Jetzt wird`s ernst
Nach zwei überlangen Trekking-Tagen sind wir heute in der inoffiziellen Hauptstadt des Sherpalandes, Namche Basar, eingetroffen. Wieder einmal haben sich unsere Träger selbst übertroffen. Denn sie sind es, die letztendlich über die Länge der einzelnen Tagesetappen entscheiden. Für uns mögen lange Tage ein wenig anstrengend sein. Für sie ist es ein eisenharter Job.
Das ist nur einer der vielen faszinierenden Facetten dieses Treks. Noch gestern säumten blühende Rododrendren und Bananen unseren Weg. Schon übermorgen laufen wir im Schnee.
Doch nun beginnt auch für uns so langsam der Ernst unseres befristeten Trekkerdaseins. Seit heute morgen geht es rasant bergauf. Wir sind von Phakding aus 800 Höhenmeter aufgestiegen. Und jedes Mal beeindruckt es mich aufs Neue, wieviel leichter meinen Gästen der steile Anstieg nach Namche fällt, wenn wir von Jiri aus in das Khumbu hinein laufen.
Aber das ist ja nun wirklich nicht überraschend. Schließlich haben wir am Lamjura- und am Singsare La ganze Tage deutlich über 3000 m verbracht und am Traksindu auch schon auf dieser Höhe geschlafen. Deshalb können wir auf einen Rasttag in Namche verzichten und morgen schon weitere 300 Höhenmeter draufsatteln, wenn wir nach Thame aufsteigen. Und falls das alle klaglos überstehen, dann werden wir am nächsten Tag gleich noch bis ins 4400 m hoch gelegene Lungden aufsteigen. Hier allerdings ist ein Rasttag dann zwingend.
Übrigens musste ich die letzten sechs Wochen, wenn ich hinter, vor oder neben meinen Gästen her gelaufen bin, oft an ein Zitat von Epikur denken. Precht hat ihn in seinem großartigen Buch „Wer bin ich und wenn ja wieviele“ als den weltklügsten aller Philosophen bezeichnet. Vor 2300 Jahren hat Epikur uns gemahnt, dass einzige zu achten, was wir überhaupt wirklich besitzen. Und zwar die Stunde, die jetzt ist: „Als ob ihr die Macht hättet über den morgigen Tag! Wir ruinieren unser Leben, weil wir es doch immer wieder aufschieben. So sinken wir ins Grab, ohne unser Dasein recht gespürt zu haben.“
Die Tibeter sind Meister im Anfertigen von Figuren und Reliefs aus Butter. Im Kloster von Thubten Chholin waren Dutzende dieser vergänglichen Kunstwerke zu bewundern.
Es gehört Mut dazu, uns gegenüber einzugestehen, dass auch wir zu denen gehören, die das Leben aufschieben. Es braucht Mut, sich diesbezüglich gegenüber der Familie und seinen Mitarbeitern zu erklären. Den meisten Mut erfordert es aber, diese Erkenntnis dann tatsächlich auch in praktisches Handeln umzusetzen. Alles zurückzulassen, worin wir unser Herzblut investiert haben oder das wir lieben. Und für das wir nicht zu letzt Verantwortung tragen!
Die Gründe dafür, diesen Mut aufzubringen, sind wohl so unterschiedlich, wie es meine Gäste sind. Das entscheidende für mich aber ist: Sie haben sich mir anvertraut.
Apropos trauen: Wir müssen uns in den nächsten Tagen eine ganze Menge trauen, denn es läge sehr viel Schnee in den Bergen und unsere Pässe seien schon seit Wochen unpassierbar. So jedenfalls höre ich hier allerorten. Ich aber glaube nur, was ich mit eigenen Augen gesehen habe. Richtig ist aber ganz bestimmt, was Karin vor zwei Jahren genau an dieser Stelle ihres Treks über die drei großen Pässe des Khumbu bemerkt hat: „Das Training ist nun vorbei, ab morgen beginnt der Wettkampf“.
Das ist wohl tatsächlich so, Karin. Wie geht es Deiner Hand?
Hallo Olaf und Dein starkes Team,ich verfolge Euren Weg sehr aufmerksam.Da werden alte Erinnerungen wach,ganz angenehmer Art,die mein Leben bereichert haben.Ich drücke Euch die Daumen,für die Pässe der höheren Regionen.Gutes Wetter,gute Kondition,Zuversicht und Glück!Meiner Hand geht es gut,ich behandle sie wie ein rohes Ei…Es war eine gute Entscheidung 2 Mal nach Nepal gereist zu sein,kleine Opfer erhöhen den Stellenwert. Gute Gedanken Euch auf den Weg, liebe Grüße Karin
Hallo liebe Anja und Euer Team,
mit großer Spannung verfolgen wir die Höhenmeter Eures täglichen Aufstiegs.
Wir sind total beeindruckt und können es uns kaum vorstellen und freuen uns auf die nächsten Berichte. Wir wünschen Euch gutes Wetter und Kondition für die bevorstehende Aufstiege zu den Pässen.
Liebe Grüße an alle
An Katrin und alle Mittrekker,
ich bewundere euer Durchhalten und wünsche euch weiterhin gutes Vorankommen. Für Katrin einen dicken Kuss.
Ja klasse,
Kathrin hat’s erfasst:-D
Und ich finde auch, dass man sich die Unwegsamkeiten mit dem eigenen Auge anschauen sollte, bevor man die Flinte ins Korn schmeißt !! Wie viele schöne Bergtouren wären mir „verloren gegangen“, hätte ich viel auf die Aussagen anderer Leute gegeben 😉
Hallo alle zusammen,
ich hoffe doch, ihr habt die Träger eure Sache nicht alle einzeln über den Pass schleppen lasse, während ihr rübergesackhüpft seid.
Tolle Idee.
Ich habe etwas Wehmut im Herzen, auch wenn es bei ja erst zwei Wochen her ist.
Ich wünsch euch jedenfalls alles Gute, vor allem bestes Wetter und jede Menge Kraft und Luft.
Spaß habt ihr ja ganz offensichtlich.
Ich „sehe“ euch
Viel Glück
Peter
Hallo meine liebste Anja,
ich wollte dir nur sagen dass ich an Dich denke und mich sehr freue dass du diese tolle Reise machst.
Habe nun auch endlich mal die Mail mit dem Link gefunden (ich leb eben doch hinterm Mond, was den technischen Fortschritt angeht…)
Habe natürlich auch ganz fest am 09.03.14 an Dich gedacht und gratulier nun auch noch mal schriftlich und nachträglich.
Ich freue mich aber auch wenn du wieder gesund und munter zurück bist.
Drück dich ganz dolle
Schmatza Stepsel