Peru 2014

Was ist schön?

Die höchsten und dann die zweithöchsten! Inzwischen sogar die dritthöchsten und das Ganze dann auch noch in Höchstgeschwindigkeit. Es ist nicht so einfach, als Alpinist heute noch ins Gespräch zu kommen oder zu bleiben. Immer schneller, immer schwieriger, immer gefährlicher! Dort mitzuhalten, wird oft ein Ding der Unmöglichkeit, denn die Natur, in der wir uns beim Klettern und Bergsteigen bewegen, hat sich der Mensch eben noch immer nicht vollständig untertan gemacht. Pech mit den Verhältnissen, das zweite Scheitern in Folge und schon springen die Sponsoren ab und verliert die Presse das Interesse. Fassungslos machende Beispiele von betrügenden Bergsteigern selbst unter den ganz großen und von Tragödien begleiten diese gut in unsere Zeit passende Entwicklung.

Mein Anspruch in den kommenden Jahren ist ein ganz anderer. Spaß soll das Klettern und Bergsteigen machen, fair dem Berg gegenüber sein und natürlich ehrlich soll es bleiben. Und deshalb habe ich mir vor ein paar Jahren das Ziel gesetzt, dass die Berge nicht unbedingt die höchsten oder schwierigsten sein müssen, sondern vor allem von großartiger Gestalt sein sollten. Und wenn sie das sind, dann sind sie ganz automatisch auch immer anspruchsvoll.

Für mich der schönste von allen! Die 6856 m hohe Ama Dablam von Westen aus gesehen.

Angefangen hat es 2006 mit der unvergleichlichen fast 7000 m hohen Ama Dablam. Vollkommen auf uns selbst gestellt, präparierten mein Freund Lakpa Gelbu Sherpa und ich damals die Route und richteten die Lager ein.

2010 folgte dann der Versuch am Cerro Fitz Roy, sicher einer der grandiosesten Granitfelsgestalten der Erde. Leider haben uns die Verhältnisse in jenem Jahr ein Strich durch die Rechnung gemacht. Sobald sich die Gelegenheit ergibt, werde ich zu diesem großartigen Gipfel zurückkehren.

Vor allem Bernd Arnold hat mich für diesen Berg begeistert. Der Fitz Roy in Patagonien ist für ihn der schönste Berg der Welt.

2012 folgte dann der zweite Versuch am Hidden Peak, eine formvollendete Pyramide aus Fels und Eis mitten im Herzen des Karakorum. Nachdem wir wochenlang allein an diesem Riesenberg alle schwierigen und gefährlichen Passagen unserer Route durchstiegen hatten und der Weg zum Gipfel frei war, setzte eine zehntägige Schlechtwetterperiode ein, die sämtliche Gipfelträume zunichte machte. Doch auch hier ist eine Rückkehr für 2015 schon in Planung.

Über 8000 m hoch und für mich einer der perfektesten Eisriesen auf unserem Globus: Der Hidden Peak im Karakorum.

2014, 25 Jahre nachdem ich auf meinen ersten Fünftausender im Pamiro Alai-Gebirge geklettert bin, stehen gleich zwei ganz besondere Berggestalten auf dem Programm. Der eine gilt sogar offiziell als schönster Berg der Welt, auch wenn die Wahl des 5947 m hohen Alpamayo anlässlich einer Fotoausstellung in München schon ein halbes Jahrhundert her ist.

Der andere ist vielleicht der bekannteste aller Berge der Welt. Ihn haben sicher mehr Menschen gesehen, als Everest oder Matterhorn. Denn seine Schönheit und Makellosigkeit haben ihm einen Platz im Logo des Filmgiganten Paramount Pictures eingebracht. Nur wissen die meisten eben gar nicht, dass es sich dabei um den 6025 m hohen Artesonraju handelt. Er gilt für viele als der Inbegriff eines schönen Berges überhaupt.

Mehr zu diesen beiden Traumgipfeln unter dem Menüpunkt „Berge“

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