Super-tapir

Die guten Nachrichten reißen nicht ab! Ab kommenden Montag dürfen wir in Sachsen wieder Klettern fahren und noch viel wichtiger: Ab Montag können wir auch wieder in unserem Lieblingsausrüstungsladen einkaufen gehen. Der tapir öffnet wieder!

Was den tapir anbelangt, so bin ich befangen. Ich gebe es gerne zu. Und das ist ja auch kein Wunder, denn die tapire und ich arbeiten seit fast zwanzig Jahren zusammen. Ich gehöre also schon zum Inventar. Aber das ist nicht der Hauptgrund. Auch nicht die Tatsache, dass der tapir zu meinen Sponsoren zählt. Es ist ein Geben und Nehmen.

 

Ich bin ein Outdoorfanatiker. Seit 20 Jahren lebe ich mindestens fünf Monate im Jahr draußen. Manchmal noch länger. Ich brauche verlässliche Ausrüstung. Ich benutze sie täglich, und sie muss gefälligst funktionieren. Also möchte ich jemanden haben, der mich gut berät. Und da konnte ich mich immer auf die tapire verlassen. Das nimmt mich schon eher für sie ein. Doch vor allem bin ich befangen, weil ich ein ziemlich feines Gespür dafür habe, wo Leidenschaft zu Hause ist. 

Das ist der wichtigste Grund, warum ich so gerne in diesen Laden gehe, trotzdem ich natürlich weiß, welche Gefahr dort droht. Ich habe im tapir schon ein Vermögen ausgegeben. Ich liebe es, wenn man mir stolz irgendein brandneues, ziemlich innovatives Teil zeigt und sich dabei diebisch freut, weil man mir ansieht, wie sehr ich es haben möchte, meistens sogar haben muss. Einfach deshalb, weil es das Leben draußen leichter und ganz oft auch sicherer macht.

Die letzte derartige und leider ziemlich teure Erfahrung liegt noch nicht lange zurück. Man präsentierte mir die neuen, ultraleichten Eisschrauben von Black Diamond. Das Handling und vor allem die Schärfe dieser Teile war so überzeugend, dass ich sie besitzen musste. Übrigens nach vier Wochen Eisklettern in diesem Jahr werde ich nun auch meine letzten Stahlschrauben in den Ruhestand schicken. Es hilft nichts.

Die Leute im tapir haben das Ohr ganz nah an den Trends und Innovationen der Hersteller. Im tapir sticht mir andauernd irgendetwas ins Auge, was ich einfach noch nicht kannte. Deshalb gehöre ich auch zu denjenigen, die nie verstehen werden, warum man Outdoorausrüstung im Internet einkauft. Ich muss die Sachen entdecken, sehen, anfassen, aus- und anprobieren, testen, mit echten Menschen, die etwas davon verstehen, über sie reden. Und das alles in einem Ambiente, in dem ich mich wohl fühle. Selbstverständlich zahle ich dann auch ein bisschen mehr dafür. Ein großes, schickes Ladengeschäft wie das der tapire kostet Geld. Und kompetentes Personal auch.

Apropos Ladengeschäft. Es war schon ziemliches Pech, dass der tapir mit der aufwendigen Verschönerung des Ladens just in dem Moment fertig war, als das Virus alles lahm gelegt hat. Schließung mit proppenvollem Warenlager genau eine Woche vor dem geplanten glamourösen Re-Opening am 26. März. Das war sicher extrem schmerzhaft. Die tapire mussten voll auf die Eisen gehen und sind dabei ganz schön aufs Armaturenbrett geknallt.

Wollen wir hoffen, dass sie sich davon schnell wieder erholen können. Zu schaffen ist das aber nur mit unserer Hilfe.

Möge also unser aller Abenteuer im tapir beginnen!

 

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2 Antworten

  1. Stephan Seifert sagt:

    Lieber Olaf,
    eigentlich stellt sich doch grundsätzlich die Frage, ob es tatsächlich not tut, „im Internet“ einzukaufen, nicht nur bei Outdoorausrüstung. Gleiches gilt ja wohl z. B. auch für Bekleidung jeglicher Art, die, wird sie dann zu Hause ausgepackt, nicht passt oder nicht so aussieht wie im Netz dargestellt und selbstverständlich „retour“ geschickt wird, kostenfrei versteht sich. Und für viele andere Dinge gilt das natürlich auch. Letztlich sagte mir jemand, er kaufe inzwischen sogar sein Toilettenpapier bei amazon …
    Herzliche Grüße und viel Spaß beim Klettern ab Montag.
    Stephan

  2. Mario Frosch sagt:

    Diese Frage stellt sich in der Tat! Vielen Dank für den Kommentar!

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