Everest Basecamp
Für die meisten meiner Gäste ist der Boden des Everest-Basislagers tatsächlich heilig. So viele Titanen des Alpinismus waren hier: Von Edmund Hillary über Reinhold Messner bis zu Ueli Steck. Dramen haben sich hier abgespielt, Triumphe wurden gefeiert, Unglücke beweint. Hier liegen Erfolg und Tod manchmal nur einen Wettersturz auseinander.
Einmal auch an diesem besonderen Ort gestanden zu haben, ist für viele nicht mehr und nicht weniger als ein besonderer Höhepunkt in ihrem Leben. Doch um diesen wichtigen Moment tatsächlich ungetrübt genießen zu können, gehört zum einen unbedingt gutes Wetter dazu und zum anderen muss man sich auch entsprechend fühlen, also gut akklimatisiert hier oben ankommen.
Uns war beides vergönnt. Und so wurde unser Spaziergang ins Basislager bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel sicher ein großes Erlebnis und ein besonderer Genuss.
Etwas weniger als Spaziergang, weil doch deutlich anstrengender, gestaltete sich am Tag zuvor unser Aufstieg zum Kalar Patthar (5640 m). Diese Graterhöhung an dem wunderschönen Siebentausender „Pumo Ri“ ist der am meisten besuchte Aussichtspunkt mit Blick auf den Mount Everest hier in Nepal.
Doch wir hatten an diesem Tag schon die Etappe von Dzongla (4900 m) nach Gorak Shep (5200 m) in den Beinen. Nicht unbedingt der nächste Weg. Normalerweise hätte man sich in die Lodge setzen können, um ganz viel Tee zu trinken und sich anschließend höchstens noch mal im Abendlicht kurz die Beine zu vertreten.
Aber nein, wir wollten unbedingt noch auf den Kalar Patthar. Denn es sah so aus, als würde es Abendlicht geben. Die allermeisten Leute steigen morgens dort hinauf. Am Vormittag gibt es fast schon die Garantie für gutes Wetter, allerdings ist das Licht dann nicht besonders. Die Sonne steht hinter dem Everest.
Am Nachmittag sieht das anders aus. Da wiederum ist ungünstiges Wetter eher die Regel. Wolken ziehen auf und versperren die Sicht auf die Weltberge. Am Nachmittag irgendwo hinaufzusteigen, um die Eisriesen in glutrotem Abendlicht erstrahlen zu sehen, ist riskant. Wenn man Pech hat, sieht man rein gar nichts.
Doch uns wurde einmal mehr das Glück der Tüchtigen zuteil. Oder half uns unsere ausgiebige Puja in Thamo? Wir hatten jedenfalls freie und glasklare Sicht. Der Everest und seine Trabanten erglühten in perfektem Abendrot, dass dem einen oder anderen von uns die Tränen in den Augen standen.
Und mir steht so langsam der Angstschweiß auf der Stirn. Wie lange wird sich diese atemberaubende Wetterglückssträhne noch halten? Werden wir auch unseren dritten Pass bei strahlendem Sonnenschein überschreiten können? Wird dieses Mal die gesamte Gruppe auch den dritten Pass meistern? Und auch das taucht schon hinten am Reisehorizont auf: Irgendwann müssen wir von Lukla nach Kathmandu fliegen. Es bleibt also spannend bei uns…
Sehr cool 🙂
Übrigens Olaf: du bist von uns gebucht und wir müssen uns nur noch über Details unterhalten…
LG ins schöne Nepal, Thomas
Was für gute Nachrichten! Liebe Grüße zurück in die Heimat!
Cool
Herzlichen Glückwünsch an Daniela. Sie hat endlich den Mount Everst erlebt.
Auch allen Anderen. Weiterhin allerbestes Wetter für euren weiteren Pass und vor allem
für den Abstieg.
LG Marion