Vorbereitungen für Inlandeisdurchquerung in Patagonien beginnen
Er ist ganz bestimmt der Experte schlechthin in Sachen Durchquerung von Eiswüsten hier in Mitteldeutschland. Georg Sichelschmidt, der Inhaber des Spezialreiseveranstalters Quanok hat sich darauf spezialisiert, kleine aber feine Unternehmen im Expeditionsstil in Schnee und Eis zu organisieren und durchzuführen.2006 hat er zusammen mit zwei Freunden in 34 Tagen Grönland durchquert, 2008 war er auf Spitzbergen unterwegs, um zu Fuß das Nordkap zu erreichen. Derzeit plant er eine 1500 Kilometer lange Tour zum magnetischen Nordpol. Und heute war er mit mir am Cospudener See, um zu beginnen, mich in die Geheimnisse des Segelns mit einem Parawing einzuweihen.
Georg zeigt mir den Gurt, in welchen das Segel eingeklingt wird.
Das Segel wird also nicht die ganze Zeit mit den Händen festgehalten.
Mit der Bergsteigerei kenne ich mich aus, ein erfahrener Eiswüstendurchquerer bin ich aber ganz und gar nicht. Ich brauche also bei meinem nächsten Projekt, welches mich einmal zum Fitz Roy und zum anderen quer über das patagonische Inlandeis führen soll, fachkundige Unterstützung.
Georg entfaltet das Segel und ich wundere mich, während ich fotografiere,
dass es immer noch keinen Strippensalat gibt.
Bei einem Vortrag über seine Durchquerungen in Grönland und Spitzbergen habe ich Georg kennengelernt. Ich war von der Professionalität bei der Durchführung dieser Unternehmen schwer beeindruckt. Hier profitierte einer von jahrelangen Erfahrungen, wußte also genau was er tat und überließ nichts dem Zufall. Ich hatte den Eindruck, dass er genauso an seine Projekte herangeht, wie auch ich das immer versucht habe. Nämlich ohne Kompromisse!
Ich halte das erste Mal so einen Schirm in den Händen und bin erstaunt.
Trotzdem eigentlich so gut wie kein Wind weht, entfaltet sich das Segel.
Ich habe ihn also um Unterstützung für mein Projekt gebeten. Eigentlich ein vermessener Wunsch, aber er war sofort bereit, mir zu helfen. Heute hat er mir sogar sein teures Segel leihweise für die nächsten Tage überlassen, damit ich üben kann. Denn eines steht fest. Bei einer leichten Brise am Cospudener See und 7 Grad plus mag es vielleicht so aussehen, als wäre es einfach, mit so einem Teil umzugehen. Bei Starkwind auf einer Eisfläche in Patagonien sieht das garantiert anders aus. Ich denke, dass sehr viel Übung notwendig ist, um mit diesem Segel perfekt umgehen zu können.
Der erste Schritt in Richtung der Durchquerung des patagonischen Inlandeises ist getan.
Ich hoffe sehr, dass es gemeinsam mit Georg noch viel mehr werden können!