Sonnenbad auf dem Chukhung Ri
Jetzt ist es kurz nach Mittag und wir, das sind die drei starken Frauen, Sabine, Daniela und Karin, Günther und ich und unsere Guides, Kumar und Olaf liegen auf dem Chukhung Ri (5545 m.ü.N.N.) im Windschatten in der Sonne und essen unser Tomatenomelette, Knäckebrot, Schokoriegel und Pancake.
Heute morgen flüsterte es „Ooh, ich möchte nicht aufstehen!“ im Nebenzimmer. Trotz des Flüsterns hörte ich diesen Satz gut. Die Wände sind sehr hellhörig und genauso wenig isolieren sie die Wärme. Die Zimmer waren auf minus sechs Grad Celsius ausgekühlt, kein Wunder, dass meine Zimmernachbarin nicht aufstehen, nicht aus ihrem warmen Schlafsack wollte.
Ich quälte mich aus meinem Schlafsack, zog gleich vier Lagen Kleidung an und musste feststellen, dass Wasser im Wasserkübel war ausgegangen. Am Vortag hatte ich meine Wasserreserve in der Trinkflasche Wolfgang gegeben, damit hatte ich kein Wasser zum Zähneputzen mehr.
Als meine Lebensgeister erwachten, entdeckte ich die schönen Eisblumen auf der Scheibe und fotografierte sie. Beim Frühstück kaufte ich warmes Wasser und konnte so meine Zähne putzen.
Nun ging es los von Chukhung (4733 m.ü.N.N.) zum Chukhung Ri. Am Anfang war der Weg noch eisig, die Sonne wärmte aber schon. In unserem Rücken zeigte die Ama Dablam im Streiflicht ihre ganze Schönheit.
Die letzten Meter zum Chukhung Ri mussten wir auch unsere Hände einsetzen. Der dunkle Fels fühlte sich angenehm warm an und vor uns baute sich die Südwand des Nuptse in all ihrer Größe auf. Glücklich erreichten wir den Gipfel nach ca. dreieinhalb Stunden Aufstieg.
Text: Carsten, Bilder und Bildunterschriften: Olaf
Oh, bei minus 6 Grad hätte ich auch nicht aufstehen mögen 🙂
Da hattet Ihr ja einen schönen Tag! Wir verfolgen Eure Tour mit großem Interesse, danke für die tollen Bilder! Viele Grüße an alle, vor allem an Günther mit der Sachsenfahne. Puchis aus Leipzig!
Günther, du siehst so glücklich aus. Wir freuen uns für dich.
Liebe Grüße von den Pallmanns und den Schrodts.
Eine guten Abstieg für euch alle.