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Wenn ich so an mir heruntersehe, wenn ich nackt in der Abwaschschüssel in unserem Messzelt eine sogenannte Pocketshower (Schüssel mit Wasser plus Tasse) genieße, dann bin ich zufrieden. Ich schätze, so um die acht Kilo sind weg. Sogar die Schwalle am Bauch muss gewisse Einbußen verkraften.
Der Abstieg vom Gipfel ins Lager 2 ging ohne Probleme über die Bühne. Das Wetter hielt den ganzen Tag, obwohl Wolken und einsetzender Schneefall vorhergesagt war. Dies wiederum machte mir ein bisschen Sorge. Die beiden Hochlager mussten schließlich runter.
Es klingt nicht gut und wird sicher auch von vielen nicht verstanden, wenn man etwas auf Biegen und Brechen durchzieht. Aber manchmal muss es eben sein. Dem Berg seinen Willen aufzuzwingen, ist häufig die einzige Möglichkeit, hinauf zu kommen. Manchmal bringt man sich so aber auch um.
Ich war oben und habe in ihren Abgrund geschaut. Doch die Mutter aller Spalten ist sie nicht. Im Gegenteil! Und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich fürchterlich unbeliebt mache: Diese Spalte ist offensichtlich häufig ein Alibi für alle diejenigen, die Verantwortung für Klienten tragen und die keine Lust haben, Kopf und Kragen für sie zu riskieren, weil sie wissen, was danach kommt.
Heute morgen haben wir Lager 2 auf 6430 m eingerichtet. Allerdings konnten wir nicht gleich oben bleiben, sondern mussten noch einmal runter in unser erstes Hochlager, weil wir den ganzen Kletterkrempel, die beiden Zelte und das persönliche Zeug nicht mit einem Mal wegbekommen haben.
Ich kann sie nicht direkt auf der Homepage beantworten, aber ich kann die Kommentare lesen. Und deshalb steigt die Spannung natürlich auch bei uns! Was hat es mit dieser Spalte auf sich, von der ich inzwischen soviel gehört und gelesen habe? Wird sie auch für uns unüberwindbar sein?
Es gibt lauter gute Nachrichten. Seit zwei Tagen lässt das Wetter nichts zu wünschen übrig! Wir haben das Basislager des Baruntse erreicht. Sämtliche Ausrüstung ist gleichzeitig mit uns, vollständig und heil ebenfalls hier eingetroffen.
Gleiche Zeit, gleicher Ort. Mera Pass, zwei Uhr, der Wecker klingelt. Allerdings ein völlig anderes Gefühl beim Blick aus dem Zelt. Sternenklare und klirrend kalte Nacht. Elektrisierend!
Ich habe das Gefühl, als würde mir jeden Augenblick meine Expedition um die Ohren fliegen. Gestern sind wir haarscharf an einem Trägerstreik vorbeigeschrammt. Und wenn einer die Jungs verstehen kann, dann ich. Denn es schneit seit 60 Stunden fast ununterbrochen.
Dieses Wort hat heute morgen Christoph benutzt. Er meinte, dass über unser beider Seilschaft wohl derselbe läge. Denn heute sind wir in dichtem Schneetreiben zum Mera La aufgestiegen. Morgen woll(t)en wir zum Gipfel.
Es hat Gott sei Dank nicht die ganze Nacht geschneit. Wir sind also aus unserem Zelt rausgekommen und auch weitergelaufen. Doch das stand auf der Kippe. Nawang, unser Shirdar, und auch die Porter selbst haben entschieden, den Versuch zu machen.
Ich benutze Superlative vermutlich deshalb gern und häufig, weil ich ein emotionaler Mensch bin. Vielleicht auch, weil ich mich gern und häufig zwischen den höchsten und schönsten Bergen der Welt aufhalte.
Dass Christoph uns vergnügt und zumindest noch relativ frisch aussehend am Abend unseres zweiten Trekkingtages am Pangoma Pass eingeholt hat, war ja zu erwarten.
Die Reise zum Baruntse ist gestartet. Und genau genommen haben wir gar nicht auf Christoph gewartet. Denn wir sind einfach schon losmarschiert. Der arme muss noch einen Tag länger in Kathmandu bleiben, weil er zum Briefing ins Tourismusministerium muss.
