Cho La
Das war unser zweiter Pass-Streich und der dritte folgt in drei Tagen. Zuvor aber nähern wir uns mit großen Schritten dem Höhepunkt der Tour. Doch was ist auf diesem Weg der wichtigste, eindrucksvollste, bleibendste Augenblick, zu dem man sagen wollte, er solle verweilen, weil er so schön ist?
Für die allermeisten meiner Gäste ist das der Kalar Patthar oder der heilige Boden des Everest-Basislagers. Und diese beiden Orte sind morgen und übermorgen unser Ziel. Aber für mich könnte das der heutige Tag gewesen sein und zwar der Augenblick, als alle meine Gäste nach dem Cho La Pass (5420 m) in unserer Lodge in Dzongla eingetroffen waren.
Die Überquerung des Cho La war im Aufstieg anstrengend, wie sollte es auch anders sein. Aber im Abstieg gab es schon unangenehmes und stellenweise ein wenig heikles Gelände. Schnee und vor allem vereiste Abschnitte in steilem Gelände haben meinen Puls ein ums andere Mal etwas beschleunigt. Doch alle haben in ganz souveräner Manier diesen Abstieg gemeistert.
Es ist schon beeindruckend, wie deutlich ich sehen kann, was sich in diesen letzten 13 doch sehr intensiven Tagen bei meinen Gästen verändert hat. Sie sehen nicht nur anders aus und haben zum Teil deutlich weniger durch die Gegend zu tragen. Vor allem fällt mir auf, dass alle viel besser zu Fuß unterwegs sind.
Wie groß der Unterschied in der Fähigkeit zu Gehen ist, zwischen uns und Leuten, die das tagtäglich tun unter schwierigen Bedingungen und mit zum Teil riesigen Lasten auf dem Rücken, ist frappierend oder vielleicht sollte ich deprimierend sagen?
Unsere Träger sind heute auch über diesen Pass gelaufen und waren Stunden vor uns am Ziel. Aber wir haben mächtig aufgeholt in unseren Gehfertigkeiten in diesen knapp zwei Wochen auf den bestimmt schon mehr als 200 zurückgelegten Kilometern und an die 20000 Höhenmetern. Und wir sind noch lange nicht am Ende dieser großartigen Tour.
Und noch etwas muss erwähnt werden. Nach anfänglich doch etwas durchwachsenem Wetter hat sich das Wetterglück zu unseren Gunsten gewendet. Seit Tagen haben wir perfektes Wetter, obwohl es meine Gäste, wie immer übrigens, entschieden zu kalt finden. Wenn sie wüssten, dass das Gegenteil richtig ist!
Heute morgen in Dragnag hatten Günther und ich in 4700 m Höhe 1 Grad plus in unserem Zimmer und nur 9 Grad Frost, als wir um 5.30 Uhr losmarschiert sind. Die Wahrnehmungen der Dinge, die wir hier vorfinden, sind also ganz unterschiedlich, weil sehr subjektiv. Und deshalb werde ich ja nicht müde, meine Gäste zu motivieren, auch mal ihre Sicht auf die Dinge hier niederzuschreiben.
Entweder in einem Erlebnisbericht, wie es ja doch schon einige auf der Homepage gibt, oder noch besser, in einer News. Die werden nämlich gerade besonders intensiv verfolgt und gelesen. Bis zu 1000 Besucher pro Tag tummeln sich momentan auf meiner Hompage. Darüber freue ich mich natürlich auch, aber mehr noch über die Tatsache, lauter gut gelaunte und immer fittere Gäste hier neben mir sitzen zu sehen…
Wow, das macht Lust auf mehr. Ich wäre so gern dabei…
Hallo ihr Globetrotter,
ist doch von den Temperaturen her fast wie bei uns! Wenige Tage vor Ostern schieben wir jeden Tag Schnee, in den Nächten wird es immernoch im zweistelligen Bereich negativ von den Temperaturen her und die kurzen Sonnenstrahlen sorgen für Wärme im Gemüt! 😉
Euch noch grandiose Erlebnisse in den schönsten Bergen der Welt!
Herzliche Grüße aus Bayern!
Ist ja richtig kuschelig warm dieses Jahr. 😉 Vor 3 Jahren hatten wir in Gorak Shep -15 im Zimmer.
Hallo Olaf, schön zu lesen das es so super bei euch vorwärtsgeht.
Bei den Temperaturen werden Wolfgang und Günther ganz schön schwitzen, sind ja wie Markus schon schreibt was anderes gewöhnt 🙂
War Günther schon im Wasserfass???
Euch allen noch viele erlebnisreiche Tage bei der Erkundung der Khumbu-Region.