Nirekha Peak, Teil 1
Um halb drei klingelte der Wecker. Das Thermometer zeigte in meinem Zelt 19 Grad unter Null. Wieso ist das hier eigentlich so kalt? Alles wird unangenehm und auch schwierig bei so einer Kälte.
Um halb drei klingelte der Wecker. Das Thermometer zeigte in meinem Zelt 19 Grad unter Null. Wieso ist das hier eigentlich so kalt? Alles wird unangenehm und auch schwierig bei so einer Kälte.
Es war kalt heute Nacht, sehr kalt. 25 Grad unter Null. In meinem Zelt immerhin noch 15 Grad minus. Als ich Katrin und Urs heute morgen nebenan fröhlich reden und lachen hörte, war ich doch einigermaßen erleichtert.
Wir sind heute tatsächlich alle wohlbehalten in Gokyo angekommen. Wir mussten den gesamten Weg von Machermo hier hinauf spuren. Es war ein eisenhartes Geschäft für buchstäblich jeden von uns. Und manch einer ist sogar über sich hinaus gewachsen.
Akklimatisation! Eine Woche verbringen wir damit, bevor es auf den eigentlichen Trek geht. Und dafür waren wir gestern und heute in Thame. Dieses kleine Dorf ist 3800 m hoch gelegen. Der Aufstieg bietet also die nahezu ideale Höhendifferenz von 350 Höhenmeter. Namche liegt ja auf 3450 m. Der Weg nach Thame ist traumhaft schön.
Der „Scharfrichter“ soll dieser Aufstieg nach Namche sein. Wer diesen Mörderaufstieg schafft, wird auch den Rest der Tour durchhalten. Das hab ich in irgendeinem Reiseführer gelesen, ist also nicht auf meinem Mist gewachsen. Dem ist aber nun wirklich nicht so.
Eine Aufregung! Ich war gerade dabei, meine 60 Kilo schweren Rucksäcke die Treppe runter zu wuchten, als das Telefon klingelte. Kerstin und Lothar waren dran. Sie teilten mir mit, dass sich ihr Zug nach Leipzig verspätete und sie deshalb den ICE nach Frankfurt nicht erreichen würden. Na toll! Vielleicht könnten sie mit dem Zug später auch noch früh genug am Flughafen sein. Ich konnte nichts weiter tun, als das zu hoffen.
Packen und versuchen, nichts zu vergessen. Das war diese Woche mein Job. Drei Monate sind eine lange Zeit. Und bestimmte Dinge, wie zum Beispiel Ladegeräte oder Medikamente sind in Nepal nicht zu beschaffen. Deshalb war es vor allem an der Zeit, meine Expeditionsapotheke mal wieder auszumisten und auf Vordermann zu bringen.
Geschafft! Die Vortragssaison ist vorbei. Die vergangene Woche war mit vier Veranstaltungen noch einmal ziemlich voll. Und voll waren auch die Vortragssäle. Gott sei Dank! Meine Veranstaltungsagentur Pikander hat wirklich gut gearbeitet. Neben Leipzig, wo meine Vorträge immer Heimspiele sind, bin ich in der Oberlausitz am liebsten. Doch wenn ich in Löbau beispielsweise so etwas sage, dann denken die Zuschauer dort, dass ich sie veralbern will.
Was drei Monate in den Himalaya? Du hast es gut! Das würde ich auch gern machen! Soviel Urlaub wollte ich auch mal haben! Oder eben du Glücklicher! Das höre ich jetzt täglich, wenn die Leute mitbekommen, dass ich demnächst mal eben wieder für fast 100 Tage weg bin. Dabei könnten sich einige von denen, die das zu mir gesagt haben, problemloser ausklinken als ich, wenn sie es denn wollten.
Eigentlich wären die beiden Vorträge im asisi Panometer nur zwei von vielen, redete ich mir ein. Und normalerweise hab ich was gegen Plastestühle. Und 22 Grad Raumtemperatur sollten es schon sein, wenn meine Zuhörer zwei Stunden lang stillsitzend mir zuhören müssen. Und wer weiss, ob das mit der Soundtechnik in diesem riesigen Raum funktionieren kann?
Das wird wohl die eigentliche Herausforderung bei meiner nächsten Expedition. Wie bekomme ich die Ausrüstung an vier verschiedene Gipfel? Unter anderem darum ging es bei unserem vorletzten Expeditionstreffen bei Thomas. Er hatte für uns gekocht. Was Jungs heutzutage so alles können müssen.
