Kommunikation

Eine der von meinen Gästen am häufigsten gestellten Fragen ist die nach dem Handyempfang in Nepal. Ich schließe daraus, dass einige doch tatsächlich am liebsten auch in Nepal über das Handy erreichbar sein wollen. Einerseits fände ich es ziemlich schade, wenn man sich die großartigen Eindrücke im Herzen des Himalaya durch Telefonate mit der Firma beeinträchtigen lassen würde. Andererseits kann ich natürlich verstehen, dass manche schon über das ein oder andere auf dem Laufenden gehalten werden wollen oder sogar müssen. Aber das Handy funktioniert eben noch nicht überall in Nepal. Allerdings ist es von Kathmandu und auch in Teilen der Khumbu-Region heute möglich, mit dem Handy zu telefonieren. Und die Netzabdeckung wird sich in den kommenden Jahren auch weiter verbessern.

Da wir aber nicht immer unterwegs mit dem Handy kommunizieren können, es aber vor allem bei Notfällen ganz wichtig werden kann, führe ich auf meinen Touren ein Satellitentelefon mit. So sind wir jederzeit und von jedem Ort aus in der Lage, über meine Agentur oder die deutsche Botschaft in Kathmandu einen Helikopter anzufordern. Das bedeutet ein hohes Maß an Sicherheit. Selbst im Basislager oder beim Aufstieg selbst können wir, wenn es nötig werden sollte, telefonieren.

Ein sehr angenehmer Nebeneffekt unseres Satellitentelefons ist die Möglichkeit, E-Mails zu senden und natürlich zu empfangen. Auch die Tatsache, dass wir in regelmäßigen Abständen News versenden, die dann auf meiner Homepage erscheinen, wird von meinen Gästen und vor allem von deren Angehörigen außerordentlich geschätzt.

E-Mail im Basecamp

Meine Gäste versuchen sich dann auch schon mal selbst als Autor unserer Neuigkeiten. Hier noch im Basislager des Island Peaks.

Das Hauptproblem bei der Kommunikation ist allerdings die Stromversorgung. Weit oben in den letzten Herbergen am Wegesrand gibt es manchmal keinen Strom mehr aus der Steckdose. Allerdings ist auch auf diesem Gebiet in den letzten Jahren viel verbessert worden. Die Sherpas haben inzwischen fast alle irgendeine Solarpanele auf dem Dach ihrer Lodge. Allerdings reicht der produzierte Strom manchmal gerade mal für das Licht am Abend. In der Regel ist es aber immer möglich, die Akkus seiner Digitalkameras in den Lodgen aufzuladen. Das ist aber natürlich nicht umsonst. Probleme kann es diesbezüglich dann geben, wenn wir nicht in einer Lodge sind, sondern im Basislager einer der Berge, die wir besteigen wollen. Doch dann führen wir eine hochmoderne und sehr leistungsfähige Solarladeanlage mit.

Die Solarpanele hier auf meinem Zelt im Hochlager am Amphu Laptsa Middle haben wir über eine Quelle des US-Militärs bezogen

Die Solarpanele hier auf meinem Zelt im Hochlager am Amphu Laptsa Middle haben wir über eine Quelle des US-Militärs bezogen.

Der produzierte Strom soll zwar in erster Linie für das Satellitentelefon und den Laptop, auf dem wir die News schreiben, zur Verfügung stehen. Doch wir können soviel Strom erzeugen, dass es für den einen oder anderen Kameraakku auch immer noch reicht. Das heißt also, dass wir, sowohl was die Kommunikation als auch die Erzeugung von Strom anbelangt, relativ autark sind. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die teilweise empfindliche Technik auch funktioniert. Doch in den letzten 16 Jahren, ich kommuniziere seit der Cho Oyu-Expedition 1999 via Satellit mit meinen Medienpartnern, hatten wir noch nicht einen einzigen technischen Defekt. Hoffen wir, dass dies nun auch die nächsten Jahre so bleibt.

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