Kategorie: Himalaya Trekking
Also sie ist schon eine Zumutung. Und den Namen Straße verdient sie schon lange nicht mehr. Seit man begonnen hat, die ehemalige Straße nach Jiri auszubauen, ist sie nach unseren Maßstäben vollkommen unbefahrbar. Aber unsere Maßstäbe gelten hier eben nicht.
Einmal ist immer das erste Mal. Heute rief bei der Handgepäckkontrolle auf dem Leipziger Flughafen eine Dame bei der Handgepäckdurchleuchtung sehr laut und wichtigtuerisch zum ersten Mal in meiner 30jährigen Reisepraxis „Feststellung“. Was hatte das zu bedeuten? Für ein paar Sekunden herrschte Stille im Handgepäckkontrollsaal.
Wenn etwas lange währt, könnte es daran liegen, dass es gut ist. 20 Jahre sind es nun schon her, seit ich damit begann, Gäste durch die vielleicht spektakulärste Gebirgslandschaft auf unserem Globus zu führen. Ich denke, dieses Prädikat ist nicht übertrieben, denn nirgendwo sonst auf der Welt gibt es eine derartige Ansammlung von besonderes hohen und auch außerordentlich schönen Bergen inmitten einer für Himalajamaßstäbe gut entwickelten Infrastruktur.
Am liebsten würde ich mich bei jedem einzelnen persönlich bedanken! Dann könnten sie sehen, wie ernst ich das meine. Denn manche von meinen treuen Grußpostkartenkäufern helfen mir seit der Expedition 1999 an die Nordseite des Cho Oyu, zu der wir das erste Mal eine Grußpostkartenaktion angeboten haben. Ich kenne ihre Namen und Adressen schon lange auswendig. Und ganz besonders gilt das für Euch, die Ihr viel mehr als 7 Euro überwiesen habt. Vor allem meinen beiden Mitsreitern Jacob und Sven habt Ihr damit sehr geholfen, denn für die beiden ist es ein kolossaler Kraftakt, die fast 8000 Euro aufzubringen, die jeder von uns für den Shivling berappen muss:...
Es gibt nichts gutes, außer man tut es. Und am besten wäre es, wenn man auch noch darüber schweigt. Aber in diesem Falle wäre das grundverkehrt. Arne Drews, der Chef des Vereins „Nepalmed e.V.„, hat sein erstes Buch veröffentlicht. Ein Krimi, um genau zu sein, der in Nepal spielt.
Ich bekenne! Ich bin ein Traditionalist der harten Sorte, wenn es um das Klettern im Sächsischen Sandstein geht. Und wenn man so etwas sagt, dann begibt man sich auf dünnes Eis. Immer häufiger muss man sich dafür rechtfertigen oder gar streiten, wenn man zum Beispiel Leute in der Sächsischen Schweiz auf ihre Gepflogenheiten beim Klettern im Toprope anspricht.
Inzwischen sind wir nicht nur nach Namche abgestiegen, sondern auch schon in die nepalesische Hauptstadt geflogen. Der Termin des Rückfluges von Lukla nach Kathmandu, der ja wegen womöglich unsicheren Wetters für mich immer mit ein wenig Stress im Vorfeld verbunden ist, haben wir also auch problemlos hinter uns gebracht.
Eigentlich ist es immer dasselbe. Und dass ich mich darüber wundere, ist auch immer gleich. Als ich heute gemeinsam mit vier meiner Gäste auf dem Gipfel des Chukhung Ri stand und wir dann nach einer Stunde schauen, fotografieren und genießen mit dem Abstieg begannen, war das Ende unserer Tour eingeläutet.
Ein langer Tag neigt sich dem Ende entgegen. Es ist zwanzig nach Sieben Uhr. Meine Gäste gehen ins Bett, was überhaupt nichts ungewöhnliches ist. Wir waren heute im Basislager des höchsten Berges der Welt, also auf den Höhen von Renjo und Cho La-Pass unterwegs. Das macht müde. Ich bin es auch.
Anne schreibt: Ich habe schlecht geschlafen- ich habe ausgeschlafen. Unsere Reise nährt sich ihrem Mittelpunkt und vielleicht tue ich das auch irgendwie. Ich denke nach: Über mich, andere Menschen, alternative Lebensmöglichkeiten.
Die Khumbu-Region des Himalaya, man kann sie getrost als das Herz des gewaltigsten Gebirges der Erde bezeichnen, gliedert sich in vier große Täler. Im westlichsten Tal fließt der Bhote Khosi. Er erhält sein Wasser vom Lumsumna Gletscher. Das Tal endet am berühmten Nangpa Pass, der einen Übergang auf die tibetische Hochebene darstellt.
