Lamjura
Auf dem Weg von Jiri nach Namche Basar hinein ins Herz des Khumbu bewegt sich der Wanderer parallel der hohen Himalayakette. Die Flüsse, welche von den großen Gletschern der Eisriesen gespeist werden, fließen nach Süden ab und graben tiefe Täler in die Südabdachung des Gebirges.
Diese Täler müssen wir durchqueren. Tälerhopping könnte man das auch nennen. Um von einem zum nächsten zu kommen, bleibt uns nichts anderes übrig, als gleich ein halbes Dutzend Pässe zu überqueren. Dieser Trek ist also für den genau das Richtige, der gern zu Fuß läuft und dem 2000 Höhenmeter am Tag weder im Auf- noch im Abstieg etwas ausmachen.
Unser eigentliches Ziel ist ja die Überschreitung der drei großen, fünfeinhalbtausend Meter hohen Khumbu-Pässe. Da könnte man meinen, die kleinen Übergänge auf unserem Weg dorthin seien eher deren „Babys“. Doch mindestens der Lamjura ist mit seinen 3600 Metern alles andere als das. Mehr als 2000 Meter steigt der Weg aus dem Talboden von Kinja aus bis zur Passhöhe auf. Eine schöne sportliche Herausforderung.
Das Besondere ist aber der Weg selbst. Wir durchqueren kleine Bergdörfer der Chetri, Jirel und Sherpa und erfahren hautnah, wie die Menschen hier leben und arbeiten. Wenn wir in dem kleinen Chetridorf Kinja auf 1600 Metern zum Lamjura starten, wachsen rings um uns Bananenstauden und Zitronenbäume. Doch nur einen Trekkingtag später auf der Passhöhe haben wir fast die Baumgrenze erreicht, und es lag gestern noch eine Menge Schnee.
Besonders eindrucksvoll ist ein uralter Bergwald unterhalb der Passhöhe. Fast zwangsläufig kommt einem hier das Bild vom Märchenwald in den Sinn. Dieser Wegabschnitt ist nach meiner Ansicht einer der schönsten der gesamten Reise.
Und dann war uns auf dieser Etappe auch noch das Glück hold. Wir freuten uns über bestes Wetter, glasklare Sicht und dementsprechend traumhaftes Fotolicht.
Ganz unbeschwert können wir unseren Weg durch die blühenden Rhododendronwälder dennoch nicht gehen. Überall treffen wir hier auf die Spuren des Erdbebens. Buchstäblich kein Haus wurde verschont und viele Menschen leben noch immer in den Notunterkünften, die sie sich nach der Katastrophe gezimmert haben.
Irgendwie werden wir den Eindruck nicht los, dass von den vielen Spenden hier nicht viel angekommen sein kann. Umso mehr freuen sich die Leute, dass wir hier sind und in ihren wieder aufgebauten Lodgen wohnen, denn das Ausbleiben der Touristen wäre für die Menschen hier gleich die nächste Katastrophe.
Jeder, der vorhatte, in dieses wunderschöne Land zu reisen, sollte das unbedingt tun und sich nicht von den Schäden abschrecken lassen. Die Menschen hier werden es einem danken und man selbst wird das womöglich für den Rest seines Lebens auch tun.
Das sind schon interessante und schöne Bilder, vor allem das fröhliche Gruppenbild!
Man liest ja immer wieder, dass die Gelder überhaupt nicht abgerufen werden. Hier ein Zeitungszitat dazu:
„Vielleicht wäre das leichter zu verstehen, gäbe es kein Geld für Nepal. Doch schon im Juni nach dem Beben sagte die Staatengemeinschaft mehr als vier Milliarden Dollar für den Staat im Himalaja zu, die Opfer sollten schnell wieder ein warmes und trockenes Zuhause bekommen. Von dieser Summe aber ist fast noch nichts verbraucht; als größter Bremser erwies sich der Staat selber, weil er das Geld der Staatengemeinschaft gar nicht abgerufen hat.
Öffentlich halten sich die Geberländer mit Kritik zurück, doch hinter den Kulissen sind sie empört. Noch größer ist der Frust in der Bevölkerung. Sie wird ständig enttäuscht von den Parteien, die sich in Streit verlieren, nur ihren Vorteil suchen und keinen Weg finden, die Krise um die neu verabschiedete Verfassung zu lösen. “
Es ist wirklich eine Schande.
Ich bin froh über jeden Bericht, jede Verbreitung von Selbst-Erlebtem aus Nepal, um darauf aufmerksam zu machen. Und zu zeigen, dass man immer noch oder gerade deshalb nach Nepal fahren kann und soll.
In diesem Sinne liebe Grüße weiterhin eine gute Reise!
Ich wünsche euch, lieben Nepal-Reisenden, für die gleich anfangs anstehen, langen Etappen eine gute Ausdauer, eine erfolgreiche Akklimatisierung und vor allem viel Freude an Land und Leuten.
Neben Olafs ausgewählten Hilfsprojekten kann ich zusätzlich die Projekte von „Ingenieure ohne Grenzen“ in Nepal empfehlen, wenn Interesse am Wiederaufbau besteht. Momentan gibt es davon vier an der Zahl, immer mit dem Fokus auf nachhaltiger, langfristiger und regionaler Hilfe. Z.B. werden Lösungen immer mit der Bevölkerung vor Ort entwickelt, um eine Akzeptanz herzustellen, es werden nur lokale Materialien verwendet und der Bau wird eher angeleitet als von irgendwelchen Fremden irgendetwas hingestellt. Gleichzeitig wird Wissenstransfer geleistet, um die Begünstigten im Anschluss unabhängig von den Helfern zu machen.
Ganz wichtig dabei: Wird projektgebunden gespendet, gehen 100% der Spende in das jeweilige Projekt, da in Deutschland ehrenamtlich gearbeitet wird. Wird an den Gesamtverein gespendet, werden davon auch die hauptamtlichen Mitarbeiter der Geschäftsstelle in Berlin, Öffentlichkeitsarbeit und Inlandsarbeit finanziert. Transparenz wird durch die Jahreberichte sichergestellt.
Und zu guter Letzt: Erkältet euch nicht!
Liebe Grüße aus Weimar… die ersten Bilder haben richtig Appetit auf mehr gemacht! Genießt das Kaiserwetter, ich hab es im Gefühl, dass es die nächsten 3Wochen anhalten wird!
Viel Spaß weiterhin… und immer schön vorwärts gehen!
Hallo ihr Lieben, vielen Dank für die tollen Eindrücke, Olaf, da kann man ja wirklich hautnah dabei sein und mitfiebern! Ganz liebe Grüße an meine Eltern und an das gesamte Team! Passt auf euch auf und viel Spaß weiterhin! Liebe Grüße aus Weimar, Anne
Hallo Olaf!
Auch dieser Gruppe werde ich wieder fest die Daumen drücken. Der Start scheint ja gelungen zu sein, wie man lesen kann.
Viel Glück und tolle Eindrücke Euch allen!
Mayk aus Plaue!