Fitz Roy

„Der Fitz Roy ist jener Berg, den Gott auf die Erde stellte, um den Stolz der Menschen zu brechen
und ihnen die äußerste Grenze ihrer Möglichkeiten aufzuzeigen.“ Andreas Madsen

Der riesige Granitturm des 3406 Meter hohen Cerro FitzRoy beherrscht den südlichen Teil der patagonischen Anden und zählt zu den großartigsten und gleichzeitig schwierigsten Bergen der Welt. Er hebt sich sehr markant aus seiner Umgebung ab, der Höhenunterschied beträgt fast 3000 Meter!

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Superstar der Anden, Olymp der Freeclimber, steingewordener Mythos so wird der Cerro FitzRoy genannt. Doch bei aller Anziehungskraft einer solch grandiosen Berggestalt, hat die ganze Sache einen Haken! Und den hat Reinhard Karl schon vor Jahren auf den Punkt gebracht: „Bergsteigen in Patagonien ist wie im Kühlschrank sitzen und Geldscheine verbrennen…..“

Durch die geographische Lage in direkter Nachbarschaft mit der extremen Wetterküche des patagonischen Inlandeises ergibt sich eine höchst instabile Wetterlage, bei der sich Regen, Schnee und Sonnenschein an einem einzigen Tag ständig abwechseln. Häufig ist der Fels vereist und schneebedeckt. Doch besonders der berühmt berüchtigte Starkwind aus Westen, der mit brachialer Gewalt über den FitzRoy herfällt, das Gehen unmöglich macht, Zelte zerfetzt und für Bergsteiger in der Wand schnell lebensgefährlich wird, macht die Berge Patagoniens zu den schwersten der Welt. Und hier gibt es keine leichten Anstiege! Auch die sogenannten Normalwege sind anspruchsvollste Routen, die den oberen sechsten Grad erfordern.

Auch der ursprüngliche Name des FitzRoy hat mit seinem Wetter zu tun. Die indianischen Ureinwohner gaben dem Berg den Namen El Chaltèn, was soviel wie Vulkan oder Rauchender Berg bedeutet. Aber der Fitz Roy ist kein Vulkan. Die Indianer verwendeten diesen Namen vermutlich wegen der nahezu ständig im Gipfelbereich sichtbaren Wolken.

Robert Fitzroy

Robert Fitzroy

Den heutigen Namen Cerro FitzRoy bekam er 1877 von dem argentinischen Landvermesser Peritio Moreno verliehen, nach dem Kommandant des weltbekannten britischen Forschungsschiffs Beagle, Robert FitzRoy (1805-1865) auf welchem auch Charles Darwin mitreiste. Auf der berühmten zweiten Reise der Beagle, die vom 27. Dezember 1831 bis zum 2. Oktober 1836 dauerte, freundeten sich FitzRoy und Darwin an, der Kapitän teilte sogar seine Kajüte mit dem Forscher. Gleichwohl verurteilte er später Darwins Theorien über die Evolution als Irrlehren und lehnte sie mit Berufung auf die Bibel in aller Öffentlichkeit ab! Heute nimmt man an, das FitzRoy und Darwin die beiden ersten Weißen waren, die den Berg 1834 zu Gesicht bekamen, als sie einem Fluß, dem Rio Santa Cruz folgend, die Andenkette erreichten.

Doch es sollte noch einmal fast genau 100 Jahre dauern, ehe die erste Expedition zum FitzRoy aufbrach. Doch die italienischen Bergsteiger erreichten 1937 noch nicht einmal den Fuß des Berges. Die erste Besteigung gelang nach mehreren erfolglosen Versuchen der französischen Bergsteigerlegende Lionel Terray gemeinsam mit Guido Magnone im Jahre 1952.

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