Wir laufen jeden Tag zwischen sieben und acht Stunden. Es scheint mir, als würde sich das Laufen von einer körperlichen zu einer meditativen Tätigkeit wandeln. Ich laufe mich frei. Mir kommt es so vor, als würde ich einen Sack Reis auf meinem Rücken tragen, welcher ein Loch hat, aus welchem unmerklich der Reis rieselt. Die Last wird immer geringer, aber anfangs merke ich das gar nicht. Doch irgendwann stelle ich fest, dass der Sack leer ist und ich unbeschwert meinen Weg gehen kann.
Auf dem Weg von Jiri nach Namche Basar hinein ins Herz des Khumbu bewegt sich der Wanderer parallel der hohen Himalayakette. Die Flüsse, welche von den großen Gletschern der Eisriesen gespeist werden, fließen nach Süden ab und graben tiefe Täler in die Südabdachung des Gebirges.
Die Verschnaufpause nach der ersten Tour war kurz und zack bin ich schon wieder auf dem Weg. Meine zweite Gruppe ist gut Nepal angekommen, ihr Gepäck auch, der tibetische Hotpot am ersten Abend in Kathmandu in meinem Lieblingsrestaurant hat die erwarteten Begeisterungsstürme ausgelöst und unser tapferer TATA-Bus stand am Sonntag pünktlich für uns bereit.
Irgendwann geht alles einmal zu Ende. Heute ist der letzte Tag meiner ersten Gruppe in Nepal. Das ist allerdings kein Grund zur Traurigkeit, denn die Vorfreude auf das eigene Bett, auf die Familie und die vielen Verführungen eines gut gefüllten Kühlschrankes ist nach 28 Tagen Nepal in der Regel riesengroß.
Ich erinnere mich noch ganz genau an den Tag, an dem ich im Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig saß und gespannt dem Vortrag von Olaf „Nepal – Königreich der Götter“ gelauscht habe. Es war der 06. Dezember 2015, Olaf kannte ich bis dato nur durch seine Beiträge auf Facebook und genau auf diesem Weg bin ich auch auf seinen Vortrag gestoßen.
Es gibt vermutlich kaum einen Ort, der weniger für uns Menschen gemacht ist, als ein hoher Berg. Er richtet sich einfach nicht nach unseren Regeln und unsere Träume, Sehnsüchte, Erwartungen und Wünsche sind ihm egal.
Die vergangene Nacht war lang und sehr kalt. Es ist nach drei Wolkentagen seit dem gestrigen Abend wieder klar und dementsprechend zeigte mein Außenthermometer satte 25 Grad Frost.
Es ist kein Laut zu hören. Vielleicht streicht ab und zu mal eine leichte Windböe über unser Lager. Selbst die räuberischen Dohlen sind verschwunden, seit sie festgestellt haben, dass wir unser Essen und sogar unseren Müll in die Tonnen verpacken. Wir sind vollkommen allein hier oben.
Vier schöne aber auch anstrengende Tage liegen hinter uns. Aber Anstrengung gehört in diesen Höhen unweigerlich dazu. Doch gestern Abend und heute morgen war es zweifellos ganz besonders anstrengend und gleichzeitig auch besonders schön, denn wir haben mit dem Gokyo Ri unseren ersten richtigen über 5000 m hohen Gipfel bestiegen.
Manchmal geht sie gegen Null. Wenn man bei schlechtem Wetter an das Zelt gefesselt ist und jedem Toilettengang mit Grausen entgegen sieht. Eine News zu schreiben, ist dann auch ziemlich quälerisch. Bei uns hier ist es gerade genau umgekehrt. Unsere Qualität des Erlebens ist momentan exorbitant hoch.
Ehrlich gesagt, hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben. Die Nachrichten, die wir aus Lukla bekamen und auch das grenzwertige Wetter in Kathmandu, waren alles andere als ermutigend. Ich wartete jeden Moment darauf, dass unser Flug gestrichen wurde.
Wenn jemand nur oft genug von daheim wegfährt, um immer wieder an den gleichen Ort zu reisen und anschließend von dort wieder nach Hause zurückkehrt, dann wird der anfangs einmal fremde Ort mit der Zeit ebenfalls zu einem Zuhause. Genauso ist es inzwischen bei mir. Ich bin gerade zum achtundzwanzigsten Mal in Nepal angekommen.
Das ist sie nun die 500. news seit dem ersten Relaunch meiner Homepage im Jahr 2009. Aber eigentlich gibt es noch viel mehr Beiträge, denn meine Seite existiert ja schon seit Ende 1998. Es ist eine Menge an Erlebtem, was da so zusammen gekommen ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Und immer wenn ich anfange, darüber nachzudenken, freue ich mich über meinen Mut, damals diesen Schritt vom Tierarzt und Hochschullehrer zum selbstständigen „Abenteurer“ gewagt zu haben.
Eine meiner einprägsamsten Erfahrungen der letzten 25 Jahre in den Bergen war eine Reise nach Alaska zum Mount Mc Kinley. Ich hatte mich breitschlagen lassen, für eine Agentur die Reiseleitung zu übernehmen. 13 Teammitglieder!