Armada

Normal ist das nicht. Soviel steht fest. Und schon gar nicht heutzutage. Ralf Gantzhorn ist DER Monte-Sarmiento-Experte auf diesem Planeten. Keiner war so oft dort wie er. Niemand kennt sich an diesem Berg auch nur annähernd so gut aus. Jeden Stein hat er an diesem unglaublichen Gipfel umgedreht. Und deshalb hätte er allen Grund, sein Wissen für sich zu behalten, weil er sich quasi ein Anrecht auf den Gipfel dieses Berges erarbeitet hat. Ich hätte mich jedenfalls nicht gewundert, sähe er das so. 

Doch Ralf sieht das ganz anders. Schließlich sitzen wir alle in demselben Boot, sagt er. Als Falk und ich am vergangenen Wochenende bei ihm waren, lässt er uns ganz offenherzig an seinem Wissen teilhaben. Er gibt uns wertvolle Informationen und Ratschläge, beantwortet Fragen, überlässt mir Bilder. Ausserdem sind seine Frau und er großzügige Gastgeber. Ralf hat sogar für uns gekocht und ist mit sehr gutem Whiskey genau so freigiebig wie mit seinen Erfahrungen. Wir wissen gar nicht, wie wir uns bedanken sollen.

Der Sarmiento-Bilderfundus von Ralf ist nicht nur beeindruckend groß. Er strotzt vor allem nur so von erstklassigen Aufnahmen!

Der Sarmiento-Bilderfundus von Ralf ist nicht nur beeindruckend groß. Er strotzt vor allem nur so von erstklassigen Aufnahmen!

Nach dem Besuch bei Ralf Gantzhorn und den vielen großartigen Bildern, die er uns gezeigt hat, sehen wir nun viele Dinge klarer, wissen besser, was uns erwartet. Wir ahnen nicht mehr nur, was wir uns da vorgenommen haben, sondern haben nun eine deutliche Vorstellung von den enormen Schwierigkeiten an diesem Berg.

Trotzdem sind wir noch immer der Meinung, dass es möglich sein muss, sich auf diese besonders faire Art und Weise dem Berg zu nähern und mit dem immer nötigen Glück auch eine Chance auf einen Besteigungsversuch zu bekommen. Ich denke, dass die wirklich bedrohlichen Schwierigkeiten ganz woanders liegen und von Bürokraten gemacht sind.

Insgesamt sind theoretisch vier Erlaubnisse nötig, um von Punta Arenas mit dem Segen der Behörden aufbrechen zu können: Von der Forstbehörde, von der Nationalparkverwaltung, von der Grenzpolizei und dann die ganz wichtige von der Armada, der chilenischen Marine. Letztere ist wahrscheinlich die mit Abstand am schwierigsten zu beschaffende, denn hier muss mit dem Militär verhandelt werden. Wir haben uns vor Ort Leute gesucht, die uns bei der Beantragung dieser Erlaubnisse helfen. Doch sie stoßen an Grenzen. Man will uns diese Tour in dem von uns geplanten Stil nicht gestatten. Jetzt haben wir uns sogar an den chilenischen Botschafter hier Deutschland mit der Bitte um Unterstützung gewandt.

Packen

Das Kodiak hat eine Zuladung von 150 kg. Davon muss das Paddlergewicht natürlich abgezogen werden. Bleiben bei mir und auch bei Falk reichlich 80 kg Zuladung pro Boot. In den vorderen Stauraum passen 63, in den hinteren 114 Liter. Das sind für beide Boote knapp 360 Liter Zuladevolumen nur in den Stauräumen. Das muss und wird reichen. Auch wenn Feuerland nicht gerade die „Fritz Heckert“ ist!

Trotz der Probleme mit der chilenischen Marine bereiten wir uns unbeirrt weiter vor. Gestern hat uns der Bootsverleih Herold ein weiteres Boot zu Verfügung gestellt, mit dem wir das Packen proben können. Denn eine der ganz großen Herausforderungen dieser Expedition wird sein, für fünf Wochen sämtlichen Brennstoff, die gesamte Verpflegung sowie die Ausrüstung für das Biwak und natürlich die Bergbesteigung in die im Vergleich zu einer Segeljacht doch ziemlich winzigen Boote zu bekommen. Denn wir sehen unseren Anspruch nach wie vor darin, trotz der extremen Bedingungen am Sarmiento mit ganz wenigen Mitteln zu bestehen.

Wir müssen uns also ganz genau überlegen, wie wir das machen, damit wir dann vor Ort nicht plötzlich feststellen, dass der ganze Krempel gar nicht in die Boote passt. Mit anderen Worten müssen wir das Packen üben.

Boot packen

Zu den Stauräumen im Boot kommt ja auch noch die Möglichkeit, Säcke auf das Boot zu schnallen. Auch im Cockpit kann noch das ein oder andere untergebracht werden. Wir bekommen unseren Krempel schon weg. Da bin ich zuversichtlich. Schließlich ist das nicht meine erste Kajakexpedition.

Nun hat also die heiße Phase der Expeditionsvorbereitung begonnen, denn es sind nur noch wenige Wochen bis zur Abreise. Die Ausrüstungslisten werden länger, die Besuche in meinem Bergsportausrüster tapir häufiger und das Konto leerer.

Wenn Sie, liebe news-Leser uns helfen möchten, dann lassen Sie sich doch von uns eine Grußpostkarte aus Feuerland schicken, denn allein können wir die Finanzierung dieser Reise nicht schaffen.

Wenn Sie 7,- € oder mehr auf unser Expeditionskonto einzahlen, erhalten Sie von uns diese handsignierte Karte aus dem Basislager des Monte Sarmiento zugesandt.

GPK-Feuerland-2016

Sparkasse Leipzig, Empfänger: Dr. Olaf Rieck

Kontonummer: 1800833047

BLZ: 86055592

oder auch

IBAN: DE27 8605 5592 1800 8330 47

BIC: WELADE8LXXX

Verwendungszweck: Ihren Namen und Ihre Adresse (Das ist besonders wichtig, weil wir sonst nicht wissen können, wohin die Karte geschickt werden soll)

Wenn Sie möchten, dass wir die Karte an Freunde oder Verwandte senden, dann muss deren Adresse unter Verwendungszweck erscheinen.

Herzlichen Dank für Ihre Hilfe!

Ach und bitte nicht vergessen:

Am 5. Dezember und 15.00 Uhr und 17.30 Uhr gibt es den neuen Vortrag im Zeitgeschichtlichen Forum in der Grimmaischen Straße 6 in Leipzig. Vorverkauf gleich hier im Online Shop oder im tapir, Georgiring 4-7

Nepal - Königreich der Götter

 

 

 

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Eine Antwort

  1. Thomas Schmidt sagt:

    Ja, Bergsteiger sind schon klasse Typen, die meisten jedenfalls ^^
    (es geht uns um die selbe Sache, daher sitzen wir in einem Boot…)

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