Kategorie: Expeditionen

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Spantik-Fazit

Es ist Samstag, der 02. Dezember 2022, 8 Uhr morgens. Das Wetter draußen ist grau und das Straßenbild geprägt von Schneeregen. Ich sitze mit Max und Olaf am Frühstückstisch und beobachte den Dampf, der aus meiner Kaffeetasse aufsteigt, während die beiden über einen Berg diskutieren, dessen Name für mich wie eine Mischung aus „Spandex“ und „Sputnik“ klingt. Meine Müdigkeit wird mit Langeweile verwechselt, und so kommt es schließlich zu einer Unterhaltung, welche die nächsten 1,5 Jahre meines Lebens bestimmen und verändern wird.

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Dem Himmel so nah, Teil 2

Wir sind zurück in der Zivilisation. Nach einem Eilmarsch vom Basislager nach Arando und einer abermals sehr schüttellastigen und abenteuerlichen Jeepfahrt nach Skardu, sind wir gestern wieder in der Wifi-Zone gelandet. Ich kann nun anders als im Basislager aus dem Vollen schöpfen, was die Anzahl als auch die Auflösung der Bilder anbelangt. Die Zeit des endlosen Sendens der winzigen Fotos via Satellit ist in den letzten Tagen dieser Reise vorbei.

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Dem Himmel so nah, Teil 1

Sich dem Himmel nah zu fühlen, erreicht man im richtigen Leben leider relativ selten. Beim Höhenbergsteigen, hart an der Grenze zur Todeszone, ist man dem Himmel zwar tatsächlich nah, aber eben nicht, wie es diese geklaute Metapher meint. Da habe ich viel zu oft das Gefühl, der Hölle näher als dem Himmel zu sein.

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Ich wollt, ich wär ein Huhn

Sie sind fast täglich ein Thema. Wir alle lieben sie, fotografieren und beneiden sie auch. Ich spreche von unserem lebenden Fleischvorrat, unseren Hühnern. Sie sind dermaßen ihrem Schicksal ergeben und voller Vertrauen, dass sie keinen Schritt zur Seite weichen, wenn sie im Weg sitzen. Sie bewegen sich selten, lassen sich streicheln und genießen offensichtlich die letzten Tage ihres Lebens, denn sie wissen nichts vom Tod.

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Neben der Spur

Mit der Artikulation von Gefühlen soll der alte weiße Mann ja Probleme haben. Indianer weinen nicht, war das Credo meiner Erziehung. Und wenn ich doch scheinbar grundlos rumgeheult habe, konnte es schon mal passieren, dass ich eine Schelle bekam, damit ich einen Grund hatte. Geschadet hat mir das ganz sicher nicht!

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Gratwanderung

Wenn mich jemand in fünf Jahren fragt, woran ich mich als erstes erinnere, wenn ich an den Spantik denke, dann wird es ziemlich sicher die Wärme sein. Es ist hier einfach zu warm. Wärme ist der natürliche Feind des Bergsteigers.

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Ein großer Tag

Man kann planen, wie man will. Kann sich auf alle möglichen Unwägbarkeiten vorbereiten. Man kann sich anstrengen, nichts zu vergessen, schließlich ist der nächste Outdoorshop nicht um die Ecke. Man kann fleißig trainieren und auch sonst seinen Alltag dem großen Ziel unterordnen. Doch Glück braucht man trotzdem. Vor allem Glück mit dem Wetter.

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Ankunft im Basislager

In Pakistan zu einem Berg aufzubrechen, verspricht grundsätzlich ein Abenteuer zu werden. Davon kann man getrost ausgehen. So vieles ist anders hier als der verzärtelte Mitteleuropäer erwartet. Zum Beispiel die Straßen. Damit ging es bei uns auf dem Weg zum Basislager des Spantik schon mal los.

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Skardu

Wir haben die erste Etappe unserer Reise zum Spantik absolviert und sind nun in Skardu. Diese kleine und etwas unansehnliche Stadt ist der Dreh- und Angelpunkt für die Expeditionen und Trekkingtouren zu den ganz großen Bergen und Gletschern im Norden Pakistans. Wir sind tatsächlich geflogen, was uns zwar um die zwei Tage im Bus gebracht hat. Die grandiosen Landschaften und vor allem das gigantische Tal des Indus, welches man während eines großen Teils der Fahrt durchquert, sind diese Strapaze allemal wert.

