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Das werde ich nicht mehr los. Irgendwann wird mich das noch umbringen. Wochen- und monatelang beschäftige ich mich mit einem Berg, schaue Bilder von ihm an, lese noch recht unemotional Berichte von anderen Bergsteigern. Aber ist es dann soweit, und er ragt plötzlich leibhaftig vor mir auf, macht sich gefährliche Euphorie breit.
Die erste Hoffnung, dass es hier um Alkohol gehen wird muss ich leider gleich im Keim ersticken. Nein. Wir sind immer noch in Pakistan und nach wie vor trocken wie die Wüste Gobi. Unsere Destillation wird sich auf einer anderen Ebene abspielen, beschreibt sie doch die Reinigung und Trennung verschiedener Stoffe. Schauen wir doch mal was übrig bleibt…
Wir sind heute in Skardu angekommen. Wir haben Cola getrunken und eine unfassbar leckere Zuckermelone gegessen. Wir haben uns geduscht, frische Wäsche angezogen und riechen wieder richtig gut. Wir schlafen in einem Bett. Wir bekommen keinen Durchfall mehr. Wir sind 3000 Höhenmeter abgestiegen und fühlen uns fast wie neugeboren. Und wir sehen auch so aus, also ich mindestens zehn Jahre jünger als noch vor einer Woche.
Bevor ich über Hochlager, die auf ihre Heimholung warteten, Träger, Pässe und den Berg mit dem berühmten Hundenamen berichte, brennt mir etwas anderes unter den Nägeln.
Wir wollten uns mit dem ganz großen Berg messen und heil wieder herunter kommen. Das haben wir getan. Uns dreien geht es gut, wir sind heute vom Lager 2 kommend wieder im Basislager eingetroffen.
Die Trekkinggruppe der Pakistanreise schaut zurück… Während unsere drei Bergsteiger nun zum Gipfel aufbrechen, sind wir, die Trekkinggruppe seit 14 Tagen wieder zurück in der Zivilisation. Wir alle wurden vor unserer großen Reise, in Verbindung mit der Frage: „Was, du fährst nach Pakistan, ist das nicht gefährlich?“ oftmals mit großen Augen angeschaut. Gefährlich? Unsichere Lage? Was wir dann in Pakistan erlebt haben, war jedoch das ganze Gegenteil.
Das Wetter (was sonst?) und die daraus resultierende Entscheidungsnot beschäftigen uns gerade. Alle kommen vom Berg herunter und wir gehen nicht rauf. Das Wetter soll nun doch schlecht werden zumindest bis Mitte der Woche. Eigentlich sollte es heute Nacht schon umschlagen!
Alpträume sind hoffentlich nicht dazu da, in Erfüllung zu gehen. Aber wozu sind sie dann da? Vielleicht eine Starallüre unseres Gehirns? Will es uns ängstigen, nur so aus Spaß? Uns aufwecken, schweißgebadet? Oder will es uns vor irgendetwas warnen?
Dabei fing es gar nicht gut an. Am zweiten Ruhetag, an dem ich mich ja irgendwie für den zweiten Aufstieg ins Lager 1 fit machen wollte, meldete sich zu allem Überfluss nun auch noch Sven krank.
Fatalismus hatte sich bei mir breitgemacht. Wieder waren es die Nachrichten, die uns erreichten. Immer mehr Lasten stauten sich eine Tagesetappe vor Concordia, weil die Maultiere Concordia und die großen Basislager von K2, Broad Peak und den Gasherbrum nicht erreichen konnten.
Selten habe ich auf eine Nachricht sehnlicher gewartet als auf die, welche mich heute morgen erreicht hat. Unsere Begleittrekkinggruppe ist heil und gesund wieder in Skardu eingetroffen. Das Wetter präsentierte sich auf dem Rückweg unserer Trekkinggäste eher durchwachsen. Sonne, Schnee, Regen alles war dabei. Aber das wussten wir hier oben natürlich auch. Das war ja ein Grund, weshalb ich jeden Tag beim morgendlichen Blick aus dem Zelt nach dem Wetter an meine Gäste gedacht habe.
Alles auf dieser Reise war abgestimmt auf diesen Laila-Hidden-Peak-Gondogoro- Plan, der nun nichts weiter als Makulatur ist. Auch das Handling unserer Ausrüstungstonnen hier vor Ort war selbstverständlich darauf ausgerichtet.
Namen seien Schall und Rauch. Pläne sind es zuweilen auch, in den Bergen noch öfter als anderswo. Das mussten wir alle in den vergangenen Tagen ziemlich schmerzhaft erfahren.
