Plateau

Nach einer wirklich eisigen Nacht folgte wieder ein besonderer Tag, der wie der gestrige bei uns nicht so schnell in Vergessenheit geraten wird. Doch bei der Nacht müssen wir uns noch einen Moment aufhalten. Es ist ziemlich beeindruckend, wie kalt es hier oben werden kann, und das im Frühling. Wie beim Zelt sind wir auch beim Kälteschutz lauter Kompromisse eingegangen. Gestern Nacht jedenfalls hab ich mich sehr nach einer Daunenjacke und meinem warmen Schlafsack gesehnt, der einen bis minus 40 Grad locker warm hält. So kalt war es nicht, aber zur Hälfte davon hat nicht mehr viel gefehlt.

Camp vor den patagonischen Bergen

Unser Camp gestern abend im letzten Sonnenlicht. Diese Berge, die hier überall aus dem Eis ragen, sind unglaublich schroff und zum größten Teil unberührt. Hier gäbe es noch eine Menge zu tun.

Als wir heute aufwachten, zeigte sich das Wetter immer noch von der guten Seite. Die Sicht war nicht mehr ganz so toll wie gestern, aber das besserte sich im Laufe des Tages noch. Die erste Flachetappe stand heute nun an. Vielleicht würde ja der Wind sogar ausreichen, um zu segeln. Wir beeilten uns wieder mit Frühstück und Einpacken, um ja das gute Wetter so intensiv wie möglich zu nutzen. Heute wollten wir mal so richtig vorwärts kommen. Ich hoffte im stillen mit vielleicht 15 Kilometern.

Ich mit Pulka

Einheit auf Einheit spulten wir ab, und es war keineswegs einfach, mit Georg mitzuhalten. Mit einer Pulka über das Eis zu gehen, ist er, ganz im Gegensatz zu mir, seit Jahren gewöhnt. Aber er war wohl ganz zufrieden mit mir heute.

Wir schafften manchmal bis zu vier Kilometern pro Einheit also Stunde. Gegen Abend kam dann sogar ein wenig Wind aus der richtigen Richtung auf. Wir packten sofort unsere großen Segel aus, aber leider schlief das Lüftchen gleich wieder ein. Als wir 18.30 Uhr beschlossen, unsere Segelversuche aufzugeben und das Lager einzurichten, war die Stunde der Wahrheit gekommen. Welche Distanz haben wir denn nun heute geschafft? Georg wollte erst im Zelt nachschauen und spannte mich auf die Folter.

Schneeverwehungen

Ich kann mich nicht sattsehen an den grandiosen Bergen um uns herum. Das patagonische Inlandeis bietet eben so viel mehr als nur eine riesige Gletscherfläche, wo man von einer Koordinate zur nächsten marschiert

Wir haben heute 24 Kilometer hinter uns gebracht. Schon wieder war ich aus dem Häuschen vor Freude. Wir sind aber auch bis zum Anschlag marschiert. Doch das hat sich ganz offensichtlich auch gelohnt. Wer weiß, wie es morgen aussieht. Von 20 Kilometern bis zu einem Sturmtag im Zelt liegt hier womöglich nur eine einzige Nacht.

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2 Antworten

  1. Veronica sagt:

    Diese fantastischen Bilder, wow! Ich freue mich schon jetzt auf den Vortrag, der doch hoffentlich kommt!?
    Auf der Karte kann man sehr gut sehen, wie gut ihr vorangekommen seid!
    Gibt es übrigens irgendwelche Tiere um euch herum??
    Viele Grüße, Veronica

  2. Christiane sagt:

    Wie sieht euer Zeitpplan aus? Wieviel km habt ihr noch vor euch und wann wollt ihr am Ziel sein? Was macht eigentlich der Fuß/Knöchel?

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