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Startschuss für Pakistan

Jeder kennt das. Eine Prüfung steht an. Man hat gelernt, war sogar recht gewissenhaft und fleißig und hat doch das Gefühl, nichts zu wissen. Das flaue Gefühl im Magen, diese unterschwellige Panik, auf die Fragen der Prüfer nicht antworten zu können, sich zu blamieren, macht einem zu schaffen. Und je näher die Prüfung rückt, desto intensiver wird dieses Gefühl. So ähnlich muss man sich das vorstellen, wenn man zu einem großen Berg fährt und die Verantwortung für zehn Leute auf einem lastet. Dem Berg ist es egal, wieviel Erfahrung wir haben, wie groß unsere Motivation ist, wie gut vorbereitet und...

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Spantik

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. In weniger als einem Monat brechen wir nach Pakistan auf. Unser Ziel ist der 7027 m hohe Spantik im Norden des Landes. Das erste Mal bin ich auf den Spantik aufmerksam geworden, als ich nach der erfolgreichen Besteigung des Laila Peaks im Jahr 2022 ins Hunza-Tal kam. Wir hatten am Laila Peak weniger Zeit benötigt als erwartet, und so wollten wir die Gelegenheit nutzen, uns noch ein paar zukünftige Ziele anzuschauen. Ganz besonders angetan hatte es uns der 7788 m hohe Rakaposhi. Die riesigen Eisflanken seiner Nordwand überragen den Eingang des unteren Hunzatales mit...

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Laila – Die Schlüssel zum Erfolg

Wenn ich einmal zusammenrechne, also alle Unternehmungen mit Expeditionscharakter und alle geführten Touren nach Nepal und anderswohin, dann komme ich auf etwa 60 große Reisen seit 1988. Es gab viele sehr erfolgreiche Touren, und es gab Touren, die deshalb unvergesslich sind, weil sie so quälerisch waren.

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Die Perle Pakistans, Teil 2

Der Blick auf einen Berg, wie könnte es auch anders sein, war die Ursache für unsere Faszination. Die riesigen Eiswände des  7788 m hohen Rakaposhi überragen den Eingang des unteren Hunzatales mit einem Höhenunterschied von fast 6000 m.

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Die Perle Pakistans, Teil 1

Man kann das leicht zusammenfassen. Mit der Agentur, welche vor Ort die Reise organisiert, also die Genehmigungen einholt, Träger bucht, Fahrzeuge besorgt, Hotels auswählt, das Basislageressen auswählt und einkauft usw. steht und fällt ein solches Unternehmen, wie unsere Reise hier in Pakistan.

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Willkommen und Abschied

Schon von weitem sahen wir, wie uns Sarafat, Fida und Mafuz mit Tee, Plätzchen und drei, ich würde sie Girlanden nennen, entgegen stapften.

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Lailas kleiner Bruder

Eine wichtige und vor allem sehr wahre Bergsteigerweisheit stellt unmissverständlich fest: Solange du nicht wieder unten bist, gehört der Berg nicht dir sondern du gehörst ihm. Und zwar mit Haut und Haaren. 80 Prozent aller Unfälle geschehen auf dem Abstieg. Das ist kein Zufall und die Gründe dafür liegen auf der Hand.

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Lailas little brothers

Nein zutraulich ist sie nicht. Und schön gemacht hat sie sich auch nicht für uns. Ich würde sagen, sie war doch eher abweisend, fast schon spröde und ihr Interesse an uns war, sagen wir mal, eher gering. Dennoch mit seinem Werben nicht nachzulassen und hartnäckig zu bleiben, erforderte eine ganze Menge Mut.

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Warten auf die Sonne!