Die beiden ersten Trekking-Tage vergehen wie im Fluge! Ständig stolpere ich über Steine, weil ich irgendwelche Berge angaffe. Fehlt nur noch, dass mir jemand sagt, ich solle doch bitte mal den Mund zumachen.
Eigentlich wollten wir ganz zeitig mit unseren Jeeps nach Askole starten. Aber irgendwie ging es einfach nicht los. Wir waren beunruhigt. Als wir nach dem Grund fragten, hieß es, die „Straße“ sei unterbrochen. Und zwar gleich an vier Stellen
Heute gibt es leider nur einen kleinen News-Beitrag der telefonisch übermittelt wurde. Die Verbindung aus den Bergen mit Hilfe des Satellitentelefons weigert sich momentan beharrlich zu funktionieren.
30 Stunden für 720 Kilometer. Gott sei Dank in einem für pakistanische Verhältnisse doch recht komfortablen Bus. Richtiger gesagt in zwei Bussen! Redundanz sozusagen. Wenn einer kaputt gegangen wäre, hätten wir weitergekonnt.
Es war im Frühsommer 1989. Mauerfall, Wende, Wiedervereinigung waren Vokabeln, die ich zu der Zeit noch nie gehört hatte. Deshalb war diese erste große Reise nach Tadschikistan ins Fan-Gebirge zum Pik Energie auch so ein großes Abenteuer für mich. Reisen waren wir aus dem Osten nicht gewohnt, ganz im Gegenteil.
Ein einziges Bild bewirkt mehr als 1000 Worte. Und ich war wirklich überrascht, wie oft ich darauf angesprochen wurde und vor allem, was man dazu zu sagen hatte. Und ich habe mich darüber gefreut. Denn offensichtlich geht es schneller als ich annahm. Am 24. Oktober vergangenen Jahres veröffentlichte ich den bisher mit Abstand meistgelesenen Artikel von den knapp 600, die ich in den letzten 20 Jahren hier eingestellt habe. Zigtausend Leute haben ihn überraschenderweise gelesen.
Da hat niemand anderes als das renomierte Zentrum für Luft und Raumfahrt ermittelt, wieviele Insekten eigentlich durch Windräder vernichtet werden. Und es war so erschrocken über die Reaktion auf das Ergebnis, dass es sich dazu am liebsten gar nicht mehr äußern möchte. Etwas gegen Windräder zu sagen, macht einem hierzulande keine Freunde.
Drei Wochen ist es her, seit ich aus Nepal zurück bin. Seitdem rast die Zeit wieder. Aber diesmal mit besonderer Geschwindigkeit. Nicht nur, dass in diesen drei Wochen drei Kletterevents im Elbsandstein mal eben 9 von den 21 Tagen in Anspruch nahmen. Unter anderen das Kennenlernwochenende mit unseren Pakistangästen und ein sehr effektives, individuelles Kletter-Coaching mit Alex und Maciej.
Gastbeitrag von Daniela Göhler, Helmut Hartmann, Andreas Venter; Bilder und Bildunterschriften ich Unser letzter Gastbeitrag „Große Erwartungen“ lässt erahnen, dass wir euphorisch von Tagnag aus in unser Abenteuer starteten. Es war klar, dass es Stolpersteine geben würde. Aber wieviele, wie groß und welcher Form, das wussten wir noch nicht.
Für mich war das neu. Und ziemlich beunruhigend. Wenn ich in den vergangenen Jahren mit einem Sherpa etwas ausgemacht hatte, dann funktionierte das auch. Und natürlich war in eine solche Abmachung buchstäblich mit eingepreist, dass es Probleme geben könnte.
Text und Bilder Detlef Weyrauch Eigentlich hätte ich diesen Beitrag gar nicht schreiben können. Ich hatte die Chance gebucht, auf den Nirekha Peak steigen zu können. Mittlerweile sagen mir sowohl mein Gefühl als auch mein Verstand, dass ich von diesem ambitionierten Vorhaben die Finger lassen sollte.
Als Daniela und ich vom Berg hinunter gewankt kamen, hatten wir noch zwei Tage, um den Gipfel zu erreichen. Der Alternativen gab es also nicht mehr viele. Entweder wir machten einen Ruhetag, was Sven und ich wirklich gern gesehen hätten und setzten am letzten Tag am Berg alles auf eine Karte. Dann musste vor allem das Wetter mitspielen.