Über uns ein Zelt in einer steinschlaggefährdeten Rinne. Ich wußte sofort, dass da etwas nicht stimmte. Meine Gruppe und ich waren am Island Peak in Nepal gerade im Hochlager angekommen. Am nächsten Tag sollte es zum Gipfel gehen. Nachdem wir unsere Zelte aufgestellt hatten, so dass meine Gäste mit dem Kochen beginnen konnten, stieg ich zu dem anderen Zelt hinauf. Es war nur provisorisch aufgebaut. Ich ahnte eigentlich schon, was mich erwarten würde, wenn ich gleich den Reißverschluss öffnete. Und leider wurden meine Befürchtungen wahr.
Einen ungünstigeren Termin für unser erstes Expeditionstreffen hätten wir uns kaum aussuchen können. Wintereinbruch, Schneetreiben und Verkehrschaos auf der A9. Trotzdem mussten wir nach Potsdam. Christoph war während der Vorbereitung auf den Hidden Peak viele Male nach Leipzig gegondelt. Deshalb hatte ich ihm versprochen, dass dies bei unserem nächsten gemeinsamen Projekt anders wird.
Der Vorverkauf für den neuen Vortrag „Grenzen erfahren – Hidden Peak 2012“ am 19. Januar im asisi-Panometer beginnt ab morgen im tapir, im Jack Wolfskin Store in der Burgstraße und im Panometer. Am 11. Dezember um 14.30 Uhr in der Sendung LexiTV auf dem mdr werden ein Porträt über mich sowie für ganz neugierige Ausschnitte aus meinem neuen Vortrag zu sehen sein. Und es gibt im nächsten Jahr eine neue Expedition!
Aus den Augen aus dem Sinn. Es passiert nicht oft, dass Kritiker sich die Mühe machen, in einen Diavortrag zu kommen, um dann am nächsten Tag auch tatsächlich noch in der Zeitung darüber zu berichten. Doch bei der WELT-DIA-VISION in Mellrichstadt ist das wohl anders.
Der neue Vortrag „Grenzen erfahren“ ist nun endlich fertig. Und das ist auch gut so, denn in dieser Woche geht es los. Meine Vortragssaison beginnt am 9. November. Die Premiere ist in Altenburg. Aber ganz ohne getestet zu haben, wie das Ganze auf Zuhörer wirkt, gehe ich da natürlich nicht rein. Die Nagelprobe fand am Wochenende in Rathen statt.
Teil 2 meiner kleinen Reihe zu den Kletterhotspots rings um Leipzig. Heute geht es um den Zinkenberg. Obwohl er zu den ältesten Steinbrüchen der Hohburger Berge zählt, gehört er zu den jüngsten Kindern in der bekletterbaren Steinbruchfamilie. Erst seit 2002 wird hier geklettert. Allerdings nur auf einem vergleichsweise kleinen Teil des Steinbruchgeländes. Ich aber finde diesen Bruch am sympathischsten von allen.
Der neue Kalender für 2013 ist da: „Stein. Monumente.“ So der Titel. Im übernächsten Jahr ist Jubiläum. Dann steige ich seit 25 Jahren in den Gebirgen dieser Welt herum. Im Sommer 1989 war ich mit Freunden im Fan-Gebirge in Tadschikistan. Pik Energie hieß der Gipfel, den wir dort bezwungen haben, mein erster richtiger Berg. Und er war gleich ein Fünfeinhalbtausender.
Wir Leipziger Kletterer sind privilegiert. Das hab ich am Wochenende mal wieder dankbar festgestellt. Gut, die Dresdner sind noch viel mehr privilegiert. Und erst die Garmisch-Partenkirchner! Aber man soll sich ja nie mit anderen vergleichen, wenn man nicht unglücklich werden will. Ich jedenfalls war am Wochenende in Löbejün klettern, im Aktienbruch. Das ist der Mercedes unter den Steinbrüchen rings um Leipzig.
Wenn der gemeine Klettersachse ins Alpine will, dann muss er ziemlich weit fahren. So ein Wochenende ist da eigentlich viel zu kurz. Oft ist es auch ein Problem, sich zu entscheiden, wohin es denn gehen soll. Das Potential in den Alpen reicht für Dutzende von Klettererleben. Doch bei mir hat sich von den näher gelegenen Zielen inzwischen ein Gebiet ganz besonders herauskristallisiert, welches sich von allem, was ich kenne, durch verschiedene sehr positive Aspekte absetzt.
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