Planung

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Die Durchführung der Expedition erfordert eine umfangreiche Planung.
Die Verhandlungen mit der nepalesischen Agentur müssen geführt werden, das Vorgehen
am Berg wird diskutiert, Material muß gesichtet und gekauft werden.
Die Strategie am Berg wird vorbereitet, Logistik und Zeitplan muß stimmen.

planung.gif (216263 Byte)

 

 

 

 

Auf dieser Seite werden Sie mit Planungen unserer Expedition vertraut gemacht.

Lageplan
Zeitplan
Untersuchungen zu Streßbelastungen von Alpinisten im Hochgebirge

Lageplan

map.jpg (129854 Byte)

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vorläufiger Zeitplan

Tag Planung
1 Ankunft in Kathmandu nach Akklimatisationstour
2-4 Aufenthalt in Kathmandu
5 Fahrt von Kathmandu nach Zangmu
6 Fahrt von Zangmu nach Nyalam
7 Fahrt von Nyalam nach Tingri
8 Fahrt von Tingri ins Basecamp
9 Aufenthalt im Basecamp
10 Transport zum vorgeschobenen Basecamp (ABC)
11 Aufenthalt im ABC
12-38 Aufenthalt am Berg
39 zurück zum ABC
40 zurück zum Basecamp
41 Fahrt vom Basecamp nach Zangmu
42 Fahrt von Zangmu nach Kathmandu
43-44 Aufenthalt in Kathmandu
45 Abflug
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Untersuchungen zu Streßbelastungen von Alpinisten im Hochgebirge
Cho-Oyu-Expedition 1999

M. Stück      H. Schröder       K. Hecht      H.-U. Balzer
Universität Leipzig      &        Institut für Streßforschung Berlin (I.S.F.)

Seit 1995 werden von Wissenschaftlern der Universität Leipzig und des Instituts für Streßforschung Berlin,
Untersuchungen zu Streßbelastungen von Alpinisten im Hochgebirge durchgeführt.

Folgende Expeditionen wurden bisher untersucht:

1995: Aconcagua (Argentinien, 7000 m)
1996: Grasherbrum II (Pakistan, 8035 m)
1996: Sangay (Ecuador, 5230 m, aktiver Vulkan)
1997: Imja Tse (Nepal, Winterbesteigung, 6189 m)

Folgende wissenschaftliche Fragestellungen sind dabei von Interesse:

  1. Mit welchen Streßbelastungen sind Alpinisten konfrontiert und welche subjektiven psychologischen
    bzw. psychophysischen Auswirkungen dieser Belastungen sind vor, während und nach Expeditionen beobachtbar?
  2. Welche Motivation haben Alpinisten für Grenz-Erfahrungen bei Hochgebirgs-Expeditionen?
  3. Lassen sich aus den Untersuchungs-Ergebnissen Hinweise hinsichtlich einer verbesserten Handlungskompetenz
    von Alpinisten im Umgang mit Streß und zur Verringerung von Gesundheitsrisiken beim Bergsteigen ableiten?

 

Untersuchungs-Phasen

1

2

3

4

5

6

7

Prä 1

Prä 2

Akklimatisation

Cho Oyu

Kathmandu

Post 1

Post 2

15.2. – 3.3.1999

13.-23.3.1999

23.3. – 5.4.1999

6.4.-21.5.1999

22.5. – 29.5.1999

29.5.-11.6.1999

September 1999

 

Streßbelastbarkeit (Streßdiagnostischer Test / SDT)

Psychophysiologisches Monitoring        (1 Woche)

 

 

 

 

 

 

 

 

Persönlichkeitspsychologische Variablen                       - Streßbelastbarkeit,     - Seelische Gesundheit, - Autonomie,                   - Selbstwertgefühl,        - Selbstzentrierung,       - Depressivität,              - Verhaltenskontrolle    - Streßcoping

Psychophysiologisches Monitoring (1 Woche)

Motivations- bzw. Erwartungshaltungen und Vorbereitungs- besonderheiten

Streßbelastbarkeit (SDT)

Entspannungsfähigkeit (Blutdruckentspann- ungstest BET / jeden 2. Tag)

Psychophysiologisches Monitoring        (2 Wochen)

Psychologische Befindlichkeit im Verlauf

Tageseinschätzung

 

 

 

Psychophysiologisches Monitoring          (6 Wochen)

Psychologische Befindlichkeit im Verlauf

Tageseinschätzung

Blutdruckmessungen

( Tele-Übertragung            von Körperdaten

Übertragung der Körper- Daten (die letzte Tage vorm Gipfelaufstieg) von Tibet nach Deutschland via Satelliten -Telefon + Internet

In Deutschland (im I.S.F.): Datenanalyse und Zurück- senden der Befunde mit   Empfehlungen ins Basislager nach Tibet (psychophys. Befindlichkeit bzw. Schlaf- verhalten)

Streßbelastbarkeit (SDT)

Blutdruckentspannungstest (jeden 2. Tag)

Psychophysiologisches Monitoring (1Woche)

Psychologische Befindlichkeit im Verlauf

Streßbelastbarkeit (SDT)

Psychophysiologisches Monitoring (1Woche)

Persönlichkeits-Variablen (s. Prä 2)

Streßbelastbarkeit (SDT)

Psychophysiologisches Monitoring            (1 Woche)

Persönlichkeits-Variablen (s. Post 1)

