Warten auf Christoph
Die Reise zum Baruntse ist gestartet. Und genau genommen haben wir gar nicht auf Christoph gewartet. Denn wir sind einfach schon losmarschiert. Der arme muss noch einen Tag länger in Kathmandu bleiben, weil er zum Briefing ins Tourismusministerium muss.
Die anderen drei sind gestern gesund und munter nach einem Tag Aufenthalt in Nepals Hauptstadt gleich mit dem ersten Flug in Lukla eingetroffen. Alles hat wieder und wie schon so oft völlig problemlos geklappt. Das lag nicht nur an unserer guten Vorbereitung sondern auch an der professionellen Arbeit meiner nepalesischen Agentur. Nur eines ist uns allen miteinander durch die Lappen gegangen. Der Tag nach der Ankunft in Kathmandu, an dem der Termin für das Briefing geplant war, ist ein offizieller Feiertag in Nepal. Alle Behörden blieben geschlossen. Einer musste also noch einen Tag länger in Kathmandu bleiben.
Ich kann gar nicht so richtig erklären, was ein Briefing überhaupt ist. Man wird sozusagen über seine Pflichten auf so einer Expedition belehrt und lernt seinen Verbindungsoffzier kennen. Diesmal ist das bei uns eine Frau, ein völliges Novum. In Nepal sind diese Leute schon lange keine Offiziere mehr und das sie wie früher die Expeditionen begleiten, ist auch schon seit vielen Jahren völlig aus der Mode gekommen. Einerseits ist das ja nicht so schlecht. Dann kann er auch niemandem auf die Nerven gehen. Anderseits ist das dann ja nichts weiter als die pure Abzocke. Er und neuerdings eben auch sie taucht zum Briefing auf, fasst 2000 Dollar ab und ward dann nie wieder gesehen.
Leider ist es zwingend erforderlich, dass einer von den Expeditionsteilnehmern bei diesem Termin anwesend ist, und dass war, wie gesagt, in unserem Fall Christoph. Er ist deshalb erst heute aus Kathmandu nach Lukla gekommen und muss so gleich zwei volle Tagesetappen laufen, um uns wieder einzuholen. Aber für Christoph kein Problem, höchstens eine nette Trainingseinheit.
Wir anderen sind gestern morgen zusammen getroffen. Schon 6.30 Uhr trafen Janina und Thomas sowie seine Freundin Kathleen, die uns bis ins Basislager des Baruntse begleitet, in Lukla ein. Die gesamte Expeditionsausrüstung war schon in den Tagen zuvor nach Lukla gebracht worden. Die Küchenausrüstung kam auf dem Landweg von Jiri aus nach Lukla. Die Kletterausrüstung hatte ich ja von Namche dorthin transportiert.
Das Packen und anschließend das Zusammenstellen der 23 Trägerlasten dauerte bis kurz nach 13.00 Uhr. Das hieß also, dass wir uns ganz schön beeilen mussten, um unser erstes Tagesziel noch zu erreichen. Wenn ich wir sage, dann meine ich vor allem die Träger. So wie immer wird grundsätzlich bei allem, was wir planen und tun, auf sie Rücksicht genommen. Wir (Teilnehmer) können zur Not mal im Dunkeln gehen oder auch drei Stunden länger, wenn es sein muss. Die Träger jedoch nicht. Aber wir hatten gut geplant und kurz vor dem Dunkelwerden unser Tagesziel erreicht.
Heute ging es schon viel geordneter los, obwohl es sicher noch einige Tage dauern wird, bis sich eine gewisse Routine bei allen eingestellt hat. Wir bauen ja jeden Tag ein ganzes Lager auf und ab, und das wird erst mit der Zeit schneller und reibungsloser vonstatten gehen.
Dafür war die Strecke heute ganz besonders schön. Es ging die ganze Zeit durch Rhododendronwälder in voller Blüte. Wirklich was ganz besonderes. Ich hätte pausenlos fotografieren können, allerdings wäre ich dann vermutlich immer noch nicht hier am Pangoma Pass eingetroffen.
Doch ob Christoph heute hier nun auch noch eintreffen wird? Die beiden Etappen waren wirklich nicht gerade kurz. Wir warten…
Hallo Olaf, ich verfolge auch weiterhin ihre Touren und freue mich über jeden neuen Bericht. Für den Baruntse wünsche ich ihnen und der ganzen Gruppe bestes Wetter und gutes Gelingen.
Hallo Olaf,
nun geht´s los. Wir drücken die Daumen, dass es auch weiter so gut läuft.
Viele Grüße auch an Janina
Karin und Christian
Hallo,
schön von euch zu hören, dass alle gesund eingetroffen sind. Ein Traum, die Rhododendron Bäume-wow.
Eure Jeannette