Denke ich an Namche Bazar in der Nacht, bin ich nicht zwangsläufig um den Schlaf gebracht. Es ist einfach nur der Lauf der Dinge, den man hier wie in einem Schlaglicht beobachten kann. Zumindest wenn man, so wie ich, fast zwanzig Jahre ohne Unterbrechung wieder kommt. Und mir fällt sofort ein anderer Ort am entgegengesetzten Ende der Welt ein, für den gleiches gilt: El Chaltén. Beide Orte sind für mich der Inbegriff des Wandels hervorgerufen allein durch den (Berg)Tourismus.
Schöne neue Alpinistenwelt! Jeden Tag Viergänge-Dinner, TV-Zelt, Heating-Zelt, natürlich Kommunikations- und selbstverständlich Meeting-Zelt. Da frage ich mich doch sogleich, warum man nicht ein paar von den Zelten zusammen legen konnte. Ich habe volle zwei Tage im Everest-Basislager zugebracht und die abgefahrendsten Sachen entdeckt. Dinge, die man nicht für möglich hält.
Alles hat perfekt und im ersten Anlauf geklappt am meinem zweiten Sechstausender. Das allerdings hatte zur Folge, dass ich im vorgeschobenen Basislager drei Tage auf die Träger warten musste.
Der Ort, an dem wir uns gerade befanden, war keineswegs der Gipfel. Mein frisch geeichter Höhenmesser zeigte gerademal 5950 m an. Bis zum höchsten Punkt fehlten also sage und schreibe 170 m. Und warum hier alle nach Dawas Worten „freiwillig“ umdrehen, ist auch völlig klar.
Um es gleich vorweg zu schicken: Den Lobuche East werde ich bestimmt nicht mit Gästen besteigen. Denn obwohl er im Khumbu zu den häufig besuchten Sechstausendern zählt und in der Saison oft mehrere Gruppen gleichzeitig an ihm zu Gange sind, erreicht fast niemand seinen Gipfel. Der Lobuche East ist wirklich ein Kuriosum.
Inzwischen bin ich in Chukhung eingetroffen. Im Khumbu fühle ich mich an diesem Ort mit Abstand am wohlsten. Vor allem liegt das an den großartigen Bergen, die einen hier beeindrucken. Ein bisschen hat das aber auch mit der Lodge zu tun, in welcher ich immer unterkomme. Ich gehöre hier sozusagen schon zum Inventar.
Ich bin auf dem Weg. Gestern ging es von Namche nach Mong, heute von dort aus nach Pangboche. Eigentlich kurze Etappen, ich war heute noch vor zwölf Uhr am Ziel.
So recht weiss ich nicht, woran das liegt, aber mein Eindruck ist, dass man mit den Jahren immer ängstlicher wird. Beim Klettern kann ich das bei mir gut beobachten. Und gestern auf dem Rückflug nach Lukla in die Berge war ich auch ängstlicher als sonst. Aber vielleicht lag das daran, dass es außer mir nur noch zwei andere Passagiere gab. Geteilte Angst ist halbe Angst oder so ähnlich.
Ich bin ein Herdentier. Es ist also nicht so, dass ich froh bin, nun endlich allein zu sein, und machen zu können, was ich will. Es wird ganz oft in den nächsten Tagen passieren, dass ich mich umsonst nach Euch umsehe, oder mit dem Frühstück vergeblich auf Euch warte. Mit anderen Worten, ich werde Euch vermissen.
Vielleicht sind es sogar ein bisschen viel Gedanken, die ich mir mache. Aber auf der anderen Seite ist die Verantwortung auch ziemlich groß. Und damit meine ich im Moment gar nicht die um Leib und Leben meiner Gäste. Die ist selbstverständlich und kommt sozusagen noch dazu. Nein, ich meine die Verantwortung den Lebensträumen gegenüber, die erfüllt werden wollen, gegenüber den hohen Erwartungen, die meine Gäste haben, wenn sie mit mir hierher kommen.
Endlich! Nach 12 ereignisreichen Tagen sind wir wieder komplett. In Namche Bazar freuen sich alle auf das Wiedersehen und den Austausch des Erlebten. Olaf konnte durch die Ereignisse am Nirekha Peak in den letzten News nichts über uns (Ulrike, Kerstin, Lothar und Bernd) berichten. Aus diesem Grund nutzen wir die Wiedervereinigung, um euch über unsere Erlebnisse zu informieren.