20 Jahre Himalaya-Trekking Teil 1

Wir sind auf dem Weg zurück in die Heimat. Die Jubiläumstour geht zu Ende. 20 Jahre bin ich nun schon mit Gästen in Nepal unterwegs. Jahr für Jahr. Und was habe ich in diesen zwei Jahrzehnten gelernt? Erlebt eine Menge! Ganz überwiegend schöne Dinge und auch einige, die zu den bittersten und traurigsten meines Lebens gehören und die immer noch so gegenwärtig sind, als wären sie erst gestern geschehen. Gerade wenn ich hier bin, dann trage ich sie mit mir herum. Doch das alles ist schon lange her. 

Buchstäblich alle meine Gäste können sich an die liebenswerte Herzlichkeit von Lakpa erinnern und an die resolute Art von Zindi Sherpa in Chukhung, mit der sie ihre Riesenlodge am Laufen hält. Und weil mich die beiden Damen schon so lange kennen, gibt es für meine Gäste immer auch eine spezielle Abschiedszeremonie mit der Kata!

Nur wenige Stunden ist es erst her, dass wir nach einer großartigen Tour in Kathmandu gelandet sind. Das letzte Kapitel unserer Reise, der Abstieg von Chukhung nach Lukla, glich den anderen davor. Alles lief wie am Schnürchen.

Und meine Sorge, dass uns vielleicht ganz am Ende der Reise unser Wetterglück verlassen könnte, erwies sich als unbegründet. Denn auch heute, wo wir für den Rückflug von Lukla nach Kathmandu  unbedingt gutes Flugwetter brauchten, hielt unser unverschämtes Wetterglück an.

Ich bin nun schon unzählige Male von und nach Lukla geflogen. Doch zur Routine wird dieser Flug niemals. Das liegt natürlich vor allem an der Tatsache, dass dieser Flug womöglich DER schönste Linienflug der Welt sein dürfte! Aber vor allem auch daran, weil es Spaß macht, meine Gäste zu beobachten, die alle irgendwie die komische Reportage, die bei ntv einmal im Monat läuft, schon mal gesehen haben.

Die gesamte Zeit, von den ersten zwei oder drei Tagen einmal abgesehen, ließ das Wetter nichts zu wünschen übrig. Tag für Tag stahlblauer Himmel am Morgen, großartiges Licht und die ersten Stunden auf dem Trek marschierten wir ausnahmslos in strahlendem Sonnenschein.

Einen ganz besonders schönen Anblick bietet das weltberühmte Kloster von Tengboche sehr zeitig am Morgen von einer nahegelegenen kleinen Graterhöhung.

Am frühen Nachmittag zeigten sich die ersten Wolken und am Abend konnte es neblig sein. Doch je höher wir aufstiegen, desto seltener wurde auch das. Und wo es richtig wichtig war, wie am Kalar Patthar, faszinierten uns die Weltberge sogar in perfektem Abendlicht.

Der Kantenga und der Thamserku im letzten Abendlicht ebenfalls von Tengboche aus gesehen.

Unser Glück mit dem Wetter war wirklich ein großes Geschenk. Und es ist gut, dass wir uns diesbezüglich die Natur noch nicht Untertan gemacht haben.

Nun sind wir in Kathmandu und haben auch hier schon die ersten Hightlights erlebt, denn gleich an unserem Ankunftstag waren wir bei Vollmond auf dem Affentempel gemeinsam mit gefühlt 500000 Nepalesen und am Abend im New Orleans bei Live-Musik und Luxusessen.

Der Samstag ist hier in Nepal was bei uns der Sonntag ist. Und wenn der dann noch auf einen Vollmond fällt, ist ganz Kathmandu auf den Beinen. Das war am Affentempel selbst den Affen zu viel. Und das New Orleans kommt bei meinen Gästen immer außerordentlich gut an.

Diese Reise neigt sich nun unweigerlich dem Ende entgegen, und bei mir ist das grundsätzlich auch mit ein wenig Wehmut verbunden.

Aber die mir selbst gestellte Frage ist noch nicht beantwortet. Was habe ich denn nun in diesen vielen Jahren von und mit meinen Gästen gelernt?

Judith beim gemeinsamen Nachdenken über den Sinn des Lebens.

Wenn man einen Monat mit Menschen unterwegs ist, die regelmäßig an ihre körperlichen Grenzen kommen, die mit Kälte, Erschöpfung, mit dem Khumbuhusten, mangelhafter Körperhygiene und mit den anstrengenden Begleiterscheinungen von Höhe und Akklimatisation klarkommen müssen, dann lernt man sie kennen. Nirgendwo anders wird das so intensiv möglich sein als in den Bergen. Und vor allem man lernt SICH kennen…

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Eine Antwort

  1. Hennersdorf sagt:

    Herzlich Glückwunsch Ihr tapferen und mutigen,
    Ihr Helden in der Höhe der Berge.
    Wir freuen uns auf die glückliche Heimkehr, auf die gemeinsamen Unterhaltungen und Auswertung der Fotos.
    Viele Grüße an Wolfgang Jähne – von Uschi und Günter
    Euch allen noch viel Glück und Gesundheit.

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