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Alle Formalitäten in Kathmandu auf die Reihe bekommen, pünktlich abgeflogen und auch zu Hause eingetroffen. Problemlos unsere Gepäckmassen ins Flugzeug bekommen. Und dann auch noch ganz nett von einer fröhlichen Truppe von zehn Leuten am Leipziger Hauptbahnhof abgeholt worden. Also unsere Rückkehr nach Deutschland passt zu der großartigen Tour vorher. So eine Reise zu unternehmen, gleicht dem Heben eines Schatzes. Wenn man es dann endlich geschafft hat, ihn zu finden und auszubuddeln, ist man reich!
Zum Schluss wurde die ganze Sache doch noch mal ein wenig spannend. Und wenn ich es mir recht überlege, ist es wunderbar, dass wir Menschen es wohl nie schaffen werden, uns die Natur vollständig untertan zu machen. Ein gewaltiges Frontensystem über dem Golf von Bengalen wirft gerade eben die Pläne vor allem der Bergsteiger und vieler Heimreisewilliger gehörig durcheinander.
Der Kreis ist geschlossen. Wir sind zurück in Lukla und warten auf unseren Flug nach Kathmandu. Es sieht allerdings heute ganz und gar nicht danach aus, als würden wir den Abend bei Chicken Rosmarin und Carlsberg Bier im New Orleans in Nepals Hauptstadt verbringen. Aber langweilig wird der sich ankündigende Wartetag in Lukla nicht. So eben ist Herr Moro mit seinem Tross per Helikopter eingeschwebt.
Dass wir am Ende unserer Tour den Amphu Laptsa, einen fast 5800 m hohen Pass, überqueren würden, war mir die ganze Zeit vor allem schon deshalb gegenwärtig, weil ich diesen Übergang noch nicht kannte. Aber das diese Passage noch einmal ein spannender Höhepunkt nach den vielen anderen auf dieser Tour werden würde, damit hatte ich nicht gerechnet.
Wenn ich so an mir heruntersehe, wenn ich nackt in der Abwaschschüssel in unserem Messzelt eine sogenannte Pocketshower (Schüssel mit Wasser plus Tasse) genieße, dann bin ich zufrieden. Ich schätze, so um die acht Kilo sind weg. Sogar die Schwalle am Bauch muss gewisse Einbußen verkraften.
Der Abstieg vom Gipfel ins Lager 2 ging ohne Probleme über die Bühne. Das Wetter hielt den ganzen Tag, obwohl Wolken und einsetzender Schneefall vorhergesagt war. Dies wiederum machte mir ein bisschen Sorge. Die beiden Hochlager mussten schließlich runter.
Es klingt nicht gut und wird sicher auch von vielen nicht verstanden, wenn man etwas auf Biegen und Brechen durchzieht. Aber manchmal muss es eben sein. Dem Berg seinen Willen aufzuzwingen, ist häufig die einzige Möglichkeit, hinauf zu kommen. Manchmal bringt man sich so aber auch um.
Ich war oben und habe in ihren Abgrund geschaut. Doch die Mutter aller Spalten ist sie nicht. Im Gegenteil! Und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich fürchterlich unbeliebt mache: Diese Spalte ist offensichtlich häufig ein Alibi für alle diejenigen, die Verantwortung für Klienten tragen und die keine Lust haben, Kopf und Kragen für sie zu riskieren, weil sie wissen, was danach kommt.
Heute morgen haben wir Lager 2 auf 6430 m eingerichtet. Allerdings konnten wir nicht gleich oben bleiben, sondern mussten noch einmal runter in unser erstes Hochlager, weil wir den ganzen Kletterkrempel, die beiden Zelte und das persönliche Zeug nicht mit einem Mal wegbekommen haben.
Ich kann sie nicht direkt auf der Homepage beantworten, aber ich kann die Kommentare lesen. Und deshalb steigt die Spannung natürlich auch bei uns! Was hat es mit dieser Spalte auf sich, von der ich inzwischen soviel gehört und gelesen habe? Wird sie auch für uns unüberwindbar sein?
Es gibt lauter gute Nachrichten. Seit zwei Tagen lässt das Wetter nichts zu wünschen übrig! Wir haben das Basislager des Baruntse erreicht. Sämtliche Ausrüstung ist gleichzeitig mit uns, vollständig und heil ebenfalls hier eingetroffen.