Man könnte ganze Bücher füllen, mit den Gemütszuständen von Bergsteigern. Mühsam im Zaum gehaltene Ungeduld ist einer davon. Im Basislager sitzen zu müssen und zur Untätigkeit verurteilt zu sein, dass ist für manchen von uns nur schwer zu ertragen. Doch genau das gehört zum Bergsteigen an großen Gipfeln dazu, wie die Wärme zum Feuer. Wir müssen uns gerade in dieser Disziplin üben. Aber weil wir nicht besonders gut darin sind, steht jetzt unser Lager 2. Und dass, obwohl uns die Wetterprognosen nahezu für die ganze Woche sehr wechselhaftes bis schlechtes Wetter vorhergesagt hatten.

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Phönix aus der Asche

Wunder gibt es immer wieder. Vielleicht war es aber auch gar kein Wunder sondern die Stiernatur von Max. Als ich gestern nach der Rückkehr vom ersten Lastentransport ins Lager 1 zum Zelt von Max ging, um mich zu erkundigen, wie es ihm geht, da habe ich mich wirklich erschrocken. Er sah aus, wie der Tod auf Latschen. Er sprach von Brechdurchfall und seinen Problemen, vom Zelt auf die Toilette zu kommen, so schlapp fühlte er sich. Gegessen hatte er den gesamten Tag so gut wie gar nichts.

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Aus Spaß wird jetzt Ernst

Wir müssen Vollgas geben, sonst schmilzt die Laila vor unseren Augen dahin. Und das liegt leider nicht an unserem Charme sondern an der Wärme. Einem Berg beim Abschmelzen zuschauen, macht traurig. Doch der Reihe nach. Am zweiten Anmarschtag trafen wir schon gegen Mittag im Basislager ein. Hier hat der große Regen keine Spuren hinterlassen. Der Ort ist immer noch so unvergleichlich schön und still, wie ich ihn 2019 verlassen habe.

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Auf dem Weg ins Basislager

Berge ragen aus der Zivilisation heraus. Deshalb ist es so befreiend, hier mitten zwischen ihnen sein zu dürfen. Genau so empfinde ich es gerade wieder, denn wir sind im Herzen des Karakorum auf dem Weg zu unserem Berg. Als wir am Morgen nach unserem Ankunftstag im Hotel in Islamabad erwachten und ich aus dem Fenster schaute, da sah es aus, als wollte die Welt untergehen. Das wars also mit unserem Flug nach Skardu. Trotzdem fuhren wir zum Flughafen. Und auf dem Weg schien es, als wollte sie tatsächlich untergehen.

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Zurück in Pakistan

Es wird aber auch Zeit! Zeit für richtige Abenteuer. Obwohl die beiden letzten Jahre ja auch so eine Art Dauer-Abenteuer gewesen sind. Denn wer wusste schon, wie sich ein Lockdown anfühlt?

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Laila und Madschnun

Er heißt Qais und ihr Name ist Laila. Er ist der Sohn eines Beduinenfürsten, sie die Tochter eines reichen Viehhändlers. Sie treffen sich auf einem Fest, wo sich Laila und Qais unsterblich ineinander verlieben. Doch ihre Eltern sind gegen ihre Liebe. Sie versuchen mit allen erdenklichen Mitteln, die beiden voneinander zu trennen und verheiraten Laila mit einem anderen Mann.

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Unverfroren Teil 2

Der Wecker klingelt früh um 5 Uhr. Das Thermometer zeigt 19 Grad unter Null. Es ist stockfinster. Ich kann meine Stirnlampe nicht finden. Arbeit in der Route steht an: Das erste, an was ich denke, nachdem ich die renitente Lampe endlich gefunden habe, sind meine Schuhe, das zweite eine Gaskartusche. Die Schuhe stehen in einem Stoffbeutel verpackt griffbereit im Zelt neben dem Schlafsack, ebenso die Kartusche.

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Unverfroren Teil 1

Seit ich zum ersten Mal mit Leuten auf Trekkingtour im Himalaya unterwegs war, sind 24 Jahre vergangen. Und in dieser Zeit wurde mir zweifellos eine Frage von meinen Nepalgästen am häufigsten gestellt: Wie kalt wird es? Dass ich gerade jetzt daran denke, hat einen ganz einfachen Grund. Ich stelle mir genau diese Frage auch. Und zwar täglich, wenn ich morgens mit Eisgeräten bewaffnet zu bitterkalten Nordwänden aufbreche. Ich bin gerade in den Alpen zum Eisklettern unterwegs!

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