Bewegungsrätsel

So langsam geht unser Trainingslager hier in El Chorro zu Ende. Wie sagte meine Großmutter immer: „Nichts sei schwerer zu ertragen, als eine Reihe von guten Tagen“. Was sie nur damit gemeint hat? Ich könnte schon noch ein Weilchen die gute Zeit hier aushalten. Aber ein Tag bleibt noch, und an dem wollen wir noch eine letzte große Mehrseillängen-Route klettern. Die „Navigator“ (6 SL) an einem gleichnamigen sehr imposanten Pfeiler.  Bis 8+ (UIAA) soll es dort gehen. Na ob das was wird?

Wir haben drei Stunden mit Tobias gearbeitet und wissen nun, wie es hier und da besser gehen könnten, wenn da nicht die einem echten Sportkletterer wohl unbekannte Angst vor dem Fallen wäre.

Wir haben drei Stunden mit Tobias gearbeitet und wissen nun, wie es hier und da besser gehen könnte, wenn da nicht die einem echten Sportkletterer wohl unbekannte Angst vor dem Fallen wäre. Und ich bin einfach kein Sportkletterer.

Apokalypse

Vorgestern haben wir schon mal dafür geübt. Ich hielt es für keine schlechte Idee, von einem Profi auf unsere „Kletterkünste“ schauen zu lassen. Heutzutage nennt man das „Personal Coaching“. Tobias, der Chef hier von der Climbing Lodge, hat das übernommen. Und wer hätte das gedacht? Wir klettern viel zu statisch.  Mehr Hüftschwung und Körperwelle, mehr mit dem „death point“ arbeiten. Alles viel dynamischer. Leicht gesagt, wenn man in der Sächsischen Schweiz sozialisiert wurde, wo Fallen in der Regel verboten ist und zumindest ich dementsprechend auch klettere.

Erstaunlich ist auch, wie sich dieses Training auf meine mentale Verfassung ausgewirkt hat. Anschließend hatte ich das Gefühl, gar nicht mehr klettern zu können. Aber das lag nicht etwa an Tobias, der ein sehr guter Kletter-Coach ist. Er hat sofort erkannt, wo unsere Schwächen liegen und den Finger genau in die Wunde gelegt. Man kommt hier in der Climbing Lodge nicht nur sehr gut unter, hier gibt es auch ein umfangreiches und sehr nützliches Kursangebot, welches vor allem auf die noch nicht so erfahrenen Kletterer abzielt. Wir jedenfalls wissen nun, woran wir arbeiten müssen.

Gestern gab es dann aber auch schon wieder ein Erfolgserlebnis an einer Route mit dem abschreckenden Namen „Apokalypse“ (7+). Im Bild Janina in der steilen Schlüsselstelle der 5 SL. Auf fast 200 senkrechten Klettermetern ein Bewegungsrätsel nach dem anderen lösen. Einfach herrlich. Insgesamt bot die Route sieben durchweg schöne und homogen anspruchsvolle Seillängen zwischen 7- und 7+. Und damit ist Apokalypse meine schwerste Mehrseillängentour überhaupt und dann noch onsight geklettert. Ich sage nur personal coaching bei Tobias!

Ab morgen dann wieder November in Leipzig. Wollen wir hoffen, dass das Wetter auch dementsprechend ist, denn noch ist der Jubiläumsvortrag nicht ganz fertig. Aber der Kartenvorverkauf hat nun im tapir begonnen. Also auf in den tapir, und vielleicht fällt einem dabei ja gleich noch das ein oder andere Weihnachtsgeschenk in die Hände…

tapir

Der Weg ins Gondwana Land am 27.12.2014 um 19.00 Uhr zum Vortrag „Das Ziel ist alles“ beginnt hier!

P.S. Das mit der 8+ am Navigator-Pfeiler ist übrigens leider nichts geworden 🙁

 

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Eine Antwort

  1. Thomas Schmidt sagt:

    Cool, dass ihr sowas macht. Ich musste die letzten Wochen mit unserer schönen Kunstwand vorlieb nehmen: immerhin steht die draußen und mit den richtigen Kletterpartnern passt das schon 😉

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