Befähigungstraining der Bergsteiger zur Anwendung der Fragebögen und Meßgeräte

Betreuung der Bergsteiger und Durchführung der Tests durch einen Wissenschaftler während der Akklimatisationsphase

eigenverantwortliche Datenerhebung

neuer Ansatz:  Wissenschaftler beurteilen Körperdaten in Deutschland und senden die Befunde mit Empfehlungen ins Basislager an Bergsteiger zurück

Betreuung der Bergsteiger und Durchführung der Post-Tests durch einen Wissenschaftler in Kathmandu

Beschreibung der Meßmethoden, mit denen die Variablen erfaßt werden

Effekvariablen (Messung verschiedener Variablen vor und nach der Expedition – Prä-, Post 1-, Post 2-Meßzeitpunkte

Die Persönlichkeitsvariablen werden mit dem Trierer Persönlichkeitsfragebogen (TPF) erfaßt.

Zur Feststellung der Motivations-, Erwartungshaltungen der Bergsteiger und Vorbereitungsbesonderheiten werden
Interviews zum Prä-Meßzeitpunkt durchgeführt. Zum Post-Meßzeitpunkt werden ebenfalls Interviews zum Erfassen von
Verarbeitungsweisen und Veränderungsdimensionen beim Erleben extremer Belastungen durchgeführt.

Zur Feststellung von Streßbewältigungsbesonderheiten der Bergsteiger werden Streß-Coping-Stile mittels des
SPG-Fragebogens von Schröder und die Streßbelastbarkeit mittels des Streßdiagnostischen Tests (Hecht und Balzer) erfaßt.

Der Streßdiagnostische Test (SDT) wurde von Hecht und Balzer vom Institut für Streßforschung entwickelt.   Er beinhaltet

- den Blutdruck-Entspannungs-Test: Die Versuchsperson (Vp) wird aufgefordert sich zu entspannen. Dabei wird 10 mal der
  Blutdruck gemessen (pro Minute einmal).

- den Streß-Entspannungs-Test (SET): Die Vp wird aufgefordert sich 20 Minuten zu entspannen, wobei nach der 10. Minute ein
  1 minütiger akustischer Stressor die Entspannungsphase unterbricht.  Es wird der Hautwiderstand mit Hilfe des Meßgerätes
   HIMEN gemessen (s. Abbildung unten).

Der SDT dient zur Bestimmung der Selbstregulationsfähigkeit und der Streßbelastbarkeit der Bergsteiger.

Prozeßvariablen (während der Expedition)

Jeden Abend werden von den Bergsteigern Skalen zur Erfassung der psychische Befindlichkeit (Befindlichkeitsskalen nach
Zersen) ausgefüllt.

Jeden Abend wird von den Bergsteigern eine Tageseinschätzung mit Hilfe eines selbstentwickelten Fragebogens
zu spezifische Streßsituationen am Tag vorgenommen.

Die Bergsteiger tragen vor, während und nach der Expedition ein tragbares Hautwiderstandsmeßgerät HIMEN (s. Abbildung),
welches Tag und Nacht Informationen über Streß- und Entspannungszustände bzw. zur emotionalen Stabilität/Instabilität der
Bergsteiger liefert. Zur Interpretation dieser psychophysiologischen Daten werden parallel zu diesem Monitoring die aktuellen
emotionellen Befindlichkeiten vom Bergsteiger auf Tonband gesprochen.

Meßgerät "Himen" zur Messung des Hautwiderstandes

 

 

Bei der vom Institut für Streßforschung (Hecht & Balzer) entwickelten Meßmethode zur
psychophysiologischen Objektivierung von Streß- bzw. Entspannungszuständen wird die
EDA als Hautwiderstands- bzw. Hautleitfähigkeitsänderung (Kehrwert des Hautwiderstandes)
mit Hilfe des Hautwiderstandmeßgerätes "Himen" gemessen. Der Hautwiderstand wird dabei
als elektrischer Widerstand der Haut gegenüber einem durchfließenden schwachen
Gleichstrom (Stromstärke: 1 bis 5 m A) erfaßt (exosomatische Methode). Im Gerät ist ein
Kondensator eingebaut, der durch den Gleichstrom in Abhängigkeit vom Hautwiderstand
aufgeladen wird und den Strom als Impuls wieder abgibt (Widerstandsfrequenzwandler).
Ein hoher Hautwiderstand ist durch eine langsame Impulsfolge und ein niedriger Hautwiderstand
ist durch eine schnelle Impulsfolge gekennzeichnet. Die Daten werden dann mit Hilfe
gerätespezifischer Software weiterverarbeitet.

 

 

Publikationen:

Es sind verschiedene Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschriften und Journalen zur Cho-Oyu-Expedition geplant.
Da diese Art von Untersuchungen unter den schwierigen Bedingungen einer 8000er Bergbesteigung einmalig sind,
erhoffen wir uns von den Ergebnissen ein reges Interesse seitens der wissenschaftlichen Öffentlichkeit.

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Cho Oyu 8201 m, Expedition zum 6.-höchsten Berg der Welt, 1999
Expeditionsleiter: Dr. Olaf Rieck, Tel. 0341 - 44 13 289, Funktelefon: 0172 - 70 64 399
Stand: 14. März 1999.
Wir danken der Firma transnet Internet Service GmbH, die während der Durchführung der Expedition die Aktualisierung unserer Homepage vornahm.