Routen

Alpamayo

Nachdem 1975 eine italienische Expedition unter Casimiro Ferrari eine Route im linken Teil der Südwestwand eröffnet hatte, avancierte diese Möglichkeit schnell zum beliebtesten Weg auf den Alpamayo. Die Grate des Berges werden inzwischen so gut wie gar nicht mehr geklettert.

In der Südwestwand müssen wir schauen, wo die objektiven Gefahren am besten kalkulierbar sind und vor allem wo über uns möglichst keine anderen Gipfelaspiranten unterwegs sind.

In der Südwestwand müssen wir schauen, wo die objektiven Gefahren am besten kalkulierbar sind und vor allem wo über uns möglichst keine anderen Gipfelaspiranten unterwegs sind.

Die Ferrari-Route verläuft über die steilen Schneehänge bis etwa zum höchsten Punkt des Bergschrundes und von hier zunächst lotrecht nach oben. Anschließend quert die Route zu einem markanten Felsen nach rechts. Die durchschnittliche Neigung dieser Aufstiegsvariante liegt zwischen 50 und 60 Grad. Nur am Einstieg, wenn es über den Bergschrund geht, kann es auch mal fast senkrecht werden.

Heute allerdings wird diese Route von einem eindrucksvollen Eisturm bedroht (siehe aktuelles Bild links), so dass nun häufig in eine der anderen Eisrinnen ausgewichen wird, wie zum Beispiel in die „Franzosenroute“. Sie beginnt etwa am tiefsten Punkt des Bergschrundes und führt direkt hinauf zur Gipfelwechte. Und sie hat einen ganz entscheidenden Vorteil: Um zum höchsten Punkt zu gelangen, muss nicht der objektiv relativ gefährliche Gipfelgrat gequert werden. Das nämlich machen die allermeisten Begeher der „Ferrari-Route“ nicht. Es ist hier also wie inzwischen fast überall. Man begnügt sich schon mit dem Erreichen des Gipfelgrates, um sich selbst als Alpamayo-Bezwinger zu feiern.

Die Franzosenroute übrigens wurde nicht nach französischen Erstbegehern benannt, sondern bekam ihren Namen, weil eine Seilschaft aus Frankreich in dieser Route ums Leben kam. Erst im Jahr 2003 kollabierte ein Teil des Gipfelgrates und tötete acht Bergsteiger.

Wir haben uns am Alpamayo dafür entschieden, dass wir ebenfalls die beeindruckende Südwestwand angehen wollen. Doch wo unser Anstieg genau verlaufen wird, dass entscheiden wir erst, wenn wir davor stehen.

 

Artesonraju

An diesem Gipfel sind vier Aufstiegsrouten bekannt. Als leichteste gilt der Nordgrat. Auch die Südwestwand wird geklettert. Die längste Route ist der inzwischen kaum noch begangene Ostgrat. Wir haben uns für die Südostwand entschieden, weil sie sicher die ästhetisch schönste Aufstiegsvariante auf diesen Gipfel bietet:

Die Aufstiegsroute durch die Südostwand ist technisch dann nicht übermäßig anspruchsvoll, wenn 50-60° steiles Gelände sicher seilfrei geklettert werden kann. Quelle: Wikipedia

Das Hauptproblem dieser Aufstiegsvariante ist die Tatsache, dass eine gute Absicherung in dieser Wand nur schwer zu machen ist. Mehrere Abstürze ganzer Seilschaften mahnen diesbezüglich sehr eindringlich. Es sollte also zumindest bis unterhalb des Gipfelgrates seilfrei geklettert werden können. Auch die zunehmende Ausaperung der Wand durch den Klimawandel lässt die Besteigungszahlen in den letzten Jahren deutlich zurück gehen.

Die Hauptursache für Unfälle am Artesonraju ist aber weder die mangelhafte Absicherung noch die Steilheit sondern vor allem die Länge dieser Route. Etwa 6-8 Stunden müssen für den Aufstieg einkalkuliert werden. Und der Abstieg dauert fast ebenso lange, auch wenn man im oberen Teil des Weges Möglichkeiten zum Abseilen finden kann. Und genau hier liegt die Gefahr. Mit zunehmender Ermüdung steigt die Wahrscheinlichkeit, Fehler zu machen. Abstürze in der fast 800 m hohen Wand sind wohl nach Aussagen der einheimischen Bergführer recht häufig.

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