Ein großer Tag
Man kann planen, wie man will. Kann sich auf alle möglichen Unwägbarkeiten vorbereiten. Man kann sich anstrengen, nichts zu vergessen, schließlich ist der nächste Outdoorshop nicht um die Ecke. Man kann fleißig trainieren und auch sonst seinen Alltag dem großen Ziel unterordnen. Doch Glück braucht man trotzdem. Vor allem Glück mit dem Wetter.
Unser Glück in den letzten Tagen könnte man schon fast unverschämt nennen. Auf unserem dreitägigen Anmarsch hatten wir bestes Wetter. Während des geplanten Ruhetages im Basislager war das Wetter schlecht. Ideal zum im Zelt auf der faulen Haut liegen.
Und gestern (Mittwoch, 31.7.) überraschenderweise schönes Wetter, obwohl eher schlechtes vorher gesagt war. Wir hatten den ersten Lastentransport ins Lager 1 geplant. Zeit zum Trödeln haben wir leider überhaupt keine. Deswegen wäre es sehr schade gewesen, wenn wir den gestrigen Tag an schlechtes Wetter verloren hätten.
Doch gestern morgen beim Blick aus dem Zelt sah es vielversprechend aus. In der Nacht hatte es noch ein wenig geregnet, aber auf dem Weg zum Frühstück ins Messzelt lugte die Sonne hinter den Wolken hervor. Also brachen wir trotz der unschönen Prognose pünktlich um 9 Uhr auf. Die Rucksäcke hatten wir schon am Ruhetag gepackt.
Genau deshalb war der Ruhetag nur ein halber Ruhetag. Wir hatten am Vormittag unser Messzelt ausgeräumt und anschließend eine große Packorgie gefeiert. Allerdings ist „Feiern“ zumindest was mich anbetrifft, nicht das richtige Wort. Auf und vor allem vor einer solchen Reise wird deutlich mehr herumgepackt, als ich freudvoll finde.
Nachdem wir am Ruhetag die gesamte Ausrüstung gesichtet, sortiert und dann auf jeden von uns verteilt hatten, trugen wir die Lasten gestern zum Lager 1 hinauf. Und das großartige ist, dass dort oben nun sämtliche Zelte auch für die Hochlager 2 und 3, alle Kocher, das gesamte Gas, 200 m Fixseil, 5 große Snowbars und auch schon einiges an persönlicher Ausrüstung liegt. Das ist wirklich ein Grund zu großer Freude, zumal es ja so aussah, als könnten wir wegen des Wetters gar nicht aufsteigen.
Wir haben dort oben sehr sorgfältig drei Zelte aufgestellt und können nun zur Not alle im Camp 1 übernachten. Es war eine Freude, dabei zuzusehen, wie alle angepackt haben und vor allem, dass alle nach diesem Aufstieg noch fit genug dazu waren.
Der erste Aufstieg mit einer Last in ein Hochlager ist immer sehr anstrengend. Wir sind das Lastentragen noch nicht gewöhnt und natürlich noch nicht an die neue Höhe angepasst. Immerhin müssen fast 800 Höhenmeter vom Basislager zum Lager 1 aufgestiegen werden. Das ist wirklich kein Pappenstiel. Aber alle haben den Aufstieg gut überstanden.
Nun sagt der Wetterbericht drei gute Tage voraus. Wir bekommen unsere Vorhersagen via Satellit alle zwei bis drei Tage von meinem Wetterexperten Falk. Vielen Dank dafür!! Das heißt, dass wir uns keine Pause gönnen dürfen.
Schon heute Nachmittag steigen wir abermals mit einer Last, diesmal unserer persönlichen Ausrüstung wie 7000er taugliche Bergstiefel, Schlafsack, Isomatte, Steigeisen, Pickel, Thermosflasche, warme Klamotten usw. die 800 Höhenmeter hinauf ins Lager 1.
Dieses Mal werden wir dort oben übernachten und morgen ins Lager 2 aufsteigen, es aufstellen und ins Lager 1 zurückkehren. Nach einer weiteren Nacht dort oben kehren wir ins Basislager zurück und freuen uns auf einen Ruhetag. Dann ist das dreitägige Schönwetterfenster auch schon wieder vorbei.
Aber wir werden es bestens genutzt haben.
Zu guter letzt noch die gute Nachricht dieses großen Tages gestern: Die Tonne ist aufgetaucht und schon auf dem Weg zu uns. Wir sind Glückspilze! Aber wir wissen alle: Abgerechnet wird zum Schluss.
Hallo zusammen…Ich wünsche Euch beste Bedingungen…für Euer Bergabenteuer…verfolge alles sehr gespannt…Die Daumen sind gedrückt…schön das die Tonne noch auftaucht…das Glück der Tüchtigen…Beste Grüße auch an Claudia…und viel Erfolg.
Hi ihr,
schön dass alles bisher prima klappt. Weiterhin viel Erfolg und eine unfallfreie Expedition!
Und feiert das Geburtstagskind auch recht schön!
Viele Grüße
Jonas