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Irgendwie hat man ja immer eine Vorstellung im Kopf, wenn man schon mal etwas ähnliches gesehen hat. Und Klettergärten habe ich nun wirklich schon viele gesehen. Doch Ceüse hat mit meiner bisherigen Vorstellung von Klettergärten nun überhaupt nichts gemein. Dieser ist gigantisch und in seiner Form fast schon ein bisschen überirdisch, denn von weitem sieht der Felsen von Ceüse aus wie ein gerade eben gelandetes Ufo.
Der Wetterbericht verkündete Unsicherheit, deshalb haben wir unsere Pläne bezüglich der Aiguille Dibona geändert und sind noch weiter in den Süden gefahren. Unser erstes Ziel war die Region Dévoluy. Hier gibt es verträumte Dörfer mit uralten Kirchen, kaum Menschen und grossartige Kalksteinwände. Routen von 500 Klettermetern und mehr sind keine Seltenheit.
Die Dauphiné beeindruckt mich vor allem wegen der schier unendlichen Möglichkeiten, die Kletterer und Bergsteiger hier gleichermassen haben. Es fängt bei gut abgesicherten Klettergärten an und endet bei über 1000 Meter langen kombinierten Routen auf wirklich grossartige Gipfel. Die Gegend hier ist ein Alpinisten- Eldorado.
Selten war ich lebendiger als gestern am Tête d‘ Aval. Wir hatten uns einen riesigen Pfeiler in der Südwand ausgesucht. Hier gibt es eine Route mit dem Namen „Pilier Rouge Hebdo“, die nach der französischen Skala für alpine Routen mit TD+ eingestuft ist, was für trés difficile also sehr schwierig steht. Doch so schwierig ist TD+ nun auch wieder nicht. Die meisten Seillängen sind mit 6- bis 6+ angegeben, nur eine Stelle sollte schwieriger sein.
Antonin und Vincent sind unsere Gastgeber. Sie wohnen in Vallouise in der Nähe von Briançon in einer kleinen Wohnung in einem von Bergen umgebenen Mehrfamilienhaus. Eine Bergsteigerjunggesellenwirtschaft, in der jede ordentliche deutsche Hausfrau mindestens drei Tage voll zu tun hätte. Doch es sind unglaublich sympathische und vor allem entspannte Jungs. Und sie machen buchstäblich nichts anderes als klettern. Jeden Tag. Sie haben Berge im Kopf.
Wer hätte das gedacht? Die Wiege der Französischen Revolution ist eine Region im Südosten Frankreichs, die Dauphiné. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit! Schon 1763 wollten die Bewohner dieser Provinz in Südosten Frankreichs aufhören, nur davon zu träumen. Sie lehnten sich gegen die königlichen Steuergesetze auf und schützten ihre bürgerlichen Freiheitsrechte. 1788, also ein Jahr vor der Französischen Revolution, verteidigten die Bürger von Grenoble, der schon damals größten Stadt dieser Region, ihr Parlament erfolgreich gegen die königlichen Truppen Louis XVI.
Es kommt oft vor, dass gute Sportkletterer, jung, durchtrainiert und an Bohrhaken gewöhnt, in der Sächsischen Schweiz ein großes Problem bekommen. Hier herrscht eine Kletterethik, die noch aus dem 19. Jahrhundert stammt. Und das ist auch gut so. Die Routen müssen selbst abgesichert werden und zwar mit Knoten- und Bandschlingen! Und das muss man können und ein Auge haben für die Stellen, wo solche Schlingen tatsächlich einen Sturz halten. Chalk (Magnesiumcarbonat zum Trocknen und Abstumpfen der Finger) ist verboten. Ringe sind äusserst sparsam gesetzt, und der Sächsische Sandstein ist häufig ziemlich brüchig.
Die Überquerung des patagonischen Inlandeises Ende des vergangenen Jahres liegt hinter mir und nur kurze Zeit später habe ich mich zwei Monate in Nepal bemüht, meine Gäste auf den Island Peak und über die Khumbu-Pässe zu bringen. Nun wäre es an der Zeit, mal ein bisschen zu verschnaufen. Doch schon taucht mit der Besteigung des Cerro Fitz Roy das nächste Projekt am Horizont auf, und das will besonders sorgfältig vorbereitet sein.
Heute fand das erste Treffen meiner neuen Gäste für die Nepaltour 2011 statt. Dieser Termin ist es, der mir alle Jahre anzeigt, dass wieder eines vorbei ist. Für mich bedeutet diese erste Zusammenkunft sozusagen den Startschuss in das neue Jahr. Die Vorbereitung für die nächste Nepaltour beginnt, der Klettersommer steht vor der Tür, meist startet auch die intensive Vorbereitung auf eine neues Expeditionsprojekt. Und genauso ist es dieses Jahr auch.
Es gibt Anfragen, die kann man einfach nicht ablehnen, obwohl ich das, ehrlich gesagt, am liebsten getan hätte. Ob ich denn mal über Eis und Schnee in der Arktis und meine Erlebnisse dort in einem Kindergarten erzählen könnte? Also wirklich, ich bin doch kein Märchenonkel! Und meine Erfahrungen bei der Arbeit mit so kleinen Kindern gehen gegen Null. Doch die Neugierde war größer als meine Skepsis, und was konnte schon groß passieren? Ich würde mich höchstens bei den Kindergärtnerinnen blamieren.
Am vergangenen Wochenende fand in dem wunderschönen Ort Braunfels bei Wetzlar in Hessen die 16. Internationale Vortragsbörse statt. Diese Veranstaltung, organisiert von der Gesellschaft für Bild und Vortrag, hat sich in den letzten 20 Jahren europaweit zum wichtigsten Treffen von Diareferenten und Vortragsveranstaltern entwickelt. In einem umfangreichen dreitägigen Programm dreht sich alles um „Diavorträge“, die allerdings inzwischen keine mehr sind.
Wir sind wieder in Kathmandu eingetroffen, eine ganz besondere Tour geht ihrem Ende entgegen. Kontrastreich, voller Höhepunkte und bei besten Bedingungen. Doch schon allein die Zahlen lassen aufhorchen!
Wir befinden uns seit gestern mitten im Herzen des Himalaya. Da muss ich vorsichtig sein mit Superlativen, denn man sagt mir nach, dass ich eine Schwäche dafür hätte. Und leider ist gerade alles um uns herum riesig, einmalig und besonders großartig.
Bei nahezu perfekten Bedingungen sind wir heute über den 5417 Meter hohen Renjo-Pass gestiegen. Wir hatten den ultimativen Bergblick auf den Everest und die vielen anderen weltberühmten Gipfel.
Ich werde mich nie daran gewöhnen, Träger schweißüberströmt riesige Lasten schleppen zu sehen. Schon gar nicht, wenn das meine Lasten sind und über 5000 Meter hohe Pässe überquert werden.
Wir sind in Namche eingetroffen, die erste Hälfte der Tour ist vorbei. Doch erst jetzt geht es so richtig in die Berge.
Wir haben heute einen beschwerlichen Umweg gemacht. 1000 Höhenmeter mehr als nötig. Doch es hat sich gelohnt!
Wir sind auf dem Weg in das Khumbu, um Pässe zu überqueren. Aber auf dem Weg dorthin tun wir das natürlich auch schon. Heute gab es gleich den ersten Testpass!
haben meine neuen Gäste mit ihrer Tour durch die Solo-Khumburegion des Himalaya. Die drei großen Pässe Renjo, Cho und Kongma sind in den nächsten drei Wochen unser Ziel.
An oberster Stelle in der Götterwelt der Hindus stehen drei Gottheiten: Brahma als Schöpfer, Shiva als Zerstörer und Vishnu als Erhalter. Jedesmal wenn die Welt in Gefahr ist, kehrt Vishnu auf sie zurück, um sie zu beschützen und das Übel abzuwenden.
Einer meiner Gäste meinte das letztens von mir. Vielleicht sagte er das nur im Spaß, womöglich aber auch nicht. Ich wollte schon Einspruch einlegen und für mich in Anspruch nehmen, dass ich schon lernfähig wäre.
An diese Tour auf den Island Peak werde ich mich vor allem wegen eines Hundes erinnern. Denn nette und starke Gäste, die gleich gruppenweise den Gipfel erreicht haben, gab es schon öfter.
Unser Gipfelabenteuer fing gestern schon gut an. Fast alle waren pünktlich zum vorher gemeinsam festgelegten Zeitpunkt um vier Uhr morgens abmarschbereit.
Matthias hat einen Satz geprägt, der von meinen Gästen einstimmig zum Spruch dieser Reise gekürt worden ist: „Noch ne Schüssel Scheisse gibt es nicht“.
Wenn Sherpas auf Berge steigen, dann tun sie das in der Regel nicht freiwillig. Sie glauben, damit die Götter zu verärgern, die ja ihrer Meinung nach auf den Gipfeln wohnen.