebnis, für das ich beiden sehr dankbar bin.

Sandra steigt die letzten Meter am fixierten Seil zum Cho-La-Col hinauf.

Mittlerweile haben wir den Trek fast abgeschlossen, nur noch eine Etappe nach Lukla steht uns am morgigen Tag bevor, dann fliegen wir zurück nach Kathmandu und drei Tage später wieder nach Deutschland.

Bis auf ein paar Erkältungen geht es allen recht gut, alle sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der Reise, dem Gesehenen, dem Erlebten, und ich glaube auch ganz besonders mit sich selbst und ihrer erbrachten Leistung. Denn eines muss an dieser Stelle gesagt werden, tägliches Trekking in diesen Höhen über mehrere Stunden ist kein Kinderspiel!!! Ich zumindest bin stolz auf jeden Einzelnen in der Gruppe. Und ich bin froh über die stets entspannte Stimmung, zu der unser Olaf in hohem Maße beigetragen hat 🙂

Unsere Mädelsfraktion mit einem echten „Summiter“. Also einem Sherpa, der schon etliche Male auf dem Gipfel des Everest stand. (Sandra, 2. v.r.)

Und damit das die letzten Tage auch so bleibt, schlüpfe ich jetzt aus meinem Schlafsack und stoße zu den anderen in die „Bakery of Namche“ zu Kaffee und Kuchen 😉

Schließlich ist die Reise noch nicht vorbei…..

NAMASTE! Sandra

 

 

 

 

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2 Antworten

  1. Scherb Heribert sagt:

    Sehr schöner Kommentar, selbst die wenigen Zeilen fesseln mich schon. Ich liebe diesen wundervollen Fleckchen Erde, auch wenn ich noch nie dort gewesen bin. Seine Wildheit, aber auch das Mystische und seine Gefährlichkeit, das uns sagen soll, alles auf der Erde ist Vergänglich. Kommt gut nach Hause……

    • Sandra Möller sagt:

      Vielen Dank ?
      Ja, diese Gegend ist wirklich beeindruckend, erst recht wenn man dort gewesen ist…also hopp in den Flieger ? LG

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