Christophs letztes Wort

in Bezug auf die Hidden Peak-Expedition. Er hat meiner Bitte entsprochen. Gestern trafen seine „Nach-betrachtungen“ bei mir ein: Nun ist es also vollbracht. Ich bin seit einigen Tagen wieder zu Hause. Aber so richtig angekommen bin ich eigentlich noch nicht! Olaf hat es noch im Basislager recht passend ausgedrückt. Gäbe es keine familiären oder wirtschaftlichen Zwänge in der Heimat, so hätten wir ohne weiteres noch zwei weitere Monate in Pakistan dranhängen können.

Zum ersten Mal nach einer längeren Reise hatte auch ich nicht unbedingt das Bedürfnis, zurück nach Deutschland zu müssen. Und so verweile ich jetzt die meiste Zeit in einem mehr oder weniger meditativen Zustand und denke fast ausschließlich über diesen Sommer nach.

Mit der Reise zum Hidden Peak hat sich nun der Kreis geschlossen. Ich habe lange auf diese Möglichkeit gewartet. Und als sich für mich die Chance ergeben hat, mit „Abenteuer Leben“ nach Pakistan zu gehen, habe ich nicht lange gezögert. Es ist die Art und Weise, wie Olaf das Leben als Abenteurer und Bergsteiger interpretiert, welche mich fasziniert und die auch der meinigen Sicht auf das Bergsteigen sehr nahe kommt. Das Klettern auf „faire Weise“ hat diesbezüglich für mich einen großen Stellenwert. Wirft man allerdings einen genauen Blick in die Basislager der großen Weltberge, so wird man unweigerlich feststellen, dass dieser für mich einzig wahre Weg kaum noch praktiziert wird. Oder, um es noch genauer zu sagen, er ist fast vollkommen ausgestorben.

Nun bin ich bei Gott kein Messias, der mit erhobenem Zeigefinger anklagen will, sondern dies ist mein Ansatz, um zu verdeutlichen, warum ich mich an der Seite von Olaf in Pakistan so wohl gefühlt habe. Denn eigentlich bin ich mir gar nicht so im Klaren darüber, ob ich und Olaf im normalen Leben jemals Freunde geworden wären. Aber eines steht unumstößlich fest. Die Leidenschaft zum Bergsport wird uns auf Lebenszeit miteinander verbinden.

Und was den Gipfel angeht, so bin ich bei meinen Überlegungen an folgendem Punkt angelangt. Ich habe in meinem bisherigen Leben sehr viel Glück und Erfolg gehabt. Die Erfahrung, nicht ganz oben auf dem Gipfel des Hidden Peak gestanden zu haben, ist eine, die mir dabei helfen wird, mich sportlich und menschlich weiter zu entwickeln. Ich bin der festen Überzeugung, auch solche Dinge mal erleben zu müssen. Es ist natürlich nicht so, dass ich nicht gierig auf den Gipfel gewesen wäre. Dafür bin ich einfach zu sehr Athlet! Allerdings habe ich mich schon sehr früh damit abfinden müssen, dass bestimmte Dinge im Bergsport auf diesem Niveau einfach nicht erzwingbar sind. Außerdem glaube ich fest daran, dass sich für uns schon bald neue Möglichkeiten ergeben werden.

Zum Schluss möchte ich mich auf diesem Weg bei allen Sponsoren, Unterstützern und Freunden bedanken. Der Hauptanteil dieses Dankes allerdings geht nach Leipzig an den Gellertplatz. Ohne Olafs Engagement und seine Hingabe, hätte diese Expedition niemals stattgefunden.

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3 Antworten

  1. Veronica sagt:

    Lieber Olaf, hallo Christoph!
    Ihr wart ein super Team!!! Bei eurer nächsten Expedition (die es hoffentlich geben wird) werde ich die News auch wieder mit Begeisterung lesen!
    Veronia

  2. Hartmut sagt:

    Hallo Christoph,

    dem gibt es wohl nicht viel hinzu zu fügen. Gut gesprochen, hau!
    Melde mich die Tage bei Dir wg. R&B

    Viele Grüße Hartmut

  3. Jens K. sagt:

    Lieber Christoph, lieber Olaf
    es ist sicher schwer, dieses Ergebnis einer derart akribisch geplanten, teuren, mühevollen und strapazenreichen Expedition zu verdauen. Wie soll man Euch trösten?
    Aber muss man das überhaupt? Wie schon viele hier geschrieben haben: Was habt Ihr Euch vorzuwerfen? Das man hinterher immer schlauer als vorher ist, ist eine unumstößliche Tatsache und so alt wie die Menschheit selbst. Seid lieber stolz auf das erreichte Ergebnis. Ich jedenfalls freue mich schon auf Deinen neuen Vortrag über diese Expedition, Olaf, hoffentlich im Herbst.
    Wenn man Blogs schreibt, und Eure Fans sind Euch sichtlich dankbar dafür, dass sie auf diese Weise an eurem Abenteuer teilhaben konnten, muss man auch mit der (Un-)Kultur des www und unserer Medien klarkommen. Das ist sicher nicht leicht und wurmt mitunter mächtig. Aber genau das wollen ja Trolle, die sich nun offenbar auch in der LVZ breit machen. Also, einfach die Grundregel beachten: Trolle nicht füttern!
    @Olaf: Ich war am Wochenende im Taschachhaus, und dachte schon, ich treffe Dich mit der neuen Nepal-Mannschaft. Aber dazu wird ja sicher bald ein nächster Blog erscheinen …
    Übrigens sieht der Gletscherzugang in diesem Jahr noch verheerender aus.
    Beste Grüße
    Jens

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