Hidden Peak 8080

Als ich Ende März aus Nepal zurück kam und mich plötzlich im Lock down wieder fand, da konnte ich mir alles mögliche vorstellen. Eines jedoch nicht: Nämlich dass ich meine für Ende Oktober angesetzte Vortragspremiere zur Hidden Peak-Expedition werde verschieben müssen. Ich hätte mir nicht zu träumen gewagt, dass man die gesamte Veranstaltungsbranche über etliche Monate einfach abschaltet. Ich habe mich lange gegen diese Verschiebung gesträubt, ist so eine Vortragspremiere in meiner Heimatstadt Leipzig doch immer das wichtigste Ereignis des Jahres. Die Gründe dafür liegen auf der Hand:

Erstens gibt es für mich nichts schöneres, als in einem Saal proppevoll mit meinem Leipziger Publikum, welches mich nun schon seit mehr als zwei Jahrzehnten begleitet, einen neuen Vortrag zu präsentieren. Ich habe monatelang an meinem Schreibtisch auf diesen Tag hingearbeitet. Mich hat das Wissen motiviert, dass sich viele Leute so wie ich auch auf diesen Vortragsabend freuen.

Und der zweite Grund ist gerade in der momentanen Situation auch nicht gerade unwichtig. Ich bräuchte die Einnahmen aus diesen Vorträgen nämlich dringender als sonst.

Und dann ist da natürlich noch dieses Wissen um die schon verkauften Eintrittskarten. Diese behalten selbstverständlich ihre Gültigkeit. Natürlich werde ich alles versuchen, die neuen Termine wieder auf einen Freitag und Sonnabend zu legen und zwar zu den gleichen Zeiten. Dennoch wird es nicht ausbleiben, dass der ein oder andere an diesen neuen Terminen keine Zeit hat. Selbstverständlich werde ich in diesem Fall den Kaufpreis erstatten. 

Ich habe natürlich auch über andere, größere Säle nachgedacht und diesbezüglich recherchiert. Die Mieten stehen aber in keiner Relation zu der durch die Abstandsregelungen deutlich reduzierten Zahl der Zuschauer. Und das ist sogar nachvollziehbar, ist der Aufwand für die Betreiber der Räumlichkeiten logischerweise deutlich höher als zu Vorcoronazeiten.

Mir ist klargeworden, dass mir nichts anderes übrig bleibt, als die Lage im Auge zu behalten. Wenn es dann absehbar ist, dass es Sinn macht, neue Termine mit dem Zeitgeschichtlichen Forum oder mit einer anderen Vortragslocation festzulegen, werde ich das ohne zu Zögern tun. Aber wie wir inzwischen alle wissen, ist die Situation unwägbar und wird es wohl zumindest auf absehbare Zeit auch noch bleiben.

Sicher ist soziale Distanzierung derzeit ein Mittel gegen die Pandemie, welches helfen kann, Leben zu retten. Auf der anderen Seite schadet sie uns allen jedoch auch, denn wir sind Tiere, die Nähe brauchen und gern haben. Sie fördert den ohnehin schon viel zu großen „Abstand“ und die soziale Kälte in unserer Wohlstandsgesellschaft. In meiner Lebenswirklichkeit hat das Virus dies kräftig befördert. Es wird Zeit, dass wir wieder zur Normalität zurückkehren können. Die Menschen sehnen sich sehr danach und ich ganz besonders.

Die Vorstellung vor einem maskierten Publikum zu stehen, welches mit zwei Stühlen Abstand in einem Riesensaal sitzt, lässt mich regelrecht schaudern. Und ich glaube, vielen meiner treuen Zuhörer geht das genauso. Deshalb bitte ich noch um Geduld. Wir sehen uns dann hoffentlich bald in einem randvollen Saal bei einem spannenden Vortrag wieder.

 

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Eine Antwort

  1. Host Eder sagt:

    Intesse an möglichen touren

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