Minus 73°C!

Kaum zu glauben aber wahr. Denn das ist der bisherige Kälterekord am kältesten Berg der Welt, dem 6194 m hohen Mount McKinley in Alaska. Zwischen 1913 und 1923 arbeitete am McKinley eine automatische Wetterstation in 4570 Metern Höhe.  Der Messbereich des Gerätes reichte immerhin bis minus 70 Grad Celsius. Nach Auswertung der Messungen wurden mehrere Male Werte unterhalb dieses Messbereichs gefunden. Nachdem die Funktionstüchtigkeit des Gerätes angezweifelt wurde, weil man sich diese Temperaturen gar nicht vorstellen konnte, ergaben Laborauswertungen, dass das Gerät sehr wohl funktionstüchtig war. Man konnte sogar genau nachweisen, dass die tiefste von der Station gemessene Temperatur bei -73°C lag. Das war die bis dahin tiefste Temperatur, die man je festgestellt hatte. Nur an einem Ort der Erde wurden später noch tiefere Temperaturen ermittelt und zwar an der russischen Wostok-Station im Wilkesland in der Ostantarktis. Am 21. Juli 1983 fiel die Temperatur hier auf den offiziell bestätigten Wert von -89,2° C. Doch dies ist immerhin der Kältepol unseres Planeten und ausserdem liegt Wostok nahe am sogenannten Pol der Unzugänglichkeit. Der Mount McKinley dagegen wird recht häufig bestiegen unter anderem auch deshalb, weil er zu einem der Seven Summits zählt. Doch nicht deshalb will ich in wenigen Wochen zu einem Besteigungsversuch aufbrechen. Schon gar nicht übrigens, weil er der kälteste Berg der Welt ist, denn eigentlich bin ich wärmeliebend, auch wenn man mir das oft einfach nicht glauben will. Ich liebe aber auch die Berge, und da ist es nun mal häufig kalt. Alles Gute ist eben nie beisammen.

Vor fast zwanzig Jahren stand ich dem Denali, wie er offiziell heisst, das erste Mal gegenüber. Schon damals nahm ich mir vor, irgendwann einmal einen Versuch an diesem grandiosen Eisriesen zu unternehmen. Nun ist es also soweit. Wie fast immer an den großen Bergen hängt alles von den Bedingungen ab. Doch am Denali ist es besonders wichtig, Glück mit dem Wetter zu haben. Wenn hier zu den ohnehin schon extremen Temperaturen auch noch starker Wind hinzukommt, ist nichts zu machen. Dann kann man sich nur in den Schnee eingraben und hoffen, dass man einen einigermaßen nervenstarken Zeltnachbarn hat und das es irgendwann auch mal wieder aufhört. Es wird also sicher wieder eine spannende Sache.

Doch was diesmal leider keineswegs sicher scheint, ist die Möglichkeit der Kommunikation, denn die Strategie am Denali unterscheidet sich von der anderer Besteigungen. Auf Grund der gewaltigen Ausmaße des Berges steigen wir von Lager zu Lager auf und kehren nicht in ein Basislager zurück. Buchstäblich alles was wir am Berg benötigen, müssen wir zumindest bis zum Lager 4 auch hinauf schleppen. Hier kommt es nun wirklich mal auf jedes Gramm an. Aber diesbezüglich ist noch nichts entschieden. Vielleicht gibt es ja auch so eine Art Kompromiss. Ein bisschen Zeit um mich zu entscheiden, bleibt allerdings noch.

Das könnte dich auch interessieren …

2 Antworten

  1. Veronica sagt:

    Oh, der Mount McKinley!!! Für wann ist die Besteigung geplant?? Na ja, die Antwort lese ich bestimmt in einer der nächsten News ;o)
    Viele Grüße
    Veronica

  2. Grüß Dich Olaf-on tour,
    bleib auch mal locker,
    laß Dich nich hetzte ,tour on tour …….. ,
    ich bin bestimmt nit frei davon ..
    .. alles Gute Ralf

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen