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Löbejün

Wir Leipziger Kletterer sind privilegiert. Das hab ich am Wochenende mal wieder dankbar festgestellt. Gut, die Dresdner sind noch viel mehr privilegiert. Und erst die Garmisch-Partenkirchner! Aber man soll sich ja nie mit anderen vergleichen, wenn man nicht unglücklich werden will. Ich jedenfalls war am Wochenende in Löbejün klettern, im Aktienbruch. Das ist der Mercedes unter den Steinbrüchen rings um Leipzig.

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Goldstein

Er ist einer meiner Favoriten, der Goldstein. Um die 60 Meter hoch, 69 Kletterwege fast aller Schwierigkeiten und mitten in der vielleicht schönsten Ecke der Sächsischen Schweiz gelegen, wenn man es ruhig und abgelegen mag.

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Oberreintal

Wenn der gemeine Klettersachse ins Alpine will, dann muss er ziemlich weit fahren. So ein Wochenende ist da eigentlich viel zu kurz. Oft ist es auch ein Problem, sich zu entscheiden, wohin es denn gehen soll. Das Potential in den Alpen reicht für Dutzende von Klettererleben. Doch bei mir hat sich von den näher gelegenen Zielen inzwischen ein Gebiet ganz besonders herauskristallisiert, welches sich von allem, was ich kenne, durch verschiedene sehr positive Aspekte absetzt.

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Lawine am Manaslu

Ich würde viel lieber über mein verlängertes Kletterwochenende auf der Oberreintalhütte schreiben. Und das werde ich auch noch tun. Doch eine Tragödie hat sich am 8163 m hohen Manaslu in Nepal ereignet. Eine Lawine ist über die beiden höchsten Lager hinweg gerast und hat nach Angaben des nepalesischen Tourismusministeriums höchstwahrscheinlich 15 Bergsteigern das Leben gekostet. Wie viele Opfer es tatsächlich gab, ist aber noch nicht genau bekannt.

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Ein geiler Job

In einer Werbung für einen großen Energieerzeuger sagt Otto Sander mit seiner einmalig sonoren Stimme: „NEUE ENERGIE“! Daran musste ich ständig denken als ich am Wochenende gemeinsam mit Urs Zeller am Sächsischen Sandstein in Rathen geklettert bin. Urs hatte ein verlängertes Kletterwochenende bei mir gebucht.

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Niederschlag

Ich war wirklich etwas niedergeschlagen, als ich die Wettervorhersage für unser Alpenwochenende am Taschachgletscher im Pitztal gelesen hatte. Schon am Donnerstagnachmittag, an welchem wir zum Taschachhaus aufsteigen wollten, waren erste gewittrige Schauer angesagt, die Vorhut einer sehr kräftigen Kaltfront.

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Christophs letztes Wort

in Bezug auf die Hidden Peak-Expedition. Er hat meiner Bitte entsprochen. Gestern trafen seine „Nach-betrachtungen“ bei mir ein: Nun ist es also vollbracht. Ich bin seit einigen Tagen wieder zu Hause. Aber so richtig angekommen bin ich eigentlich noch nicht!

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Nur ein Tag

Welches Erfolgskriterium gilt beim Bergsteigen? Richtig, wenn man es genau nimmt, nur ein einziges! Wir müssen auf dem Gipfel gewesen sein. Schaffen wir es nicht dort hinauf, dann sollte die Expedition besser gar nicht stattgefunden haben, denn wer wird sich in der heutigen Zeit schon gern mit einem Fehlschlag in Verbindung bringen lassen wollen?

Hunzas 5

Über den Wolken

Ich bin ab sofort kein Fan mehr von Busfahrten in fremden Ländern. 16 Stunden eingefercht mit vier Franzosen, zwei Fahrern, einem mit Maschinenpistole bewaffneten Soldaten, Christoph und einem Haufen Gepäck in einem kleinen Kleinbus, haben meiner Freude am Busfahren gar nicht gut getan.

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Vier Tage

Gestern Abend sind wir in Skardu eingetroffen. Dreieinhalb Tage haben wir für die etwa 100 Kilometer Luftlinie vom Basislager bis nach Askole gebraucht. Da muss man sicher noch zwanzig, dreißig Kilometer draufrechnen. Und gestern Mittag punkt zwölf standen an vereinbarter Stelle die Jeeps bereit.

Träger 0

Gehmaschinen

Ich werde sicher keine mehr mit meinen neun Schrauben im Fuss. Aber die Träger sind welche. Es macht ihnen nichts aus, zehn, zwölf Stunden am Tag zu gehen. Im Gegenteil. Solange nicht die Gefahr besteht, zu erfrieren, sind ihnen Gehzeiten und -strecken ziemlich egal.

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Zu hoch gepokert

Nun ist es passiert. Das Wetter wird auch nicht besser, wenn wir abziehen. Das könnte so eine Art Trost sein, wenn es nicht zur Folge hätte, dass wir beim besten Willen nicht über den Gondogoro Pass können.

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Trotzdem verloren (Teil 2)

Unsere Zeit hier ist sozusagen mehr als abgelaufen. Wir müssen nun sehr schnell packen, denn schon heute (10.08.) kommen die Träger. Und die ersten werden auch heute wieder gehen. Denn für die Träger ist es eine Tortur, hier oben bleiben zu müssen. Es ist einfach zu kalt für sie.

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Trotzdem verloren (Teil 1)

Es reicht an einem solchen Berg eben nicht, wenn wir alles geben und kämpfen wie die Löwen. Wir dürfen ausserdem keine Zeit vergeuden, müssen Gelegenheiten rigoros ergreifen, die richtige Strategie wählen, dürfen uns keine Fehler erlauben. Und ein bisschen Glück brauchen wir auch noch. Von jedem ein bisschen hat hier wohl gefehlt.

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Ulfs Film

Danke für Deinen Kommentar Ulf. An den dachte ich gestern Abend, als Christoph und ich einsehen mussten, dass ein Aufstieg ins Camp 2 keinen Sinn hat bzw. völlig unmöglich ist. Da hatte es seit fast 24 Stunden stark und ohne Unterbrechung geschneit. Das Basislager ist von einer dicken Schneedecke eingehüllt.

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Abstiegsstress

Nach meiner Einschätzung ist der obere Teil des Gasherbrumgletschers inzwischen der gefährlichste Ort hier. Und es ist eben nicht immer möglich, ihn tagsüber zu meiden. Und genau das wurde uns bei unserem mehr als zehnstündigen Abstieg ins Basislager zum Problem.

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Drei mal Zehn (Teil 2)

Von links oben nach rechts unten ragt eine Art Felsbarriere in den unteren Teil des Couloirs. Dieser schräg verlaufende Felspfeiler bietet anfangs einen recht guten Schutz gegen die Lawinengefahr. Ich entschied mich, in eine schmale Rinne an seinem hinteren Ende einzusteigen.

Lager 2 2

Drei mal Zehn (Teil 1)

Es waren die drei mit Abstand anstrengendsten Tage auf dieser Expedition. Wir waren zwar noch nicht auf dem Gipfel. Trotzdem können wir mit dem Erreichten sehr zufrieden sein. Und wer mich kennt, der weiss, dass bin ich nicht oft.

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Unsere Chance?

Seit gestern zeigt sich das Wetter von der guten Seite. So wie es aussieht, ist das aber noch nicht das stabile, länger andauernde Wetterfenster. Der Luftdruck rührt sich nicht von der Stelle, ist wie einbetoniert. Aber Anfang August soll es endlich eine deutliche und stabile Änderung zum Besseren geben.

Am Freitagmorgen Punkt sechs Uhr Lager 2 auf dem ausserordentlich windexponierten Gasherbrumsattel. Das Foto enstand unmittelbar vor unserem Aufbruch Richtung Basislager. Für die Kameraeinstellungen musste ich die Handschuhe ausziehen. 3

Gespenstisch

Wir sind wohlbehalten wieder im Basislager und nun auch hier unten so gut wie allein. Die Situation, die gerade hier eintritt, ist gespenstisch. Alle ziehen ab, nur wir bleiben. Stimmt vielleicht etwas nicht mit uns?

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Kampf

Eine news am Ort des Geschehens zu schreiben, ist sicher am authentischsten. Aber ob in sechseinhalbtausend Metern Höhe auch etwas vernünftiges dabei rauskommt? Wir sind im Lager 2. Um uns ist das Inferno ausgebrochen.

Fixseil 4

Zwischenbilanz

Wie bei kaum einer Unternehmung in den letzten 25 Jahren bin ich hier im Zwiespalt mit mir selbst. Ich weiss nicht, was zu tun ist. Oder anders gesagt, ich weiss schon was zu tun wäre, nur ob es richtig und verantwortbar ist, dass weiss ich nicht.

Unser Zelt im Camp 1 heute morgen. Dauerschneefall und Sicht gegen Null. 3

Keine Chance?

Typischer kann eine Situation bei einem solchen Unternehmen nicht mehr sein. Und die Frustration nicht größer. Es schneit pausenlos. Um uns herum donnern die Lawinen ins Tal. Alle steigen ins Basislager ab.

Unser Basislager in einer besonders schönen Nacht. Die Pakistanis hatten kleine Feuer entzündet, um einen religiösen Feiertag zu begehen. 2

Angst

Gestern scheiterte der Versuch einer fünfköpfigen Gruppe, dass Lager 3 am Hidden Peak zu erreichen und bis dort hinauf Fixseile zu verlegen. Alle fünf wurden von einer Lawine im unteren Teil der Japaner-Rinne getroffen. Es gab keine Verletzten. Dennoch haben sich alle fünf nach diesem Erlebnis zum Abbruch der Expedition entschlossen.

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Ein Königreich für einen Schuh

Als Christoph mir mitteilte, dass bei der Spaltenbergung sein Schuh verloren gegangen sei, verschlug es mir erstmal die Sprache. Machte er Scherze? Wie kann ein Schuh abfallen? Und wie sollte er ohne Schuh ins Basislager kommen?

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