Gleiche Zeit, gleicher Ort. Mera Pass, zwei Uhr, der Wecker klingelt. Allerdings ein völlig anderes Gefühl beim Blick aus dem Zelt. Sternenklare und klirrend kalte Nacht. Elektrisierend!
Ich habe das Gefühl, als würde mir jeden Augenblick meine Expedition um die Ohren fliegen. Gestern sind wir haarscharf an einem Trägerstreik vorbeigeschrammt. Und wenn einer die Jungs verstehen kann, dann ich. Denn es schneit seit 60 Stunden fast ununterbrochen.
Dieses Wort hat heute morgen Christoph benutzt. Er meinte, dass über unser beider Seilschaft wohl derselbe läge. Denn heute sind wir in dichtem Schneetreiben zum Mera La aufgestiegen. Morgen woll(t)en wir zum Gipfel.
Es hat Gott sei Dank nicht die ganze Nacht geschneit. Wir sind also aus unserem Zelt rausgekommen und auch weitergelaufen. Doch das stand auf der Kippe. Nawang, unser Shirdar, und auch die Porter selbst haben entschieden, den Versuch zu machen.
Ich benutze Superlative vermutlich deshalb gern und häufig, weil ich ein emotionaler Mensch bin. Vielleicht auch, weil ich mich gern und häufig zwischen den höchsten und schönsten Bergen der Welt aufhalte.
Dass Christoph uns vergnügt und zumindest noch relativ frisch aussehend am Abend unseres zweiten Trekkingtages am Pangoma Pass eingeholt hat, war ja zu erwarten.
Die Reise zum Baruntse ist gestartet. Und genau genommen haben wir gar nicht auf Christoph gewartet. Denn wir sind einfach schon losmarschiert. Der arme muss noch einen Tag länger in Kathmandu bleiben, weil er zum Briefing ins Tourismusministerium muss.
Denke ich an Namche Bazar in der Nacht, bin ich nicht zwangsläufig um den Schlaf gebracht. Es ist einfach nur der Lauf der Dinge, den man hier wie in einem Schlaglicht beobachten kann. Zumindest wenn man, so wie ich, fast zwanzig Jahre ohne Unterbrechung wieder kommt. Und mir fällt sofort ein anderer Ort am entgegengesetzten Ende der Welt ein, für den gleiches gilt: El Chaltén. Beide Orte sind für mich der Inbegriff des Wandels hervorgerufen allein durch den (Berg)Tourismus.
Schöne neue Alpinistenwelt! Jeden Tag Viergänge-Dinner, TV-Zelt, Heating-Zelt, natürlich Kommunikations- und selbstverständlich Meeting-Zelt. Da frage ich mich doch sogleich, warum man nicht ein paar von den Zelten zusammen legen konnte. Ich habe volle zwei Tage im Everest-Basislager zugebracht und die abgefahrendsten Sachen entdeckt. Dinge, die man nicht für möglich hält.
Alles hat perfekt und im ersten Anlauf geklappt am meinem zweiten Sechstausender. Das allerdings hatte zur Folge, dass ich im vorgeschobenen Basislager drei Tage auf die Träger warten musste.
Der Ort, an dem wir uns gerade befanden, war keineswegs der Gipfel. Mein frisch geeichter Höhenmesser zeigte gerademal 5950 m an. Bis zum höchsten Punkt fehlten also sage und schreibe 170 m. Und warum hier alle nach Dawas Worten „freiwillig“ umdrehen, ist auch völlig klar.
Um es gleich vorweg zu schicken: Den Lobuche East werde ich bestimmt nicht mit Gästen besteigen. Denn obwohl er im Khumbu zu den häufig besuchten Sechstausendern zählt und in der Saison oft mehrere Gruppen gleichzeitig an ihm zu Gange sind, erreicht fast niemand seinen Gipfel. Der Lobuche East ist wirklich ein Kuriosum.
Inzwischen bin ich in Chukhung eingetroffen. Im Khumbu fühle ich mich an diesem Ort mit Abstand am wohlsten. Vor allem liegt das an den großartigen Bergen, die einen hier beeindrucken. Ein bisschen hat das aber auch mit der Lodge zu tun, in welcher ich immer unterkomme. Ich gehöre hier sozusagen schon zum Inventar.
Ich bin auf dem Weg. Gestern ging es von Namche nach Mong, heute von dort aus nach Pangboche. Eigentlich kurze Etappen, ich war heute noch vor zwölf Uhr am Ziel.