Kennt ihr das?
Immer wenn es gut läuft, beschleicht mich unweigerlich das Gefühl, als könne es nicht so weiter gehen. Als müsse zwangsläufig irgendetwas passieren, was die ganze schöne Sache zumindest schwierig macht. Oft passiert aber auch gar nichts und man saust durch wie auf einer Bobbahn, ohne die Bande zu tuschieren. Dann wundere ich mich. Und ich hatte schon angefangen, mich zu wundern, als gestern eine Mail unserer pakistanischen Agentur eintraf.
Alles sei in bester Ordnung. Die Tonnen sind vollzählig und wohlbehalten in Islamabad angekommen. Auch sonst sei alles vorbereitet und man freue sich schon auf unser Kommen. Besonders glücklich schätzt man sich, uns mitteilen zu können, dass unser Permit für den Hidden Peak vorliege. Allerdings gebe es da ein kleines, unbedeutendes Problem. Mit den Polen, mit denen wir uns ja das teure Permit für unseren Achttausender teilen wollten, ist das leider nichts geworden. Keiner der Polen will mehr auf den Hidden Peak. Einige haben die Expedition kurzfristig abgesagt, und so konzentriert man sich jetzt nur noch auf den Gasherbrum II.
Das sind die Fakten! Und heute ist Dienstag! Am Freitag reisen wir ab. Logischerweise ist in so kurzer Frist auch keine andere Möglichkeit eines Permitsharings mehr denkbar, und deshalb müssen wir das Geld für das Permit jetzt allein aufbringen. Den Polen ist es ganz offensichtlich genauso ergangen, wie uns selbst. Wir waren zu Beginn der Planungen zehn Leute, die gern an dieser Expedition teilnehmen wollten. Jetzt sind wir noch zwei. Dagegen sind die Polen noch richtig gut.
Die pakistanische Agentur kann also nicht wirklich was für diese nun eingetretene Situation. Schließlich haben wir das ursprünglich getroffene Arrangement nicht eingehalten. Was können die Pakistanis dafür, wenn die ausländischen Expeditionen, so wie bei uns, plötzlich 80 Prozent ihrer Teilnehmer verlieren? Zum Beispiel durch Babys, Geldnot oder eine neue Liebe, um nur einige der Gründe zu nennen, warum wir nur noch zu zweit sind. Bei den Polen wird es ähnlich sein. Und die schwierige politische Situation in Pakistan tut ihr übriges dazu.
Sagen wir also, es ist höhere Gewalt, die hier ihre Hand im Spiel hat. Und gegen die gibt es keine Versicherung. Wir müssen dieses Problem nun irgendwie lösen. Und alle anderen, die womöglich noch auf uns warten, auch, denn eine Wahl haben wir nun nicht mehr. Und seien wir mal ehrlich: Dort wo wir jetzt hinfahren, gibt es viele, die über unsere Probleme nur müde lächeln können.
Lieber Olaf,
so ein Pech! Aber deinem letzten Satz kann ich nur zustimmen ….
Ich hoffe auf jeden Fall, dass es keine weiteren Hiobsbotschaften gibt und ihr am Freitag wie geplant abreisen könnt. Ich wünsche euch eine gute Reise und gutes Gelingen am Hidden Peak!!
Herzliche Grüße
Veronica
Lieber Olaf,
ich finde das für Dich persönlich sehr schade und irgendwie auch sehr bedauerlich. Aber einem Drama, wenn auch gewünscht, gleicht es nicht. Es gibt Dinge, zwischen Himmel und Erde, die kann man nicht beeinflussen und die sollte man auch akzeptieren. Lieber Gott hin, lieber Gott her, in irgendeiner Form gibt es ihn…..und er beschützt uns und manchmal rüttelt er uns wach…
Hallo Olaf, Zumindest habt Ihr ein mutiges Begleittrekking, von denen ja keiner abgesagt hat…. Wir wünschen euch eine tolle Tour, viel Glück, schöne Erlebnisse, und viiiieeel Kraft. Und bring den Papa bitte wieder gesund wieder! Katja;-))
Was die Sache mit dem zurückbringen anbelangt, hat Olaf zu meiner Frau gesagt:
„Den Weg will ich ihm zeigen, zurückkommen muß er aber allein.“ ;-))
Und er hat es hervorragend gemacht!
Hallo Olaf,
die Sache mit dem Permit ist natürlich ärgerlich, aber was will man machen. Leider gibt es noch immer ein paar Sachen, auf die man keinen Einfluß hat. Aber wünschen kann man es sich natürlich.
In diesem Sinne viel Glück für Euch, gutes Wetter, Kraft ohne Ende und kommt gut zurück.