Klimaschutz ist in aller Munde. Und der Streit darüber ebbt endlich ab. Diejenigen, welche den von Menschen verursachten Treibhauseffekt leugnen, befinden sich zunehmend in der Defensive. Und mal ehrlich, jeder wird es plausibel finden müssen, dass gegenwärtig 7,7 Milliarden Menschen, ihre 1,3 Milliarden Autos, ihre unzähligen Fabriken, die 22000 Passagierflugzeuge, die Rodung gigantischer Waldflächen usw. das Klima verändern. Für mich ist das vollkommen selbstverständlich. Niemand muss mir da irgendwas vorrechnen. Wenn in ein Ökosystem dermaßen massiv eingegriffen wird, so sind gravierende Auswirkungen auf buchstäblich alles unausweichlich, selbstverständlich auch auf das Klima.
Ich las vor einiger Zeit ein erhellendes Essay zum Thema Klimawandel, in dem ein Autor die Meinung vertrat, dass die Weltgemeinschaft sehr wohl die Möglichkeiten hätte, das Klima bzw. die Welt zu retten und die Klima- bzw. Umweltschutzziele tatsächlich zu erreichen. Es müssten nur viel größere Anstrengungen unternommen werden. Dass so etwas durchaus möglich ist, könne man zum Beispiel daran sehen, schrieb der Autor, was für unvorstellbare Leistungen Volkswirtschaften in Kriegszeiten vollbringen konnten. Da ging es ja auch um viel: Sieg oder Niederlage, Freiheit oder Knechtschaft, Ehre, Ruhm, Weltherrschaft. Nicht selten ging es um die Existenz ganzer Völker.
Wie wenig im Vergleich dazu, worum es heute geht. Gerade geht es um nichts weniger als um alles, um unseren blauen Planeten. Es geht ums Überleben von uns allen. Nur leider ist ein Flächenbombardement sehr viel eindrücklicher als die Meldung, daß in den letzten Jahrzehnten 75 % aller Insekten verschwunden sind. Ist doch prima, muss ich nicht so häufig die Scheibe von meinem 190 PS-Boliden putzen. Und das es wärmer wird, ist ja nun auch nicht gerade schlecht hier bei uns im zyklongebeutelten Mitteleuropa.
Genau das ist unser aller Problem beim Umweltschutz. Wir sind nicht unmittelbar betroffen.
Ich habe mir zu diesem Thema immer schon Gedanken gemacht. Ich habe immer schon meinen Müll getrennt, die Heizung runtergedreht, wann immer ich ein Zimmer verließ und das Licht gelöscht. Beim Wassersparen schieße ich fast schon über das Ziel hinaus. Ich fahre Fahrrad und wohne nach wie vor in einer kleinen Wohnung in Leipzig-Lindenau. Und ich fliege ungefähr zwei bis drei Mal im Jahr. Was ja nun wirklich wenig ist im Vergleich zu einem echten Vielflieger.
Was taugt noch als Entschuldigung? Ach ja, ich bin bis auf ganz wenige Ausnahmen auf das Fliegen angewiesen, weil ich damit mittel- oder unmittelbar mein Geld verdiene. Trotzdem möchte ich etwas dafür tun, die Auswirkungen dieser Flugreisen in Hinblick auf die Emission von CO₂ zu verringern. Eine andere Chance habe ich gar nicht, so wie viele andere auch!
Die Organisation atmosfair gibt mir und auch jedem anderen dazu die Möglichkeit an die Hand. Einfach und schnell kann jeder, der mehr für den Klimaschutz tun möchte, seine CO₂ Emissionen ausgleichen.
Für mich ist nicht nur überzeugend und plausibel, wie atmosfair seine Arbeitsweise und seine Ziele kommuniziert. Einen dicken Pluspunkt bekommt auch das Handling bei der Berechnung und Bezahlung des Kompensationsbeitrages auf deren Homepage. Überzeugt hat mich aber letztendlich die Expertenmeinung zu diesem Thema, denn das bin ich selbst ja nun wirklich nicht.
Jeder einzelne von uns kann für eine auch in Zukunft lebens- und liebenswerte Umwelt tatsächlich nur wenig tun. Da brauchen wir uns keinen Illusionen hinzugeben. Und dieses Wenige was WIR leider nur tun können, macht vergleichsweise geringe Mühe und kostet kleines Geld.
Und deshalb ist es unverzeihlich, selbst dieses wenige NICHT zu tun!