Monsun
Damit haben wir nicht gerechnet. In den vielen Jahren, die ich den Himalaya durchstreife, kam Regen immer nur sporadisch vor. Mal abgesehen von der Tour zum Mera Peak 2015. Doch Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel.
Doch nun gibt es schon eine zweite Ausnahme. Ich habe selten in meinem Leben dermaßen viel Regen fallen sehen. So also sieht Monsun aus, der eigentlich längst vorbei sein sollte. Sehr eindrucksvoll! Es war nicht nur alles nass, und ich wachte manchmal morgens in meinem Agenturzelt in einer Pfütze auf.
Wir mussten auf dem Weg von Gangotri zum Basislager sogar eine unfreiwillige Pause einlegen, weil die Hänge oberhalb des Weges bedrohlich instabil geworden waren und es gefährlich gewesen wäre, weiterzugehen.
Ein weiteres Problem gab es mit den Flüssen. Normalerweise kaum mehr als kleine Rinnsale auf unserem Weg, bekamen wir es plötzlich mit Wassermassen zu tun, über die wir nicht mal so mir nichts dir nichts hinwegsetzen konnten. Und so wäre für mich die Reise bei einer solchen Flussquerung dann auch beinahe vorbei gewesen. Ein Tritt war glatt, ich bin weggerutscht und ungebremst mit dem Kopf auf die Steine geknallt.
Nach einer Selbstverarztung und ein paar Tagen Kopfschmerzen ist dieser kleine Unfall nun glücklicherweise genauso vergessen wie das schlechte Wetter. Denn jetzt sieht es tatsächlich so aus, als wäre er nun endlich vorbei, der Monsun. Übrigens mindestens 14 Tage zu spät.
Nach einer regelrechten Wasserschlacht in den letzten Tagen unseres Aufstieges zum Basislager, sind wir am 24. September wohlbehalten hier eingetroffen. Und dieser Ort übertrifft einmal mehr alle Erwartungen. Hier gibt es alles, was das Herz eines Bergsteigers begehrt. Von glasklarem Trinkwasser über beste Zeltplätze bis zum atemberaubenden Blick auf die Nordwestseite des Shivling. Und das Wetter zeigt sich, seit wir hier sind, von seiner allerbesten Seite.
Die kommenden Tage werden nun ausgefüllt sein mit harter Arbeit. Oberhalb vom Basislager ist der ganze Regen natürlich massenhaft als Schnee gefallen. Das wird uns das Lastentragen beim Einrichten der beiden Hochlager sicher nicht leichter machen.
Und damit werden wir auch sofort beginnen. Das großartige Wetter müssen wir nutzen. Denn wer weiß? Vielleicht hat ja der Monsun doch noch nicht all sein Pulver verschossen…
Da hast du aber wirklich Glück gehabt, dass beim Sturz nicht mehr passiert ist!
Jetzt ist er zum Greifen nah, der Shivling (tolles Foto)! Viel Erfolg euch drei!!
…man man Mann Olaf – mit Helm oder Stöcken wäre das (vielleicht) nicht passiert. Da hilft auch kein Sturschädel ;)).
Persönlich ärgere ich mich ohnhin zunehmend über die Rutschfestigkeit jeglichen „modernen“ Schuhwerks. Das trifft sowohl auf „einfache“ Gorex-Strassenschuhe zu wie auch auf das Hightech-Bergsteig-Zeuchs in den Outdoorläden. Gerdade dort traue ich den Versprechen der Verkäufer diesbezüglich schon lange nicht mehr. Keine Ahnung was die Industrie in die Sohlen „mixt“ – aber Standhaftigkeit bei Feuchtigkeit sieht oft anders aus.
Deshalb bin ich sehr, sehr vorsichtig geworden. Und wenn es zu Flussüberquerungen kommt: Stöcke nehmen!
passt auf Euch auf!!
LG Anne&Jens
Hallo Ihr Drei !
… ja Glück braucht man natürlich bei jeder Expedition. Bitte weiterhin gut aufpassen ihr sollt ja alle Drei wieder gesund und wohlbehalten wieder zurückkommen.
Ich wünsche viel Erfolg und ein beseres Wetter!!
…und vielen, vielen Dank für die Grußpostkarte. Sie ist heute breits bei mir angekommen. Habe mich sehr gefreut.
Sonnige Grüße aus Berlin
Axel Püschel
Olaf,hast Glück gehabt,der Schreck sass bestimmt tief.Komm heil zurück.